Mit dem Schlussgong: Niederlage für Baunach

Mannomann. Was war das für ein Basketball-Wochenende. Recht deutlich mussten die Mannschaften aus Breitengüßbach und Rattelsdorf Niederlagen einstecken. Für die Baunacher sah es zunächst ebenfalls schlecht aus, dann übernahmen sie im Spiel gegen Essen die Führung – um durch einen Wurf kurz vor Schluss, mit der Schluss-Sirene, zu verlieren. Die Folge: Tabellenplatz 11 von 16.

Der letzte Wurf schlägt Baunach

Ein sehr gute zweite Halbzeit zu spielen reicht gegen ein Spitzenteam wie Essen nicht, um zu gewinnen. Diese bittere Erfahrung musste das Baunacher Team am Samstagabend in der Graf-Stauffenberg Halle gemeinsam mit den 930 Zuschauern in der letzten Sekunde machen. Nach dem Buzzerbeater durch den kurz zuvor erstmals eingewechselten Mark Gebhardt lagen sich die Essener Spieler jubelnd auf dem Parkett in den Armen, während die Baunacher mit hängenden Köpfen und Tränen in den Augen in die Kabine schlichen.

Schon nach dem ersten Viertel war klar, dass Baunach ohne die verletzten Obst und Engel gegen die mit fünf Amerikanern angetretenen Essener einen sehr schweren Stand haben würde. Während Baunach erneut in der Anfangsphase die richtige Einstellung und Aggressivität vermissen ließ, glänzte das Team aus dem Ruhrpott durch eine robuste Verteidigung unter dem Korb und mit sicheren Schützen jenseits der Dreierlinie. Baunach schaffte es sechs Sekunden vor Viertelende durch einen Dreier von Lee, den Spielstand angesichts der vielen Baunacher Nachlässigkeiten noch erträglich zu halten. (20:26)

Wer gehofft hatte, das junge Baunacher Team würde im zweiten Viertel konzentrierter zu Werke gehen, wurde bis zur Halbzeit enttäuscht. Die Oberfranken verloren weiter durch individuelle Fehler ein um das andere Mal den Ball. Die Essener nutzten die Unzulänglichkeiten im Baunacher Ballvortrag durch eine sichere Wurfquote unter den Körben und am Perimeter eiskalt aus. Bis zur Halbzeit erarbeitete sich Essen einen 11-Punkte-Vorsprung, der eigentlich „gefühlt“ noch höher hätte ausfallen müssen (37:48).

Umso mehr rieben sich die Zuschauer die Augen, als die jungen wilden Baunacher nach der Halbzeit mit einer gehörigen Portion Aggressivität und Einsatz aus der Kabine kamen. Es wurden keine einfachen Körbe mehr zugelassen, wiederholt die Verteidigung gewechselt, die Ballverluste deutlich reduziert, und besonders der starke Logan Stutz und Johannes Thiemann zeichneten sich in der Verteidigung aus. Als Steffen Hamann mit einem And1, einem Floater und einem Freiwurf nach technischem Foul gegen Essen wegen Flopping sechs Punkte in Folge einnetzte, saß keiner der Zuschauer mehr auf seinem Platz. Mit nur noch fünf Punkten Rückstand ging es in das letzte Viertel (58:63).

Baunach spielte, kämpfte und traf in den letzten zehn Minuten, als hätte es die erste Halbzeit nie gegeben. Gleichzeitig sanken die Essener Wurfquoten in den Keller, weil Baunach stark und nah am Mann verteidigte und den Spielaufbau bereits an der Mittellinie störte. Anthony Lee pflückte sich in der 33. Minuten den Defensivabpraller, zog unaufhaltsam zum gegnerischen Korb und vollendete einen 8:0-Lauf mit einem Korbleger zur ersten Baunacher Führung seit der dritten Minute (66:63). Die Blaue stand Kopf. Es folgte bis zum Ende ein harter Schlagaustausch zweier Teams auf Augenhöhe.

14 Sekunden vor Schluss führte Baunach bei eigenem Einwurf mit zwei Punkten. Essen presste stark gegen den Einwurf und Baunach verlor den Ball. Die Baskets suchten abgeklärt den freien Mann an der Dreipunktelinie und fanden ausgerechnet Mark Gebhardt, der nur zum Foulen eingewechselt wurde und bis dahin ganze 22 Sekunden spielte. Gebhardt warf und traf. Der Rest ist bekannt.

Igor Krizanovic war angesichts des Sieges seiner Mannschaft in der Pressekonferenz „emotional sehr gerührt“ , bemängelte aber die erste Halbzeit seines Teams, weil der Vorsprung nicht konsequenter ausgebaut wurde. Ivan Pavic war „sehr stolz“ auf die Leistung seines Teams in der zweiten Halbzeit. Für ihn war nicht der Buzzerbeater ausschlaggebend für die Niederlage, sondern die schlechte Baunacher Leistung in der ersten Halbzeit.

