Eine mögliche Toilette am Bahnhof sowie die Sanierung der Elektroinstallation in der Schule waren die Hauptthemen im Reckendorfer Gemeinderat. Und dann waren da noch mehrere Anträge einer Fraktion …
Dem Reckendorfer Gemeinderat lag zur Sitzung am 15. November 2023 ein Antrag von vier Personen auf die Errichtung einer öffentlichen Toilette am Bahnhof vor. Der Bahnhof werde durch die kommende Mobilstation aufgewertet – und die Gelegenheit sei günstig, in diesem Zuge auch eine Toilette zu bauen. „Bei den derzeitigen Umbauarbeiten im Bahnhof ist leider aufgefallen, dass viele Fahrgäste der Bahn, aber auch immer wieder Radfahrer, Wanderer, mangels Alternativen ihre Notdurft in der Hecke bzw. am Wartehäuschen verrichten. Auch werden auf dem alten Bahnhofsgelände immer wieder Hinterlassenschaften vorgefunden, wie z.B. Damen-Hygieneartikel“, heißt es im Antrag.
Bürgermeister Manfred Deinlein erklärte, ein WC-Häuschen sei hier bislang nicht vorgesehen – und er sehe auch nicht die Notwendigkeit. Es gebe am Friedhof tagsüber eine öffentliche Toilette. Zweiter Bürgermeister Jürgen Baum (WBFW) ergänzte, auf der gesamten Bahnstrecke stünden keine Toiletten zur Verfügung, erst wieder in Bamberg. Zudem sah er den notwendigen Unterhalt eines WCs kritisch, Vandalismus sei zudem möglich. Und Markus Sippel (WBFW) meinte, der Haushalt der Gemeinde gebe eine solche Investition nicht her – er glaube zudem nicht, dass hierfür 20.000 Euro reichen würden, was die Grenze für eine Förderung durch die Baunach-Allianz wäre.
Etwas anders sah das dritter Bürgermeister Ludwig Blum (CSU). Ein WC würde die Attraktivität steigern. Wenn Vandalismus als Hinderungsgrund angeführt werden, dürfte man gar nichts mehr machen. Gemeinderat Frank Güthlein (WBFW) empfahl, ein Angebot einzuholen und die Umsetzung von einer Förderung abhängig zu machen. Dem Beschlussvorschlag auf Prüfung zur Errichtung eines WCs im Rahmen des Baus der Mobilstation wurde mit zehn zu vier Stimmen zugestimmt.
Umfangreiche Arbeiten in der Schule
Die Anforderungen an die Elektrotechnik nehmen zu, gerade in den Schulen wird heute mehr mit Geräten gearbeitet, die Strom benötigen – ob Whiteboards, Tablets oder auch die Raumausstattung mit Klimageräten. „Die elektrotechnische Anlage unserer Schule ist dafür nicht mehr ausreichend, es gab schon mehrfach Schwierigkeiten. Daher ist eine Nachrüstung nötig“, so Deinlein. Fördermittel von der Regierung gibt es keine, da die Schulsanierung in Baunach bereits das Budget für die Schulen in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) ausschöpft. Daher soll eine Zweckvereinbarung mit der VG abgeschlossen werden, die sich dann hälftig an den Kosten von 150.000 Euro beteiligen wird.
Die Umsetzung soll ab dem kommenden Jahr erfolgen und sich auf Ferienzeiten konzentrieren, um den Unterricht nicht zu stark einzuschränken. Einstimmig sagten die Gemeinderatsmitglieder ja zur Zweckvereinbarung.
An wen sind Anträge eigentlich gerichtet?
Zur Sitzung vom 15. November 2024 lagen vier Anträge der Fraktion „Werktätige Bürger, Freie Wähler Reckendorf“ (WBFW) vor. Sie lauteten: „1. Stand der Planung und Umsetzung des Fußweges an der Geracher Straße, 2. Sachstand Mobilstation am Bahnhof Reckendorf, 3. Information zum Solarpark, 4. Kostenrechnung „Blues & Jazz Festival“ in Reckendorf“. Bürgermeister Manfred Deinlein übergab nach dem Aufruf des ersten Punktes das Wort an Markus Sippel von der WBFW-Fraktion und fragte, was er zum Thema mitzuteilen habe. Sippel entgegnete, es handle sich um Anträge an den Bürgermeister, da die Gemeinderatsfraktion zu den Themen Infos wünsche.
Deinlein entgegnete, das habe er nicht so verstanden, dies sei so nicht formuliert. Dazu meinte Sippel, dass es scheinbar nicht erwünscht sei, Anfragen aus dem Gemeinderat zu beantworten. Maximilian Menzel (CSU) meinte, es sei klar gewesen, worum es hier gehe und bezeichnete die aufgetretene Situation als „Kindergarten“.
Zählbares kam bei den vier Anträgen somit nicht heraus. Deinlein erwähnte lediglich, dass das Thema Fußweg an der Geracher Straße im Bauamt in Baunach liege, dass momentan bezüglich des Solarparks Gespräche über Tauschgeschäfte liefen und dass er die Kostenabrechnung zum Blues- und Jazzfestival nicht in der Öffentlichkeit diskutieren wolle. Hier finde in den kommenden Tagen eine Besprechung mit den beteiligten Vereinen statt.