15 Mitglieder hat die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Baunach, bestehend aus der Stadt Baunach und den Gemeinden Reckendorf, Lauter und Gerach. Am 21. Mai 2014 traf sich das Gremium in neuer Besetzung nach den Kommunalwahlen zum ersten Mal. Besonders die Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden brachte Zündstoff mit sich.
Zunächst informierte Baunachs Bürgermeister Ekkehard Hojer über die neue Zusammensetzung und Sitzverteilung. Durch Einwohnerverschiebungen – Baunach hatte zum Stichtag über 4.000, Gerach unter 1.000 Einwohner – änderte sich die Sitzverteilung im Vergleich zur vorigen Wahlperiode. Baunach hat nun einen Sitz mehr (sechs), Gerach einen weniger (zwei). Mit zehn von 15 Stimmen (eine ungültig, vier für Armin Postler, Bürgermeister aus Lauter) wurde Hojer anschließend erneut zum Gemeinschaftsvorsitzenden gewählt.
Bei seinem Stellvertreter wurde es spannender. Es stellten sich Armin Postler sowie der neue Reckendorfer Bürgermeister Manfred Deinlein zur Wahl. Gerhard Ellner (Gerach) plädierte für Deinlein, da Postler bislang Stellvertreter gewesen sei und „frischer Wind“ gut wäre. Außerdem sollten sich die Gemeinden abwechseln („Rotationsprinzip“). Diese Meinung teilte Hubert Rottmann (Reckendorf) und meinte außerdem: „Reckendorf als zweitgrößter Zahler innerhalb der VG sollte auch mal einen Stellvertreter stellen.“ Ganz anders sah das Heinz Postler (Lauter): „Aufgrund seiner Erfahrung ist Armin Postler die bessere Wahl. Gäbe es ein Rotationsprinzip, bräuchten wir gar nicht zu wählen.“ Knapp ging es dann auch aus: Zwei Stimmen waren ungültig, Deinlein erhielt sechs, Postler sieben Stimmen und wurde damit zum stellvertretender Vorsitzenden gewählt. Somit kommt auch nach 26 Jahren kein Stellvertreter aus Reckendorf. Das stieß auf Unmut bei den Reckendorfer Versammlungsmitgliedern, von einem „schlechten Start“ war die Rede.
Energetische Sanierung der Baunacher Schule würde hohe Investitionsumlagen mit sich bringen
Nach der Besetzung des Rechnungsprüfungsausschusses, den Vorsitz übernimmt Falko Badura (Reckendorf), beschloss das Gremium, die Entschädigung für die Mitglieder pro Sitzung von 22 auf 25 Euro anzuheben. Die Entscheidung fiel mit neun zu sechs aber auch nicht einstimmig.
Einstimmigkeit herrschte aber beim wohl wichtigsten Thema, dem Haushalt. Kämmerer Markus Diller stellte die wichtigsten Eckpunkte für 2014 sowie den Investitionsplan bis 2017 vor. Der Haushalt 2014 hat ein Volumen von knapp 2,3 Millionen Euro. Folgende Umlagen zahlen die Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft (VG-Umlage / Schul-Umlage): Baunach 489.000 / 282.000 Euro, Gerach 114.000 / 68.000 Euro, Lauter 138.000 / 98.000 Euro, Reckendorf 242.000 / 161.000 Euro. Pro Gemeinde sind das 121 Euro VG-Umlage je Einwohner und 1.414 Euro Schul-Umlage pro Schüler.
Notwendig sein wird eine Darlehensaufnahme von 206.000 Euro, größtenteils zur Finanzierung von Investitionen im Schulbereich. „Eine Abdeckung über die VG-Umlage würde bei einigen Mitgliedsgemeinden zur einer Neuverschuldung führen“, so Diller. Daher empfahl er die Kreditaufnahme direkt über die VG. Eine offene Frage sei noch die mögliche energetische Sanierung der Schule. Eine solche Maßnahme müsste aber über eine Investitionsumlage durch die Gemeinden finanziert werden.