Die ICE-Baustelle zwischen Breitengüßbach und Zapfendorf macht weiter große Fortschritte, aktuell werden die Schienen für die Schnellfahrgleise verlegt. Das hat direkte Folgen, etwa eine Vollsperre am Wochenende. Aktuell ist außerdem nur ein Gleis für den Bahnbetrieb verfügbar. Hintergrund: Aufgrund des geringen Gleisabstands von vier Metern wäre eine Verlegung unter vollem Betrieb nicht möglich.
Die doch recht stark befahrene Staatsstraße zwischen Unteroberndorf und Zapfendorf ist seit über einem Jahr gesperrt. Direkt daneben baut die Bahn, neben den typischen Bahnanlagen auch das Überwerfungsbauwerk, das eines der ICE-Gleise über die beiden Regionalgleise führen wird. Am Mittwoch, 2. Februar, führte eine Fahrt beim Pressetermin erstmals auf die größtenteils schon fertige neue Staatsstraße, die im Bereich direkt hinter Unteroberndorf nach Osten verlegt werden musste. Mitte des Jahres wird sie wieder für den Verkehr freigegeben, bis dahin steht als Ausweichstrecke die Autobahn zur Verfügung.
Unterhalb der Behelfsbrücke bei Unteroberndorf sind gerade die Gleisverlegungsarbeiten im Gange. Gearbeitet wird hauptsächlich tagsüber, nachts erfolgen nur Material-Anlieferungen. Rund ein Kilometer Gleis können pro Tag so verlegt werden, erklärt Bauleiter Christoph Anhalt. In der zurückliegenden Woche war das Gleis Richtung Hof an die Reihe, kommende Woche kommt das Gleis Richtung Bamberg dran. Außerdem werden die Verschalungen an den Brücken entfernt sowie Gerüste abgebaut. Binnen zwei Wochen werden die Hauptarbeiten dann abgeschlossen sein.
Panoramaaufnahme: Die neue Staatsstraße zwischen Unteroberndorf und Zapfendorf an ihrem höchsten Punkt. Im Hintergrund das Überwerfungsbauwerk (zum Vergrößern anklicken oder antippen).
Testfahrten nach dem 22. August
Wenn die ICE-Baustelle dann mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 beendet ist, sind in diesem Abschnitt rund 200 Millionen Euro verbaut worden. Bis dahin stehen aber noch wichtige Schritte an, etwa die Fertigstellung der zweiten Autobahnunterführung für die Schnellgleise, die offizielle Inbetriebnahme am 22. August sowie anschließend diverse Testfahrten. Dann wird die Strecke auf Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h ausgelegt sein. Über das Überwerfungsbauwerk bei Unteroberndorf werden die ICEs aber mit maximal 160 Stundenkilometern fahren – technisch wären 200 möglich.
Die Gemeinden Breitengüßbach und Zapfendorf fordern einen Radweg entlang der Staatsstraße. Das Staatliche Bauamt wird den wohl auch anbauen – nur später. Jetzt haben die Bauunternehmen erstmal den Hang schön befestigt …
Zur Inbetriebnahme für die Testfahrten wird vom 20. bis 22. August nochmals eine Vollsperre nötig sein, so Anhalt. Bis zu den Sommerferien sollen die großen Bauarbeiten abgeschlossen sein, so dass dann nur noch an Details gearbeitet werden muss. Eines dieser Details, so Pressesprecher Frank Kniestedt, sind die Aufzüge an den Bahnsteigzugängen: Aufgrund von Problemen mit dem Notruf, der über die Telekom läuft, konnten sie noch nicht in Betrieb genommen werden.
Viele Fotos von den Gleisverlegungsarbeiten finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).