Erneut musste sich der Zapfendorfer Marktgemeinderat in der Sitzung vom 27. März 2013 mit dem Bebauungsplan „Zapfendorf – Bahnübergangsersatzmaßnahme Nord“ beschäftigen, da weitere Einwendungen eingegangen waren. Auch die Weiterbearbeitung der Westtangente stand auf der Tagesordnung – wurde aber auf eine spätere Sitzung verschoben, da die Einwendungen zeitlich sehr spät im Rathaus eingetroffen waren. Außerdem ging es um den Dorfwettbewerb 2013 bis 2016 und es gab interessante Neuigkeiten zum Radweg-Lückenschluss zwischen Zapfendorf und Unteroberndorf.
Nachdem die Deutsche Bahn AG die Marktgemeinde Zapfendorf aufgefordert hatte, schnellstmöglich einen Bebauungsplan für den Bereich Zapfendorf Nord vorzulegen, damit die dort notwendige Ersatzmaßnahme für den bisher im Ortszentrum befindlichen Bahnübergang gebaut werden kann, beschäftigte sich der Gemeinderat bereits in der Sitzung vom 28. Februar ausführlich mit diesem Thema. Nach einigen Änderungen gingen erneut Einwendungen ein. Die umfangreichste hatte eine Anwaltskanzlei im Auftrag eines bisher in der Mainstraße ansässigen Unternehmens erarbeitet, das im Zuge der Baumaßnahmen umgesiedelt werden muss.
Wann genau allerdings diese Umsiedlung erfolgen soll, ist bisher unklar. Bürgermeister Josef Martin erläuterte, dass die Umsiedlung Sache der Bahn sei und dass sie auch dafür sorgen müsse, dass das Unternehmen, trotz Baustelle und Neubau der Straße, weiterhin problemlos seine Betriebsanlagen per Zufahrt erreichen könne. Ein derartiger Vertrag müsse einerseits in der noch abzuschließenden Kreuzungsvereinbarung der Gemeinde mit der Bahn, andererseits auch in den Umsiedlungsverhandlungen der Firma mit der Bahn geschlossen werden. „Der Gemeinderat versteht sich als Partner der ortsansässigen Firmen, und wir sind immer bereit, hier beratend zur Seite zu stehen“, sagte Martin. Kritisch sah das Unternehmen auch die Situation, falls die Umsiedlung aus irgendwelchen Gründen scheitern sollte, insbesondere, weil der Bebauungsplan neue Bauverbotszonen vorsah und damit die Entwicklung des Unternehmens einschränken würde. Diese Baugrenzen wurden vom Gemeinderat aufgehoben.
Dorfwettbewerb und Radwegverbindung Zapfendorf-Unteroberndorf
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, alle Gemeindeteile wieder für den Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft, Unser Dorf soll schöner werden“ für die Jahre 2013 bis 2016 anzumelden – mit Ausnahme von Oberleiterbach, da dort die Dorferneuerung noch nicht abgeschlossen sein wird.
Interessante Neuigkeiten gab es in Sachen Radwegeverbindung Zapfendorf-Unteroberndorf. Aufgrund eines Schreibens der Gemeinde hatte sich das Staatliche Bauamt Bamberg zum aktuellen Sachstand geäußert. Sinngemäß heißt es dort: Die Realisierung der Wegeverbindung durch den Freistaat Bayern ist nicht darstellbar und wäre nur möglich, wenn die Gemeinden, also Zapfendorf, Rattelsdorf und Breitengüßbach, den Radweg in eigener Zuständigkeit bauen. Ähnlich wurde bereits beim Radweg zwischen Unterleiterbach und Ebensfeld verfahren. „Der Freistaat Bayern schiebt damit die Verantwortung ab und somit bleiben wir als Gemeinde zumindest auf einem Teil der Kosten sitzen“, sagte Bürgermeister Martin. Im Zuge des Ausbaus der Eisenbahnstrecke muss die Staatsstraße zwischen Zapfendorf und Unteroberndorf in mehreren Bereichen verlegt werden, der Anbau eines Radweges bietet sich daher an. Die Strecke zwischen Zapfendorf und Unteroberndorf ist das letzte Straßenstück zwischen Bamberg und Lichtenfels, das nicht auch mit einem Radweg erschlossen ist.
Johannes Michel. Titelfoto: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen