Im Titelbild: In das „Doktorshaus“ soll im Frühjahr das Archiv umziehen.
Welche Grundstücke und Gebäude gehören eigentlich der Gemeinde? Und wie steht es um die Sanierung der Ortsdurchfahrt und um den Wasserzweckverband? Wie sieht übrigens das neue Gemeindelogo aus? Der Gemeinderat Reckendorf hatte sich mit einigen Fragen zu beschäftigen …
Nachdem in den letzten Sitzungen mehrmals festgestellt wurde, dass es über die Besitztümer im Eigentum der Gemeinde hier und da Unsicherheiten gab, ging Bürgermeister Deinlein die an die Wand projizierten und markierten Grundstücke des Sprengels einzeln durch. Dieser erstreckt sich von der nördlichen Gemeindegrenze in Laimbach, den Wegen und Straßen von Ober- und Untermanndorf bis Zeitzenhof, über die neue Kläranlage, den südlichen Ortsausgang und westlichen Ortsrand bis Friedhof und Freifläche am Geracher Weg. Die Erklärung der einzelnen Nutzung reichte von „Wäldla-Alter Schuttplatz“, Holzablagerungsplatz, Regenrückhaltebecken, einer Streuobstwiese als Ausgleich für das Neubaugebiet „Am Knock“, dem „Weidig“, einer weiteren Sportfläche, Spielplätzen oder Gartenanlagen. Ein Bauplatz befinde sich noch am südlichen Ortseingang. Dass dieses Vorgehen tatsächlich notwendig war, zeigte der Augenblick, als der Bürgermeister bei einem südwestlich von der Bahnlinie gelegenen Flurstück kurz in seinem Vortrag stockte. „Dabei handelt es sich um das Regenrückhaltebecken des Baugebiets ‚Im Grund‘“, half Dritter Bürgermeister Blum sofort weiter.
Als neben dem Rathaus bestehende Hochbauten konnten aufgezählt werden: beide Bauhofgebäude, Neue Kläranlage, Viehwaage, das leerstehende Anwesen Pfarrgasse 9, „Haus der Kultur“, „Stolbinger“ und „Doktorshaus“. In letzteres soll im März/April das Archiv umziehen, so habe es – laut Deinlein – der Archivpflegeverein e.V. angekündigt.
Regionalbudget Baunach Allianz
In den neuen Archivräumen sollen auch Vitrinen aufgestellt werden, welche man durch Mittel der Baunach-Allianz fördere. Der Beratungsausschuss habe erst vor ein paar Tagen getagt und einer Bezuschussung mittels Regionalbudget zugestimmt, erklärte der Bürgermeister. Als zweites Projekt werde eine private Maßnahme finanziell unterstützt, nämlich die Errichtung eines gemeinschaftlichen Backofens.
Ortsdurchfahrt B 279 aktuell
Neue Informationen zur Sanierung der B 279 – Ortsdurchfahrt Reckendorf – gab es insofern, dass ein Treffen zwischen Wasserwart Matthias Müller, Manfred Deinlein als Vorsitzender des Wasserzweckverbandes und Mitarbeitern des Planungsbüros Strunz stattgefunden hätte, um die Planung der Wasseranschluss-Erneuerung zu erörtern. Auf die Frage von Gemeinderat Markus Sippel, ob Herr Günthner von der VG Baunach auch dabei war, verneinte dies der Bürgermeister: „Es war ein Termin des Wasserzweckverbandes.“
Die Zeitschiene, so antwortete das Gemeindeoberhaupt auf Nachfrage, sehe vor, dass die Planungsgruppe Strunz beim nächsten Mal den Entwurf vorstellt. Am 15. Februar treffe man sich mit Peter Arnold vom Wasserwirtschaftsamt Kronach. In der zweiten Monatshälfte soll der Wasserzweckverband zusammenkommen, und die Anträge gestellt werden. Sogleich fragte Dritter Bürgermeister Blum nach: „Wollten wir nicht schon im September 2022 den Antrag stellen?“ Darauf musste Deinlein den Anwesenden eingestehen, dass sich die Auflösung des Zweckverbandes noch verzögern würde, bis 1. Juni oder sogar bis 1. Dezember.
Nachgehakt
Als es um die Genehmigung des Protokolls aus der vorangegangenen Sitzung ging, bemängelte der Dritte Bürgermeister Blum, dass ein ganzer Punkt fehle, nämlich die Diskussion zum Förderantrag der Wasserleitungssanierung. „Es würde sonst so ausschauen, wir hätten zu den Verzögerungen keinen Ton gesagt und hätten es einfach geduldet“, ergänzte dieser.
Auch wurde bedauert, dass die Beschreibung für das neue Logo der Sitzungsladung nicht beigelegt war, wie gefordert. So konnte auch keine Abstimmung erfolgen beziehungsweise man diskutierte, ob die beim letzten Mal gegen eine Stimme erfolgte „Kenntnisnahme“ eine Zustimmung bedeutet hätte, wie Bürgermeister Deinlein vertrat. Bernhard Zahner (WBFW) erwiderte, er sei schon der Meinung, dass man hier einen Beschluss brauche. Zumal es noch einige Fragen zu klären gab, nämlich, ob eine Eintragung als Marke geplant sei (Clarissa Schmitt/CSU). Und Hartwig Pieler (CSU) fügte hinzu, man müsse sich klar werden, ob es dauerhaft genutzt werde, denn wenn es nicht geschützt ist, könne es jeder verwenden. Worauf Deinlein beteuerte, dass das Urheberrecht gesichert sei.
Wegen der Nachtabschaltung der Straßenlaternen sei ‚Bayernwerk‘ soweit, dass sie es umsetzen können, erklärte der Bürgermeister, „und ja, dies koste etwas“. Worauf Bernhard Zahner (WBFW) erinnerte, dass es sich um eine „Nachtabschaltung probehalber“ handle.
Nach dem Stand der Planungen für das neue Gewerbegebiet fragte Zweiter Bürgermeister Jürgen Baum (WBFW), und erhielt zur Antwort, dass diese in der März-Sitzung vorgestellt werde. Es laufen derzeit die Grundstücksverhandlungen, ein Beurkundungstermin mit einem Eigentümer stehe kurz bevor.
Des Weiteren interessierten sich die Räte, wieweit die Instandhaltungsliste der Spielplätze abgearbeitet sei, damit die bei der Überprüfung festgestellten Mängel bis April/Mai behoben wären.
Schöffenwahl 2023
Wie das Auswahlverfahren für die Schöffen und Jugendschöffen der kommenden Wahlperiode aussehen kann, wurde vom Bürgermeister in drei Varianten vorgestellt. Auf die Liste müssen doppelt so viele geeignete Kandidaten gesetzt sein, als eigentlich benötigt werden. Die Stimme der Schöffen hat die gleiche Gewichtung wie die des Berufsrichters. Der Gemeinderat schloss sich der Empfehlung der Verwaltung an, dass sich die Personen bei der VG selbst melden sollen. Die Genehmigung der Vorschläge werde dann im April erfolgen. Nähere Informationen dazu auf der Webseite der VG Baunach.