Vorerst letztes Spiel in der „Blauen“ ging verloren

Bis zur letzten Sekunde gekämpft, aber das letzte Heimspiel in der Graf-Stauffenberg-Halle doch verloren: Mit einer 76:85-Niederlage gegen den Tabellenzehnten Tigers Tübingen verabschiedeten sich die Zweitliga-Basketballer der Baunach Young Pikes am Sonntagabend aus der altehrwürdigen „Blauen“, die in den kommenden beiden Jahren saniert wird. Die Schulturnhalle war fast 20 Jahre lang die Heimspielstätte der Baunacher, deren Abstieg aus der ProA schon seit zwei Wochen feststeht. Breitengüßbach verlor ebenfalls.

 

Baunacher verabschieden sich ordentlich

„Wir haben alles probiert. Wir hatten nur sieben Ballverluste, das heißt, unser Spiel hatte viel Struktur. Die Jungs wussten, was sie machen. Aber in manchen Situationen waren sie offensiv nicht entschlossen genug. Defensiv kamen einige Fehler dazu, die ein gutes Team wie Tübingen ausnutzt“, meinte der Baunacher Trainer Mario Dugandzic.

Die Anfangsphase gestalteten die Baunacher ausgeglichen (6:6, 10. Minute).  Adam Pechacek, ansonsten zuverlässigster Punktesammler der Baunacher,  hatte zunächst viel Wurfpech.  Keinen seiner sieben Würfe brachte der Tscheche im ersten Viertel im gegnerischen Korb unter. Das führte zu einer bescheidenen Trefferquote von nur 24 Prozent, aufgrund der die Hausherren den ersten Abschnitt mit 13:22 abgaben. Zu Beginn des zweiten Abschnitts schraubten die Gäste ihre Führung auf 30:15 in die Höhe, da sie ihrem Gegner nach dessen Fehlwürfen keine zweiten Chancen erlaubten und selbst sicher abschlossen.

Zwar platzte dann bei Pechacek der Knoten. Zusammen mit Topscorer Kristian Kullamäe (24 Punkte)  und Henri Drell führte er die Baunacher heran. Nach Pechaceks Dreier betrug der Rückstand nur noch drei Punkte (34:37, 18.), doch gelang den Gastgebern aufgrund einiger überhasteter Abschlüsse bis zur Pause  kein Korberfolg mehr. Die Tigers, die zur Halbzeit 14 Rebounds mehr zu Buche stehen hatten als die Young Pikes (11), gingen mit einem 44:34-Vorsprung in die Kabine.

Beim Zehn-Punkte-Abstand blieb es auch nach dem dritten Viertel (57:67), weil die Gäste auf die Bemühungen einer Baunacher Aufholjagd stets die passende Antwort hatten. Daran änderten auch zwei Dreier von Moritz Plescher aus der linken und rechten Ecke des Feldes kurz hintereinander nichts.

Im letzten Viertel schafften es die Young Pikes  doch noch einmal, auf zwei Zähler heranzukommen (74:76, 37.).  Aber immer, wenn sie nahe dran waren, die Partie zu drehen, verschaffte Besnik Bekteshi dem ehemaligen Bundesligisten   mit einem Dreier Luft.  Sechsmal (bei neun Versuchen) traf der  26-jährige Aufbauspieler insgesamt aus der 6,75-Meter-Distanz.  Letztlich erwiesen sich die Schwaben, bei denen Trainer Georg Kämpf seinem Assistenten David Rösch das Coaching überließ, als die abgezocktere Truppe, die trotz einer ordentlichen Leistung der Baunacher verdient die Oberhand behielt. „Wir waren dran und  haben alles gegeben. Aber am Ende ist uns die Kraft ausgegangen“, sagte Dugandzic.

Seit Samstag steht mit den Hanau White Wings der zweite Absteiger aus der ProA fest. Komplett ist auch das Feld für die Play-offs der besten acht Teams.  Heimrecht bis ins Finale haben die  als Hauptrunden-Erster feststehenden  Niners Chemnitz. Am letzten Spieltag, an dem die Baunacher am Samstag (19.30 Uhr) im fränkischen Derby in Nürnberg zu Gast sind, können sich aber noch die Platzierungen auf den Tabellenrängen zwei bis acht  ändern.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA

Baunach Young Pikes – Tigers Tübingen  76:85

Baunach Young Pikes: Kullamäe (24 Punkte/2 Dreier), Pechacek (20/1), Drell (12/1), Plescher (6/2), Heckel (6/2), Keppeler (5), N. Tischler (3/1), B. Tischler, Baggette, Edwardsson

Tigers Tübingen: Bekteshi (18/6), Allen (14), Djurasovic (12/2), Laser (12/2), Timmer (9/1), Nadjfeji (9/1), Grabauskas (6), Wolf (4), Zacek (1)

Zuschauer: 680

 

Ohne Land, Laub & Brütting: Niederlage in Jena

Der TSV Tröster Breitengüßbach unterlag ersatzgeschwächt in Weimar der Bundesligareserve von Science City Jena mit 71:60 und hat sich damit endgültig aus dem Kampf um die Meisterschaft verabschiedet.

Als am Samstagvormittag bei der Abfahrt nach Weimar klar war, dass Topscorrer Erik Land und Headcoach Johannes Laub krankheitsbedingt die Reise nicht antreten konnten und auch Co-Trainer Fabi Brütting wegen eines privaten Termins nicht mit dabei sein konnte, änderte sich die Ausgangslage für das Gastspiel bei Science City Jena 2 dramatisch. Kapitän Alex Engel musste somit das Amt des Headcoaches übernehmen und war somit erstmals in seiner Karriere Spielertrainer in einem Regionalliga-Pflichtspiel. Als Co-Trainer fungierte bei diesem Spiel Teammanager Reiner Hoffmann.

Zu Beginn der Partie standen Engel, Lorber, Jörg Dippold, Klaus und Nieslon auf dem Feld. Der Start gehörte den Gastgebern, die durch Shusel, Krause und Garrett nach fünf Minuten mit 12:4 in Führung lagen. Danach wachte die Tröster-Truppe auf, stand in der Verteidigung deutlich besser und startete mit Wagner und Jörg Dippold die Aufholjagd. Diese setzten Timo Dippold, Hubatschek und Reichmann in der Folgezeit weiter fort. Wagner erzielte eine Minute vor dem Viertelende per Korbleger die erste Führung 16:17. Diese konnte bis zur Schlusssirene der ersten zehn Minuten gehalten werden, 18:19.

Im zweiten Spielabschnitt dann ein völlig anderes Bild. Der TSV Tröster war offensiv komplett von der Rolle, traf schlechte Entscheidungen, leistete sich etliche Fehlwürfe und Ballverluste, was den Thüringern in die Karten spielte. So konnte Krause mit seinem dritten Dreier die erneute Führung herstellen, welche durch Jostmann, Garrett und Heber weiter ausgebaut werden konnte. Nach dem 14:0-Lauf der Hausherren nahm Spielertrainer Engel die zweite Auszeit binnen weniger Minuten um den Run zu stoppen. Beim Stand von 32:19 mussten die Oberfranken eine erneute Aufholjagd starten. Mit Jörg Dippold, einem Dreier von Lorber und Punkten von Nieslon am Brett kamen die Gelbschwarzen wieder bis auf 34:27 heran. Zur Halbzeitpause stand es 36:27 für Jena, die aufgrund des Allstardays in der Basketball Bundesliga aus dem Vollen schöpfen konnten.

Zum Start des dritten Viertels kam Breitengüßbach durch Nieslon, Engel und Lorber wieder auf 40:35 heran. Doch die Hausherren konnten sich bis zur 27. Spielminute wieder bis auf 46:37 absetzen, da man sich erneut etliche Ballverluste leistete und unglaublich viele Würfe verfehlte. Zwei Dreier binnen kürzester Zeit von Lorber und Klaus ließen den TSV Tröster nochmals hoffen, aber Jena führte nach 30 Spielminuten verdient mit 50:43.

In den ersten drei Minuten des Schlussabschnittes zogen die Thüringer bis auf 55:44 davon. Den zweistelligen Vorsprung behielten sie bis knapp drei Minuten vor dem Spielende, ehe Engel per Dreier nochmal auf 61:52 verkürzen konnte. Doch Jena ließ sich nicht verunsichern, brachte den Sieg über die Ziellinie und gewann völlig verdient mit 71:60 gegen ersatzgeschwächte Güßbacher. Dadurch hat man sich aus dem Kampf um die Meisterschaft verabschieden und ist punktgleich mit Treuchtlingen Dritter in der Tabelle.

Breitengüßbach: J. Dippold (15), Lorber (11/2 Dreier), Wagner (9), Engel (7/1), Reichmann (5/1), T. Dippold (4), Nieslon (4), Klaus (3/1), Hubatschek (2)

Jochen Hirmke, Florian Dörr
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