Gerade einmal drei Wochen ist die Jahresversammlung des Ortskulturrings in Zapfendorf her. Damals wurde klar: Der Verein ist am Ende, die bisherigen Vorstände machen nicht weiter. Nachdem die Kassenprüfung fehlte, folgte eine Vertagung. Wirkliche Fortschritte waren aber auch beim neuen Termin am 15. Dezember nicht zu verzeichnen. Dafür gab es heiße Diskussionen, zunächst auch Lob – und dann heftige Kritik.
Knapp 30 Personen hatten sich zu einer erneuten Versammlung des Zapfendorfer Ortskulturrings (OKR) eingefunden. Eigentlich war diese eine Fortsetzung vom 23. November, als Kassenprüfer Reinhold Bayer nicht anwesend war und damit kein Prüfungsbericht vorgelegt werden konnte. Nicht, weil ihm die Sache zu heiß gewesen wäre, wie OKR-Vorsitzender Stefan Kabitz ihm vor drei Wochen in den Mund gelegt habe, sondern weil Belege gefehlt hätten, um eine sinnvolle Prüfung durchzuführen. Diese ist nun durch die Kassenprüfer Reinhold Bayer und Alexander Topfstedt erfolgt, und sie ergab für das zurückliegende Jahr (01.12.2014 bis 30.11.2015) keine Auffälligkeiten. Zum 30. November 2015 war ein Vereinsvermögen von rund 6.300 Euro zu verzeichnen. Dementsprechend wurde die Vorstandschaft für den genannten Zeitraum auch entlastet.
Unklar ist aber noch immer, was die Jahre zuvor betrifft. Denn der damalige Kassier Matthias Schneiderbanger soll in den Jahren 2013 und 2014 nicht nur 42.000 Euro, sondern über 150.000 Euro über das Konto des OKR veruntreut haben. Damit lief mehr als die Hälfte des von ihm von der Gemeinde unterschlagenen Geldes wohl über dieses Konto. Vom OKR-Konto wurde es auf Schneiderbangers eigenes Konto und auf Auslandskonten überwiesen sowie von ihm in verschiedenen Geschäftsstellen der Sparkasse Bamberg im gesamten Landkreis wieder abgehoben. Auch habe Schneiderbanger das Konto teilweise bis auf 35 Euro heruntergefahren und zum Beispiel kurz vor der Jahreshauptversammlung des OKR wieder ausgeglichen. Aufgefallen sei das nicht, da dem Verein im Endeffekt kein Verlust entstanden sei und Schneiderbanger immer Kassenberichte in Form von Tabellen vorgelegt habe. Nachdem nun neue Informationen vorlägen, so erklärte Kabitz, habe er nach Rücksprache mit mehreren Juristen Anzeige gegen Schneiderbanger erstattet. Ob es hier zu einem weiteren Verfahren kommt, müssen die Ermittlungen zeigen. Für Unverständnis bei Kabitz, aber auch bei den Anwesenden sorgte, dass die genaue Zahl erst jetzt bekannt wurde.
Vereinsvermögen „verschenkt“?
Nachdem die Vorstandschaft um Kabitz geschlossen ihren Rücktritt angekündigt hatte, stand eigentlich die Auflösung des Vereins auf der Tagesordnung. Eine solche wurde von den Anwesenden auch als sinnvoll erachtet, um einen kompletten Neuanfang zu wagen, etwa einen „Vereinsring“, wie von Bürgermeister Volker Dittrich forciert. Zunächst gab es für das Engagement der Vorstandschaft um Kabitz auch Lob – es sei nicht selbstverständlich gewesen, über viele Jahre den OKR in Zapfendorf mit großem organisatorischen Aufwand zu führen. Durch Kabitz selbst sowie einen Einwurf aus dem Publikum wurde dann allerdings bekannt, dass sich nach der Kassenprüfung vom 30. November das Vereinsvermögen deutlich verringert hat. Denn nach einem Vorstandsbeschluss wurden 4.000 Euro sowie der vereinseigene Geschirrverleih an den Förderverein der Zapfendorfer Schule gespendet. Dies sorgte für heftige Kritik. Altbürgermeister Martin bezifferte den Wert von Geschirr und Zubehör (u.a. Spüle und Kühlschrank) auf etwa 4.000 Euro. Somit habe die Vorstandschaft etwa 80 Prozent des Vereinsvermögens verschenkt.
Schulrektor Klaus Ley mit Stefan Kabitz, Nadja Demmelbauer und Peter Helmreich. Demmelbauer ist Vorsitzende des Fördervereins der Grund- und Mittelschule Zapfendorf. Das Foto erreichte die Nachrichten-am-Ort-Redaktion durch Stefan Kabitz.
Gemeinderat Thomas Porzner und auch Bürgermeister Dittrich forderten daher von der Vorstandschaft, diesen Beschluss rückgängig zu machen. Darauf gingen Stefan Kabitz, Peter Helmreich (2. Vorstand) und Franz Spindler (Kassier) allerdings nicht ein, ließen keine Abstimmung über diesen Antrag zu und schlossen die Versammlung. Die Folge wird nun eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung sein. Da es nicht zu einer Vereinsauflösung kam, bleibt die Vorstandschaft kommissarisch im Amt. Kabitz kündigte allerdings bereits an, seine Arbeit für den OKR einzustellen. Abschließend machte eine Unterschriftenliste die Runde, auf der sich als 20 Zapfendorfer und Umländer eine solche außerordentliche Versammlung verlangten.
Laut Satzung ist die Vorstandschaft des OKR berechtigt, Spenden zu tätigen. Ob dies bei einer derart hohen Spende aber rechtmäßig ist, muss nun geklärt werden. Außerdem verweigerte die Versammlung dem Vorstand die Entlastung für den Zeitraum 1. bis 15. Dezember. Direkte Auswirkungen hat die Krise des OKR insbesondere auf eine der größten Veranstaltungen in Zapfendorf, den Faschingsumzug. Er wird im kommenden Jahr daher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausfallen. Zwar wäre, das wurde in der Versammlung auch klar, eine verkehrsrechtliche Genehmigung in 2016 ohnehin schwierig gewesen, da die Hauptstraße aufgrund der Bahnbaustelle wohl nicht hätte genutzt werden können. Daher hätte eine Alternativroute, etwa durch die Wohngebiete, ausgearbeitet werden müssen.
Wenn noch etwas unklar sein sollte…..dann kann man doch den ehemaligen Kassier M.Schneiderbanger direkt einladen und befragen. Er ist Vorstand des SV Zapfendorf….also nicht weit entfernt…..
Vielleicht sollte er auch gleich den Vorstand des OKR übernehmen dann ist alles einfacher………….und alles belibt in einer Tasche ääähhh Hand.
Tja, wer den Schaden hat, …..