Dem Tabellenführer lange Paroli geboten

Einen harten Kampf lieferten die Baunach Young Pikes in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA dem Tabellenführer Niners Chemnitz. Am Ende unterlagen sie vor 950 Zuschauern unglücklich mit 73:76, können aber mit einem positiven Gefühl in die letzten elf Partien der Saison gehen. Breitengüßbach setzte in München ein Ausrufezeichen, Rattelsdorf ging als als Verlierer vom Platz.

 

Dem Spitzenreiter alles abverlangt

Im ersten Viertel schien Chemnitz gegen Baunach seiner Favoritenrolle gerecht zu werden, denn der Aufstiegskandidat zog gleich mit 8:0 in Front. Zu ängstlich agierten die Young Pikes in dieser Phase, sodass Felix Czerny frühzeitig eine Auszeit nehmen musste. Obwohl danach die Partie ausgeglichen verlief, mussten sich seine Jungs jeden Punkt mühsam erkämpfen, zumal sie sich oft in Einzelaktionen verzettelten. So ging es beim Stand von 9:17 in den zweiten Abschnitt.

Jetzt lief es bei den Gastgebern wesentlich besser, während die Niners einige klare Chancen unkonzentriert liegen ließen. Marvin Heckel, der diesmal die Hauptlast im Aufbauspiel tragen musste, war es, der den Rückstand bis zur 16. Minute mit einem schönen Drive zum Korb bis auf einen Zähler (25:26) verkürzen konnte. Auch in den letzten Minuten vor der Pause waren die Pikes vor allem durch Kristian Kullamäe, der unter den Augen seines Vaters Gert neun Punkte in diesem Viertel erzielte, ebenbürtig und beim Halbzeitstand von 35:36 war die Partie wieder völlig offen.

Nach dem Seitenwechsel ging die Aufholjagd weiter und in der 24. Minute konnte Adam Pechacek, der wieder eine starke Leistung (9 Rebounds) ablieferte, sein Team erstmals mit 41:40 in Führung bringen. Prompt antworteten die Sachsen in Person des besten Dreierschützen der Liga, denn Malte Ziegenhagen wendete mit zwei Dreiern wieder das Blatt und bis zum Ende des 3. Viertels hatten die Schützlinge von Rodrigo Pastore mit 55:48 erneut die Nase vorne.

Felix Edwardsson, der seine beste Saisonleistung ablieferte, eröffnete gleich mit einem Dreier den Schlussabschnitt und zeigte den begeisterten Fans, dass die Baunacher überhaupt nicht gewillt waren, gegen den souveränen Spitzenreiter klein beizugeben und mit einem weiteren Treffer aus der Distanz zum 62:63 (36. Minute) gab er das Signal für eine dramatische Schlussphase. Immer wenn die Baunacher drauf und dran waren, das Spiel zu drehen, antwortete Chemnitz vor allem durch Elliott und Richter. Nico Wolf, der zu seinem zweiten Saisoneinsatz kam, erzielte 23 Sekunden vor dem Ende seinen vierten Dreier (von 5 Versuchen) zum 73:74, doch nach einem Foul bei noch drei Sekunden auf der Uhr, blieb Ziegenhagen nervenstark an der Freiwurflinie und verwandelte beide Versuche. Der letzte Wurf von Wolf verfehlte ganz knapp das Ziel, sodass die enttäuschten Youngster, die aufopferungsvoll bis zum Schluss gekämpft hatten, keine Verlängerung mehr erreichen konnten. Dennoch war Baunachs Coach Felix Czerny bei der Pressekonferenz stolz: “Die Jungs hätten es verdient gehabt, etwas Zählbares mitzunehmen. Wir haben viele Sachen gut gemacht, weniger als 10 Ballverluste gemacht und 87 Prozent Freiwürfe getroffen und man sah auch, dass wir spielerisch kontinuierlich besser werden.“ Schon am komnmenden Sonntag steht das nächste Heimspiel gegen Trier (18 Uhr) auf dem Programm, vielleicht tragen dann die Fortschritte auch die notwendigen Früchte im Kampf gegen den Abstieg.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA

Baunach Young Pikes – NINERS Chemnitz   73:76

Baunach Young Pikes: Pechacek (15 Punkte), Kullamäe (15/1 Dreier), Wolf (12/4), Drell (11/1), Edwardsson (9/3), Seric (7/1), Heckel (4), Keppeler, Baggette.

NINERS Chemnitz: Richter (18), Ziegenhagen (14/2), Lodders (9), Wanke (9/1), Scott (8/2), Elliott (8/2), Matthews (6), Gilder-Tilbury (4), Voigtmann, Fortune.

Zuschauer: 950

 

Güßbacher Ausrufezeichen in München

Die Regionalliga-Basketballer des TSV Tröster Breitengüßbach zeigen sich stark verbessert und gewinnen auswärts bei den OSB Hellenen München verdient mit 62:75.

Den ersten kleinen Schock für die Oberfranken gab es bereits bei der Abfahrt. Aufbauspieler und Kapitän Alex Engel konnte nicht mitfahren und musste zuhause bleiben. Mit einer „Jetzt erst recht“-Mentalität machten sich die Männer des Trainerduos Johannes Laub und Fabian Brütting auf den Weg in die Landeshauptstadt. Für Alex Engel stand Kilian Hubatschek zusammen mit Lorber, Jörg Dippold, Klaus und Land in der Starting 5 des TSV Tröster Breitengüßbach. Die Gäste starteten gut in die Partie und führten nach drei Minuten durch einen Korbleger und einen Dreier von Lorber mit 7:11. Danach übernahmen die beiden Amerikaner der Hellenen Knox und Lippert etwas das Zepter und brachten ihr Team in der 8. Spielminute mit 16:15 in Führung. Timo Dippold sorgte kurze Zeit später zwar nochmal für einen Führungswechsel, doch die Münchner gingen dank vier Punkten von Lippert und Gonzalez Puiggene beim Stand von 20:17 in die Viertelpause.

