Teure Energie und Personalschwierigkeiten werden sich auf die Badesaison 2023 deutlich auswirken. Der Gemeinderat in Zapfendorf beriet daher, wie sich die kommende Saison im Aquarena gestalten lässt.
Eine Woche vor der Gemeinderatssitzung vom 24. Oktober 2022 hatte sich der Schwimmbadausschuss getroffen – und nichtöffentlich getagt. Normalerweise können die Sitzungen von jedermann besucht werden, diesmal ging es aber auch um Personalangelegenheiten. Bürgermeister Michael Senger ging daher ein wenig ausführlicher auf die Sitzung des Ausschusses ein, um auch die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte zu informieren, die nicht dabei waren. Denn der Ausschuss kann nur Vorschläge unterbreiten, beschließen muss der Marktgemeinderat.
Angedacht sei, so Senger, das Schwimmbad in der kommenden Saison nur für vier Monate zu öffnen – von Mitte Mai bis Mitte September. Normalerweise hat das Aquarena von Mitte April bis Anfang Oktober offen. Außerdem soll das Bad Montag bis Freitag von 13 bis 20 Uhr, an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien von 9 bis 20 Uhr zugänglich sein. Unter der Woche ergeben sich somit deutliche Einschränkungen. Und: Um Energie einzusparen, wird der Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad geschlossen bleiben.
Diverse Veranstaltungen auch im Jahr 2023
An den Eintrittspreisen wird sich kaum etwas ändern. Der Einzeleintritt kostet auch im Jahr 2023 fünf Euro (ermäßigt drei Euro), die Zwölferkarte 50 Euro (ermäßigt 30 Euro). Lediglich die Dauerkarten werden etwas günstiger. Damit sollen insbesondere jene entschädigt werden, die das Bad bisher in den Morgenstunden genutzt haben. Bei der Wassertemperatur hingegen sei, erklärte Senger, aufgrund der Wärmeleitung von den Milchwerken, keine Änderung zu erwarten, die Wärmelieferungen seien gesichert.
Geplant sind auch diverse Veranstaltungen. So soll der in diesem Jahr im Rahmen des 50-jährigen Schwimmbadjubiläums durchgeführte Kinosommer erneut stattfinden, allerdings schon im August. Auch der Tag der Vereine als Möglichkeit für die Ortsvereine, sich zu präsentieren, wird voraussichtlich wiederholt.
Der Kinosommer, hier ein Foto aus diesem Jahr, soll 2023 auch stattfinden.
Gemeinderat Andreas Hofmann (ZuZ) bezeichnete die Vorschläge des Schwimmbadausschusses als „guten Kompromiss“. Dritter Bürgermeister Andreas Schonath (WOB) sah das anders: „Ich würde für ein Jahr komplett schließen und die Kosteneinsparung nutzen, um die ohnehin angedachte Photovoltaikanlage einzubauen und damit langfristig für Einsparungen zu sorgen.“ Zweite Bürgermeisterin Sabine Köhlerschmidt (CSU), die sich im Jubiläumsjahr stark im Bad engagiert hatte, entgegnete: „Aus finanzieller Sicht hast du sicher recht, Andreas. Aber wir dürfen die soziale Funktion unseres Bads nicht außer Acht lassen.“ Bei einer Gegenstimme folgte der Gemeinderat den Empfehlungen des Schwimmbadausschusses für die kommende Badesaison.
Weiter geht’s mit „Zapfendorf Süd III“
Es gab einige Verzögerungen, nun geht es beim Bebauungsplan Zapfendorf Süd III weiter. Nach der frühzeitigen Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden wurde nun der so genannte Billigungs- und Auslegungsbeschluss einstimmig vom Gemeinderat gefasst. Miriam Reichelt von der Planungsgruppe Strunz hatte dazu die vorgebrachten Einwendungen der Behörden mitgebracht und erläuterte die wichtigsten Punkte.
Weiterhin mit im Boot sitzt die Deutsche Bahn aufgrund der östlich verlaufenden Bahnstromleitung. Der Schutzstreifen muss 30 Meter betragen, die Baugrenzen dürfen im Schutzstreifen liegen – allerdings macht die Bahn dann Auflagen. Realisiert werden soll die vollständige Hochwasserfreiheit des Gebiets, ein Biotopausgleich entfällt. Nur für den seltenen Schmetterling „Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ müssen Ausgleichsflächen geschaffen werden – sie sollen am Aspach entlang Richtung Kirchschletten und Reuthlos entstehen. Und: Auf dem benachbarten Schwimmbadparkplatz soll aus Lärmschutzgründen teilweise ein Nachtparkverbot von 22 bis 6 Uhr angeordnet werden.
So sieht aktuell der Planentwurf fürs neue Baugebiet aus. Rechts Schwimmbad und Sportanlage. Plan: Planungsgruppe Strunz
Keine Festsetzung hingegen wird es für den Einbau von Zisternen geben. Das Landratsamt hatte dies gefordert, Gemeinde und Planungsbüro sehen das rechtlich aber als bedenklich an. Da die Lage auf den jeweiligen Grundstücken vorab genau bekannt sein müsste, schränke dies die Freiheit der Bauwilligen ein.