Im Titelbild: Die Scheune soll zur Marktscheune werden (Archivfoto).
Während nebenan in Breitengüßbach gerade die neue Ortsmitte entsteht, kommt in Zapfendorf die städtebauliche Entwicklung nur langsam voran. Hat der Markt die Möglichkeiten, hier in den kommenden Jahren mehr zu tun?
Immer wieder klingt es bei Gemeinderatssitzungen durch, schon seit Jahren. In Zapfendorf müsste sich städtebaulich mehr tun. Denn mehr als zehn Jahre ist es schon her, dass ein Städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt wurde, das insbesondere Schritte enthielt, um die Lebensqualität im Hauptort Zapfendorf zu steigern. Umgesetzt wurde seitdem wenig. Nun wäre, nachdem in der Vergangenheit viel in den Gemeindeteilen passiert ist, unter anderem mit Dorferneuerungen, der Weg in Zapfendorf durch die Verlagerung des Verkehrs auf die Westtangente frei – finanzielle Mittel stehen aber kaum zur Verfügung. Lediglich das Projekt „Marktscheune“, vom Obst- und Gartenbauverein angestoßen, ist mit rund 200.000 Euro im diesjährigen Haushalt enthalten.
Der ist 2023 rund 20,6 Millionen Euro schwer. 13,5 Millionen Euro entfallen auf den Vermögenshaushalt, 7,1 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt mit den Investitionen. Hier nannte Kämmerer Klaus Helmreich in der Gemeinderatssitzung vom 27. Juni 2023 unter anderem den Erwerb von Grundstücken (1,4 Millionen Euro), Ausstattung und Fahrzeuge für den Bauhof (390.000 Euro), den Abbruch des Anwesens Hofmann (270.000 Euro), Investitionen in die Abwasserbeseitigung (215.000 Euro), Restkosten für den Ersatzneubau an der Kita St. Franziskus (210.000 Euro), Feuerwehrausstattung inklusive der Sirenenumstellung (170.000 Euro) und auch Investitionen fürs Schwimmbad (130.000 Euro). Die Marktscheune ist ebenfalls enthalten. Hier wird eine Förderung von 96.000 Euro erwartet.
Kreditaufnahmen plant Kämmerer Klaus Helmreich für dieses und das folgende Jahr nicht, vielmehr soll die Verschuldung zurückgefahren werden. Zum 31. Dezember 2023 wird sie bei knapp unter fünf Millionen Euro liegen.
Absage an viele Visionen und Wünsche
Wichtigste Einnahme für den Markt Zapfendorf ist die Einkommenssteuerbeteiligung mit 3,2 Millionen Euro, gefolgt von der Gewerbesteuer (1,4 Millionen Euro) und den Schlüsselzuweisungen (zwei Millionen Euro). Das Grundsteueraufkommen wird 520.000 Euro betragen. Demgegenüber steht eine Kreisumlage an den Landkreis Bamberg von über 2,2 Millionen Euro.
Problematisch sieht Helmreich die Finanzlage ab dem Jahr 2025. Denn dann finden sich im Investitionsplan beispielsweise weitere Maßnahmen im Rahmen der RZWas, für die dieses Jahr schon die Förderanträge gestellt werden müssen, um weiterhin Kanal und Wasserleitungen auf den aktuellen Stand bringen zu können. Und auch die Schule. Hier werden weitere Sanierungsmaßnahmen nötig sein, bei der energetischen Sanierung (durchgeführt bis 2011) wurde etwa der B-Bau entlang des vorderen Pausenhofes ausgenommen. Wichtig war Helmreich in der Gemeinderatssitzung und in den zwei vorbereitenden Sitzungen des Finanzausschusses daher, realistisch zu planen. „Die Vielzahl der anstehenden Projekte erfordert eine Prioritätenliste. Visionen und Wünsche sind größtenteils nicht zu finanzieren“, so Helmreich. Zudem sei es wichtig, Konzepte für spontane Reaktionsmöglichkeiten zu entwickeln.
Sämtliche Beschlüsse zu Haushalt und Finanzplanung bis zum Jahr 2026 fielen einstimmig. Auf Nachfrage erläuterte Helmreich, dass das Defizit des Freibads Aquarena im Jahr 2022 bei rund 594.000 Euro gelegen habe.
Hätte es net dringendere Projekte als wie die Marktscheune gegeben? Ich hätte sie jetzt nicht unbedingt gebraucht…
Der Artikel ist so irreführend, da es für die Marktscheune projektgebunden einen Zuschuss von etwa 120 000 Euro von der Bayerischen Staatsregierung gibt. Der Zuschuss stammt aus einem Fördertopf zur Stärkung des kommunalen Zusammenlebens nach der Coronakrise und muss 2023 verbraucht werden.