Ein neues Feuerwehrauto, die Bedarfsmeldung für die Städtebauförderung 2019, das Neubaugebiet Röderweg-Süd und auch die schon seit vielen Jahren diskutierte Mehrzweckhalle: Der Baunacher Stadtrat hatte in seiner Novembersitzung vielfältige Themen zu besprechen. In Sachen Halle soll nun ein Expertengremium gebildet werden, um die Planung voranzutreiben.
Schon mehrfach hatte es der Bebauungsplan Röderweg-Süd auf die Tagesordnung einer Stadtratssitzung in Baunach geschafft – so auch am 6. November 2018. Diesmal allerdings hatte Frank Schönfelder von der Planungsgruppe Strunz den Vorentwurf dabei, der vom Gremium bei zwei Gegenstimmen angenommen wurde. Damit kann nun die Auslegung des Plans erfolgen. Kurz diskutiert wurde über mögliche Lärmbelästigungen durch den angrenzenden Basketball-, Skater- und Spielplatz. Schönfelder erklärte, dass erst einmal kein aktiver Lärmschutz vorgesehen sei, sehr wohl bestünde für die Stadt aber die Möglichkeit, hier Nutzungszeiten vorzugeben, um etwa nach 20 Uhr Lärm zu vermeiden.
Nachdem das Priegendorfer Feuerwehrauto schon bald 40 Jahre auf dem Buckel hat, beschloss der Stadtrat einstimmig eine Neubeschaffung. Das Fahrzeug, ehemals eingesetzt von der Baunacher Feuerwehr, weist auch zahlreiche technische Mängel auf – von Rost bis hin zu Ölverlust. Gekauft werden soll ein TSF L (Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik), das inklusive Beladung rund 130.000 Euro kosten wird. Davon verbleiben, nach Abzug von Fördergeldern, etwa 90.000 Euro bei der Stadt Baunach. Die Feuerwehrführung des Landkreises Bamberg, Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann und Kreisbrandinspektor Thomas Renner, bezeichneten die Anschaffung in einer schriftlichen Erklärung als sinnvoll bis notwendig. Auch Bürgermeister Ekkehard Hojer hatte sich dafür ausgesprochen, die Feuerwehr Priegendorf wieder mit einem Fahrzeug auszustatten – nach der Verlegung des Fahrzeugs von Baunach nach Priegendorf habe dies der Ortswehr einen ordentlichen Schub gegeben.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt gab der Stadtrat weitere 20.000 Euro für die Feuerwehren frei, für neue Hilfeleistungssätze. Zu ihm gehören Geräte, die zur Befreiung von Menschen aus Unfallfahrzeugen dienen. Die alten Sätze standen am Ende ihrer Haltbarkeit und waren zudem für neue Fahrzeuge ungeeignet. Aus einem aktuellen Förderprogramm bekommt die Stadt 6.000 Euro Zuschuss.
Mehrzweckhalle: Kommt Bewegung in die Sache?
Projekte mit Gesamtkosten von 764.000 Euro meldet die Stadt Baunach für das kommende Jahr bei der Städtebauförderung an. Mit dabei sind randbegleitende Maßnahmen bei der Sanierung der Bahnhofstraße (50.000 Euro), weitere Arbeiten rund um das Beinhaus und seine Außenanlagen (150.000 Euro) sowie die Einhausung für die Hölzernen Männer, die in der Zehntscheune untergebracht werden könnten (564.000 Euro). Da einige Stadträte sich nicht mit der Zehntscheune als Standort anfreunden können, gab es vier Gegenstimmen bei der Bedarfsmeldung. Eine endgültige Entscheidung dazu soll aber erst fallen, wenn die Fördergelder wirklich konkret werden.
Nach längerer Zeit diskutierten die Räte wieder über die mögliche Mehrzweckhalle neben den Sportanlagen des FC Baunach – sie würde die Situation für den Schul- und Vereinssport deutlich verbessern. Bürgermeister Hojer informierte dazu über den aktuellen Sachstand. Nachdem das Grundstück für die Halle nach Berechnungen des Wasserwirtschaftsamts Kronach im Überschwemmungsgebiet liegt, wäre ein hochwassersicherer Bau notwendig. Da für das Hochwasser so genannter Retentionsraum verloren ginge, müsste an anderer Stelle Boden ausgebaggert werden. Aufgrund der Größe des Projektes sei eine europaweite Ausschreibung zwingend nötig, ein solches Verfahren dauere bis zu neun Monate. „Wir wissen alle, wie eng es in der bestehenden Schulturnhalle ist und dass es an der Schule keine Erweiterungsmöglichkeiten gibt“, so Hojer. „Außerdem gehört die Schule der Verwaltungsgemeinschaft und nicht der Stadt.“
Die Karte zeigt, dass die Sportanlagen mitten im möglichen Überschwemmungsgebiet liegen. Somit wäre ein hochwassergeschützter Bau nötig. Quelle: ATKIS : © 2018 Bayerische Vermessungsverwaltung, Geofachdaten: © Bayerisches Landesamt für Umwelt – Hervorhebung: Nachrichten am Ort
Dritter Bürgermeister Tobias Roppelt (CBB) empfahl, nach jahrelanger Diskussion nun endlich den ersten Schritt zu machen. „Wir würden damit auch sehen, welche Kosten überhaupt entstehen.“ Er wünschte sich die Bildung einer Arbeitsgruppe, die gewisse Vorgaben festlegen sollte, die dann den Architekten als Grundlage dienen würden. Peter Großkopf (SPD) wies auch auf die Unterhaltungskosten für eine solche Halle hin – die gelte es ebenfalls in die Berechnungen mit einzubeziehen. Und Jörg Mausolf, der aufgrund seines Engagements für die Baunacher Basketballer schon viele Sporthallen besucht hat, meinte: „Wichtig ist, dass wir keinen Prestigebau errichten, sondern einen Zweckbau.“ Nun soll eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Bürgermeistern, Fraktionsvorsitzenden, Vorständen der Sportvereine und Mausolf als Berater die nächsten Schritte festlegen.