Zahlreiche besorgte Eltern hatten sich am 20. Februar im Sitzungssaal des Rattelsdorfer Rathauses eingefunden – nicht aufgrund eines bestimmten Tagesordnungspunktes, sondern um Informationen über die Ergebnisse der Messungen zu erhalten, die in der Schule durchgeführt wurden. Konkret geht es um die PCB- und Schimmelpilz-Belastung. Bürgermeister Bruno Kellner konnte vorerst Entwarnung geben.
Nein, optimal ist die Situation nicht. Das lässt sich auch aus einem Schreiben des Gesundheitsamtes am Landratsamt Bamberg entnehmen. Darin heißt es: „Natürlich ist die Gesamtsituation in der Schule Rattelsdorf und im Kindergartenbereich bezüglich der Schimmelpilz- und PCB-Belastung nicht als optimal anzusehen. Es muss davon ausgegangen werden, dass bereits seit vielen Jahren eine jährlich abnehmende PCB-(polychlorierte Biphenyle)-Belastung besteht, die erst jetzt messtechnisch erfasst wird. Langfristige Sanierungsmaßnahmen sind deswegen unbedingt zu begrüßen. Bis dahin bitten wir, die Vorsorgemaßnahmen (Lüftung) strikt einzuhalten und erkannte Schimmelpilzquellen umgehend zu beseitigen.“
Während die Messergebnisse zur Schimmelpilzbelastung noch nicht vollständig vorliegen, äußerte sich Bürgermeister Kellner klar zum Thema PCB und bezog sich auf das Schreiben des Gesundheitsamtes. Der Schulbetrieb sei weiterhin unbedenklich, die Grenzwerte würden deutlich unterschritten. Ein Beispiel: Die Eingriffswerte von 3.000 ng/m³ (Nanogramm pro Kubikmeter), die dringenden Handlungsbedarf vorgeben, wurden in keinem Raum erreicht. In einigen Räumen lagen die Werte maximal bei 600 ng/m³, als gesetzlicher Vorsorgewert gilt 300 ng/m³ bei einem Aufenthalt von 24 Stunden pro Tag. „Damit bestehen auch weiterhin keine gesundheitlichen Bedenken für den normalen Schulbetrieb“, so das Gesundheitsamt. Für die kommende Woche plant die Gemeinde Rattelsdorf, bei Vorliegen der Schimmelpilz-Werte, eine Informationsveranstaltung für die Eltern.
Erlaubnis für Brunnen I und II verlängert
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die wasserrechtliche Erlaubnis für die Tiefbrunnen I und II zwischen Ebing und Rattelsdorf noch einmal zu verlängern. Ab 2015 sollen sie dann nicht mehr zur Trinkwasserversorgung dienen. Bis dahin werden die Brunnen IV und V noch einmal überholt und per Kamerabefahrung kontrolliert, so dass die Versorgung auch ab 2015 gewährleistet ist.
Tipp zum Weiterlesen: Mehr Informationen zu PCB finden Sie zum Beispiel beim Onlinelexikon Wikipedia.
Nachtrag: Sitzung vom 30. Januar 2014
Die Ratteldorfer Marktgemeinderatssitzung vom 30. Januar 2014 konnten wir leider nicht persönlich besuchen. Dennoch möchten wir Ihnen die gefallenen Entscheidungen nicht vorenthalten.
Vergeben wurden die Aufträge für die Neugestaltung von Spielplätzen an die Firma Spielträume. Der Spielplatz in Mürsbach wird rund 42.000 Euro kosten (bei Eigenleistung 30.000 Euro), in Poppendorf fallen 22.500 Euro (bei Eigenleistung 17.000 Euro). Zurückgestellt wurde die Vergabe des Spielplatzes in Rattelsdorf, der gegenüber der Abtenberghalle entstehen sollte. Inklusive Strom- und Wasseranschluss kommen hier bis zu 200.000 Euro zusammen. Die Verwaltung soll nun zunächst klären, ob das Amt für ländliche Entwicklung sich hier durch Grünmaßnahmen beteiligen wird.
Auch die Feuerwehren waren ein Thema. Beschlossen wurde jeweils einstimmig, sich an einer gemeinsamen Ausschreibung zum Digitalfunk zu beteiligen, auf die Gemeinde kommen durch die Beschaffung Kosten von 58.000 Euro zu. Die Freiwillige Feuerwehr Zaugendorf soll zudem eine neue Tragkraftspritze erhalten, um die „TS 8/8“ aus dem Jahr 1966 zu ersetzen.