Im Titelbild: Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder und Bauamtsleiter Markus Schmitt am „Rübenwaschplatz“.
Zusammen mit Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder und Bauamtsleiter Markus Schmitt beginnt, drei Tage vor dem großen Tag, ein kurzer Spaziergang durch die Ortsmitte. Am Samstag soll es hier nochmal ganz anders aussehen. Denn momentan laufen die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung.
Entlang der Straße Am Kirchplatz gab es früher einmal zahlreiche Parkplätze. Viele davon sind verschwunden. Dafür ist die Grünfläche unterhalb der Kirche St. Leonhard gewachsen, eine Sitzgelegenheit wurde ergänzt. Direkt gegenüber präsentiert sich nun ein Info-Pavillon mit WC-Anlage und einem Trinkwasserbrunnen. Schon zu Beginn des Spaziergangs durch die neue Breitengüßbacher Ortsmitte wird klar: Hier wurde nicht einfach aus alt neu gemacht. In rund zweieinhalb Jahren Baustelle ist eine ganz andere und attraktivere Ortsmitte entstanden, mit vielfältigen Bereichen für alle Generationen. Und Parkplätze stehen hier übrigens immer noch in ausreichender Zahl zur Verfügung.
Tipp zum Weiterlesen:
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Rund zehn Jahre ist es her, dass in Breitengüßbach das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) auf den Weg gebracht wurde. Schon damals zeigte sich eine überdurchschnittliche hohe Beteiligung – viele Breitengüßbacherinnen und Breitengüßbacher kamen zu den Veranstaltungen, beteiligten sich an den Bürgerwerkstätten und trugen damit ihren Teil zu dem bei, was nun entstanden ist. Im Sommer 2019 ging dann ein Berliner Planungsbüro als Sieger aus dem Realisierungswettbewerb hervor, und wer heute durch die Ortsmitte läuft, findet viele der Elemente wieder, die sich damals in den Plänen und Entwürfen zeigten.
Panoramaaufnahme: Blick von der Bühlstraße über das Gelände.
Weiterhin vielfältig nutzbar
Die besondere Herausforderung war, wie Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder erklärt, dass ein multifunktionaler Platz entstehen sollte. Denn in der Ortsmitte findet sich auch ein Festplatz, der bleiben sollte, zum Beispiel für die Kirchweih. Zudem sollten sich auch Familien mit Kinder wohlfühlen, Radfahrer ihre Fahrzeuge abstellen und verweilen können – und nicht zuletzt auch die Anwohnerinnen und Anwohner einbezogen werden. Bei denen bedankt sich Reinfelder besonders, denn sie hatten es in den vergangenen Jahren nicht einfach, besonders in der nasskalten Jahreszeit mit viel Dreck vor der Haustür. Was sofort zu sehen ist: Viele haben aber auch aktiv mitgemacht – und zum Beispiel eigene Flächen neu gestaltet oder zugelassen, dass direkt an ihren Grundstücksgrenzen Hecken gepflanzt wurden.
Bauamtsleiter Markus Schmitt betont beim Rundgang, der entlang des Güßbachs bis zur Bühlstraße, am Spielplatz vorbei über den Festplatz und wieder zurück zum Rathaus führt, wie schwierig die Baustelle oft war. Denn unter „laufendem Betrieb“ zu bauen ist immer etwas ganz anderes als etwa ein Neubaugebiet hochzuziehen. Das Wasser im nun geöffneten Güßbach lässt sich nicht einfach stoppen, unter der Erde finden sich zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen – aus diesem Grund begann die Planung schon im Untergrund. Noch vor wenigen Tagen war Schmitt mit seinem Sohn selbst am Bachlauf aktiv, um Sand zu entfernen, der sich beim Abstrahlen des Pflasters angesammelt hatte. Viele Stunden hat er auf der Baustelle verbracht, vom Rathaus dank der Nähe immer wieder vorbeigeschaut. Nun steht er zusammen mit Reinfelder unterhalb des Spielplatzes an einer Stelle, wo früher die Autos auf der Austraße vorbeifuhren – und begutachtet den spielerisch inszenierten Rübenwaschplatz. Ein solcher fand sich hier, wenige Meter entfernt, früher wirklich einmal. Eine tolle historische Reminiszenz.
Klar: Manches wird in den kommenden Wochen hier noch finalisiert. Das Gras muss noch wachsen, einige Details fehlen noch. Der Eröffnungsfeier tut dies aber keinen Abbruch.


Bildervergleich: So hat sich die Ortsmitte verändert. Zum Vergleichen einfach den Schieberegler in der Mitte bewegen. Altes Foto: Gemeinde Breitengüßbach
Ortsmitte ist nicht das Ende …
Ohne die Städtebauförderung hätte Breitengüßbach die Neugestaltung aber nicht verwirklichen können. 4,3 Millionen Euro hat das Projekt gekostet – die mit 80 Prozent gefördert wurden, dank des Sonderprogramms Flächenentsiegelung. Denn die spielte hier eine ganz besondere Rolle, ebenso wie die Barrierefreiheit. Weitere 1,6 Millionen Euro hat Breitengüßbach unter der Erde investiert, ins Kanal- und Wassersystem.
Und Sigrid Reinfelder blickt schon aufs nächste Projekt. Denn nachfolgen soll die Bachgasse, direkt im Anschluss an die neue Ortsmitte gelegen. Auch hier gibt es einiges zu tun, und wenn die Bachgasse auch noch geschafft ist, wurde im historischen Kern von Breitengüßbach wirklich überdurchschnittlich viel erreicht, um die Aufenthalts- und Lebensqualität deutlich zu verbessern.
Eröffnung der neuen Ortsmitte Breitengüßbach
Samstag, 10. Mai 2025 (Tag der Städtebauförderung)
14.00 Uhr: Feierliche Eröffnung und Begrüßung, ökumenische Segnung, Interview mit den Gestalterinnen und Gestaltern, Grußworte
15.00 Uhr: Spieleangebot mit Ortsvereinen, Pflanzentauschbörse, Infostand der Städtebauförderung mit Ideenwand
15.30 Uhr: Auftritt United Dance Team
16.00 Uhr: Führungen mit den Planern
Für Verpflegung ist gesorgt (Pizza, Bratwüste, Getränke, Kaffee, Kuchen, Eis). Musikalisch unterhalten der Musikverein Breitengüßbach sowie The Fab Five.
Viele Fotos von der neuen Ortsmitte finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).













