Ein halbes Jahr ist es her, dass der Marktgemeinderat in Rattelsdorf über das abzusehende Ende der Mittelschule diskutierte und einen Auftrag an Architekt Stefan Paptistella aus Hirschaid vergab, Sanierungsmöglichkeiten für das Gebäude zu untersuchen – mit der Option, neben den Grundschul-Klassenzimmern auch Räumlichkeiten für eine Mittelschule vorzuhalten, falls der Bedarf doch wieder steigt. Nun liegen die Ergebnisse vor und wurden in der Sitzung vom 20. September 2012 vorgestellt.
Fünf Grundschul- und drei Mittelschul-Klassenzimmer sowie einen Reserveraum könnte die Rattelsdorfer Schule nach der Sanierung beherbergen. Stefan Paptistella untersuchte den baulichen Zustand und kam zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung nicht nur sinnvoll, sondern dringend nötig ist. Dafür würden Kosten zwischen drei und fünf Millionen Euro anfallen – je nach gewünschter Ausstattung, wobei der staatliche Zuschuss bei etwa 35 Prozent liegen könnte. Das bedeutet: Auf die Gemeinde kommen in den nächsten Jahren große Ausgaben zu.
Ein möglicher Neubau sei keine Alternative. Zum einen, so Paptistella, sei es auch von Seiten der Regierung nicht gewünscht, bei einem bereits vorhandenen Schulhaus neu zu bauen, zum anderen verlöre die Schule damit an Fläche. Momentan haben die Klassenräume im Schnitt 75 Quadratmeter, ein Neubau würde maximal 58 Quadratmeter erlauben. „Bei einer Sanierung allerdings fördert die Regierung die vollen vorhandenen Quadratmeter“, so Paptistella. Schulleiter und Marktgemeinderat Michael Wild (SPD) unterstrich dies und sprach sich ebenfalls für eine Generalsanierung aus. Laut Paptistellas Untersuchungen würde ein Neubau knapp sieben Millionen Euro kosten.
Mehr Fläche für die Itz-Kids, altes Schulhaus bleibt außen vor
Im Rahmen dieser Sanierung soll das Gebäude auf den aktuellen Stand gebracht werden. Dazu gehört auch, den Haupteingang und die Bushaltestelle in die Schulstraße zu verlegen, so dass der Zugang nicht mehr über das Bauhof-Gelände erfolgen muss. Im Fokus stehen auch die Barrierefreiheit durch den Einbau eines Aufzuges, der Wegfall von Physik- und Chemiesaal sowie die Vergrößerung der Fläche für die Mittags- und Ferienbetreuung „Itz-Kids“.
Abgetrennt von der anstehenden Maßnahme sind die Turnhalle und der Altbau. Beide Gebäudeteile sind nicht förderfähig, der Altbau soll künftig nicht mehr schulisch genutzt werden. Bürgermeister Bruno Kellner sagte dazu: „Über Altbau und Turnhalle müssen wir uns separat unterhalten, auch hier besteht Sanierungsbedarf.“ Diese Kosten muss aller Voraussicht nach die Gemeinde allerdings alleine schultern. Im Altbau könnten später zum Beispiel Proberäume für den Musikverein entstehen. Offen ist auch die Zukunft der Schulhäuser in Ebing und Mürsbach. Während der Bauphase in Rattelsdorf werden sie dringend benötigt, sagte Kellner. Danach müssten sie allerdings in den Hintergrund treten.
Einstimmig beschloss der Markgemeinderat, die Untersuchungsergebnisse zur Kenntnis zu nehmen und ein so genanntes VOF-Verfahren einzuleiten. Dabei muss der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden. Bis Ende November können sich Architekturbüros bewerben, eine Entscheidung soll dann im Frühjahr fallen und mit der Planung begonnen werden. Im günstigsten Fall startet die Sanierung des Schulhauses dann im Frühjahr 2014.
Johannes Michel
„Falls der Bedarf doch wieder steigt“??
Eine sehr vage Aussage die ein paar Millionen kostet.
Naja, wenns da ist das Geld, muss es auch ausgegeben werden.
Und der Aufzug ist eigentlich auch unnötig, denn es wird doch möglich sein die Klasse die einen Gehbehinderten hat ins Erdgeschoß zu verlegen?