Bike Cafe Messingschlager Baunach – ETB Wohnbau Baskets Essen 79 – 81

Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Lee (7/1 Dreier) –  Hamann (8) – Knight (10) – Stutz (24/4) – Taras – Dippold (3) – Walde (11/1) – Dizdarevic (5/1) – Thiemann (7) – Kratzer (4)

ETB Baskets Essen: Alexander (19/2), Johnson (15/3), Oliver (13), Buljevic (12/2), Jost (10/1), White (5/1), Hackenesch (4), Gebhardt (3/1), Bartels, Klöß, Jahn / Zuschauer: 930

 

TSV-Basketballer ohne Chance in Vilsbiburg

Mit Völkl, Dippold, Dinkel, Djerman und Wagner starteten die TSV-Basketballer in Vilsbiburg. Die Gäste hielten anfangs gut mit und konnten durch Dinkel zum 7:7 nach vier Minuten ausgleichen. Drei Dreier in Folge der Hausherren durch Mayr und Boyer brachten diese in der 7. Spielminute mit 16:7 in Führung. Erst jetzt konnten die Gäste aus Oberfranken durch Dippold und Wagner wieder punkten. Stefan Dinkel war es, der mit zwei verwandelten Freiwürfen den 20:12-Stand nach dem ersten Viertel aus Sicht der Niederbayern herstellte.

Durch zwei 3er von Taras und Jefferson zu Beginn des zweiten Spielabschnittes kam die Tröster-Truppe wieder bis auf 4 Punkte heran, doch 7 schnelle Punkte der Gastgeber sorgten erstmals für eine zweistellige Führung der Baskets, 29:18 (14. Min). Vilsbiburg konnte sich in dieser Phase durch Mayr, der am Ende 6 Dreier traf, und durch Boyer bis auf 15 Punkte absetzen (17. Min), ehe die gelbschwarzen Güßbacher zu Ende der ersten Halbzeit eine kleine Aufholjagd starteten und durch Dippold, Wagner und Djerman den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich drücken konnten. Zur Halbzeit stand es 40:32 für die Niederbayern.

Die Gastgeber kamen topmotiviert und mit viel Ehrgeiz aus der Halbzeit. Sie starteten gleich einen 9:0-Lauf durch Mayr, Boyer und Novy ehe die TSV-Basketballer die ersten Punkte in der zweiten Halbzeit erzielen konnten, 49:32 (22. Min). Erst jetzt konnten die Breitengüßbacher wieder dagegen halten und es entwickelte sich ein Spiel, wo es auf beiden Seiten des Spielfeldes zu erfolgreichen Körben kam. In der 26. Spielminute lautete der Spielstand 56:39. Kurze Zeit später gingen die Baskets zum ersten mit mit über 20 Punkten in Front. Märkl war es in dieser Phase, der mit zwei Dreiern und zwei Assists dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Der TSV punktete durch Dippold und Wagner, war aber nach 30 Minuten mit 25 Punkten in Rückstand, 68:43.

In den ersten Minuten des vierten Viertels konnten sich die Niederbayern bis auf 30 Punkte absetzen. Dinkel und Wagner brachten die Güßbacher zwar wieder etwas heran, doch die Gastgeber schlugen durch Boyer und Goderbauer eiskalt zurück. Djerman und Fichtner punkteten auf Güßbacher- und immer wieder Goderbauer auf Vilsbiburger-Seite. Nach 37 Spielminuten stand es 83:55. Djerman machte kurz vor Ende des Spiels die letzten Punkte der Tröster-Truppe, was zum Endstand von 87:59 führte.

Die schlechte Wurfquote der Güßbacher und die exzellente Dreier-Quote der Vilsbiburger (fast 45 Prozent) waren die Hauptgründe für die Niederlage in Niederbayern.

Breitengüßbach: Dinkel (13Punkte/3Dreier), Dippold (12/1), Djerman (9/1), Fichtner (2/0), Jefferson (3/1), Keppeler (2/0), Kunz (0/0), Taras (5/1), Völkl (0/0), Wagner (13/0)

 

Rattelsdorf Independents durch mehrere Verletzungen gehandicapt

Unter keinem guten Stern für Rattelsdorf stand an diesem Wochenende das Auswärtsspiel der Independents in Chemnitz. Die Mannschaft konnte nur mir neun Akteuren die Reise antreten, von denen drei der wichtigsten Spieler an Fuß-/Fingerverletzungen laborierten. Trotzdem konnte man das erste Viertel mit 22:20 für sich entscheiden, weil das Zusammenspiel und die Penetration zum Korb gut funktionierten. Wie bisher immer wieder erfolgte leider der Einbruch im Laufe des zweiten Viertels, welches mit 30:18 an die Chemnitz 99 abgegeben werden musste. Die Hausherren erkannten die Handicaps der Independents und erhöhten den Druck und die Intensität unter dem Korb und erspielten so den Halbzeitstand von 50:40.

Das dritte Viertel konnte trotzdem wieder Rattelsdorf für sich entscheiden, den Rückstand aber nicht wirklich reduzieren (66:55). Nach erneuter Verletzung von Jason Boucher und Peter Reh kämpfte die junge Mannschaft zwar mit allen Mitteln, Chemnitz zeigte sich jedoch am Brett deutlich überlegen und erarbeitete sich immer wieder zweite Chancen. Man bekomme immer wieder aufgezeigt, wo unsere Probleme seien.  Es fehle die nötige Physis und Cleverness am Brett. Auch werde es mit vielen Kranken und Verletzten richtig eng, so der Trainer Andy Sippach. Man wolle und dürfe sich aber nicht aufgeben. Am Ende stand 91:71 unter diesen Voraussetzungen auf der Anzeigentafel.

Punkteverteilung: Boucher (21/3 Dreier), Reichmann (11/1), Reinfelder (10), Kagne (7), Kohn (7/1), Loch (5/1), Seemüller (5), Reh (4/1), Tomaszek (1)

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Theresia Wagner
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