Im zweiten Viertel stand die Abwehr der Tröster-Truppe deutlich besser als noch zuvor. Man zwang die Oberbayern oftmals zu schwierigen Würfen und forcierte einige Ballverluste. Zwei Punkte von Jörg Dippold und vier weitere von Land sorgten in der 14. Spielminute für den 23:23-Ausgleich. Lorber versenkte kurze Zeit später einen Korbleger und einen Dreier im Korb der Hausherren, sodass sich die Gelbschwarzen auf fünf Punkte absetzen konnten. Knox war es vorbehalten die letzten Punkte der ersten Halbzeit zu erzielen. Trotzdem behaupteten die Breitengüßbacher zur Pausensirene die Führung, 28:31.

Zu Beginn des dritten Viertels standen die Abwehrreihen beider Mannschaften noch nicht so gut wie noch in der ersten Halbzeit. Dadurch konnten sowohl die Hellenen als auch der TSV Tröster einige leichte Punkte erzielen und es stand nach 22 Spielminuten 33:33. Im Anschluss daran stand die Defense der Güßbacher deutlich besser, was die Grundlage für einen 9:0-Run in der Offensive war. Land traf erst einen Dreier, ehe er kurze Zeit später ein Drei-Punkte-Spiel gelang. Als direkt danach Jörg Dippold bei einem Versuch von der 6,75m-Linie gefoult wurde und alle drei Freiwürfe verwandeln konnte, führten die Gäste mit 33:42. Diesen Vorsprung konnten die Laub-Schützlinge mit einem Dreier von Wagner und einem Korbleger von Lorber halten, 37:47. Nach einer Auszeit versuchten die Gastgeber nochmal alles den Rückstand bis zum Viertelende zu verkürzen. Dies gelang mit zwei erfolgreichen Dreiern von Lippert und Tayebi Khorami und einem Korbleger von Diamantis. Dadurch war das Spiel beim Stand von 45:47 wieder spannend. Die Gelbschwarzen hielten aber mit einem Dreier von Hubatschek dagegen und konnten verhindern, dass die Münchner in Führung gingen. Nach 30. Spielminuten führte der TSV mit 49:51.

Am Anfang des Schlussabschnittes pendelte der Vorsprung der Gäste immer zwischen einem und drei Punkte. Mitte des Viertels konnte man sich durch zwei Nahdistanzwürfe von Lorber und Timo Dippold sowie einem Korbleger von Hubatschek auf 55:61 absetzen. Diesen Vorsprung konnten die Tröster-Truppe bis zur 37. Minute halten. Dann traf Güßbachs Point Guard Hubatschek erneut einen Dreier und die Hellenen waren zur Auszeit gezwungen. Nach dieser versuchten sie nochmal alles, doch Breitengüßbach versenkte die Freiwürfe in Person von Center Luggi Wagner treffsicher. Als Land eine Minute vor dem Ende per Korbleger eine zweistellige Führung erzielte, war das Spiel entschieden. Die letzten Punkte des TSV erzielte Reichmann per Dreier, ehe Knox per Freiwurf den 62:75-Endstand erzielte.

Breitengüßbach: Land (16/1 Dreier), Lorber (14/2), J. Dippold (12), Wagner (11), Hubatschek (10/2), T. Dippold (6), Klaus (3), Reichmann (3), Nieslon, Will

 

Auswärtsniederlage gegen Weiden

Für das erste Auswärtsspiel der Rückrunde musste die Rattelsdorfer Truppe nach Weiden fahren. Der Tabelle nach galt sie als klarer Favorit, nachdem sie auch das Hinspiel in der Abtenberghalle gewann. Seitdem haben sich die Weidener jedoch mit zwei US-Amerikanern verstärkt.

Der Gegner erwischte den besseren Start in die Partie, es dauerte einige Zeit bis die ersten Rattelsdorfer Punkte fielen. Doch auch danach war Weiden die bessere Mannschaft und konnte mit schnellen Fast-Break-Punkten einfache Körbe erzielen. Rattelsdorf fehlte das Wurfglück und sie mussten sich ihre Zähler sehr mühsam durch schönen Teambasketball erkämpfen. Bis zur Halbzeit schafften sie es so am Gegner dran zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren. Halbzeitstand: 38:33.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Rattelsdorfer Jungs den besseren Start, stoppten die Weidener in der Verteidigung und holten sich erstmal die Führung. Doch diese war nur von kurzer Dauer. Nun drehte der US-Amerikaner Scott auf und dominierte den Angriff seiner Mannschaft. Durch seine Athletik und hohe Treffsicherheit aus der Mitteldistanz war er nicht zu bremsen. Er machte den entscheidenden Unterschied und bescherte seinem Team eine hohe Führung, von der sich Rattelsdorf nicht mehr erholen konnte. Ein letztes Aufbäumen kurz vor Ende der Partie war leider zu spät. Endstand: 88:69. Durch die Verstärkung der Weidener werden sie eine größere Rolle als in der Hinrunde spielen und sicherlich noch weitere Spitzenteams schlagen.

Scoring: Reinfelder (17 Punkte/5 3er), Fuchs Ja. (12), Albus (11), Krauß (10/1), Schobert (7/1), Fuchs Jo. (5), Seemüller (4), Reh (3/1), Sasse, Bachmann

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Lukas Sasse
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