Auch die Baunacher Schule steht vor einer Generalsanierung

Regelmäßig treffen sich Mitglieder der Stadt- und Gemeinderäte aus Baunach, Reckendorf, Gerach und Lauter zur Versammlung der Verwaltungsgemeinschaft. In der Juni-Sitzung ging es vor allem um den Haushaltsplan für 2013, um die Jugendarbeit sowie um anstehende Sanierungsmaßnahmen an der Baunacher Grund- und Mittelschule. Aktuell beginnt auch die Schulsanierung in Rattelsdorf, in Zapfendorf wurde sie 2011 abgeschlossen.

Schulen sind teuer. Knapp 1.200 Euro investieren die Mitgliedsgemeinden der VG Baunach jährlich pro Schüler, das sind zurzeit 543.000 Euro. Damit sind allerdings lediglich die laufenden Kosten gedeckt, für Investitionsmaßnahmen sind weitere Gelder nötig. Im Jahr 2013 enthält der Haushaltsplan der VG daher eine Investitionsumlage für Schulangelegenheiten in Höhe von 48,50 Euro pro Schüler, also etwa 22.000 Euro. Erstmalig wird die Verwaltungsgemeinschaft auch ein Darlehen aufnehmen müssen, um die anstehende Sanierung der Eingangstreppe, erste Untersuchungen in Sachen energetischer Sanierung sowie weitere Investitionen stemmen zu können. Die allgemeine Verwaltungsgemeinschafts-Umlage liegt 2013 bei 114,50 Euro pro Einwohner, die vier Mitgliedskommunen zahlen somit 918.748 Euro ein.

Über die Treppensanierung wurde auch in der VG-Versammlung abgestimmt. Die momentan vorhandenen Stellstufen haben sich gesetzt, wodurch ein akutes Gefahrenpotenzial entstanden ist (siehe Titelfoto). Geplant ist nun eine neue Treppenanlage mit zwei Handläufen und Sitzstufen links und rechts. Als Material kommen Beton-Fertigteile zum Einsatz. „Einheimischer Granit hätte Lieferzeit und wäre deutlich teurer gekommen“, sagte Planer Paul Böhmer von JOMA Landschaftsarchitektur aus Bamberg. Nicht realisiert wird in diesem Bereich ein behindertengerechter Zugang, da dieser bereits auf der Rückseite des Gebäudes mit direkter Anfahrtsmöglichkeit vorhanden ist.

VS Baunach neue Treppe 2013
So soll die neue Treppe vor der Schule aussehen – Sitzstufen links und rechts, Geländer mit integrierter Beleuchtung.

Jugendsozialarbeit erweist sich als überaus wichtig

Die energetische Sanierung des Schulgebäudes, die nun untersucht werden soll, würde die Verwaltungsgemeinschaft deutlich höher belasten. Aktuell ergab die Prüfung eines Heizkessels einen zu hohen CO2-Ausstoß, er muss somit ersetzt werden. „Mit einer energetischen Sanierung sollten wir einer Neubeschaffung der Heizanlage zuvor kommen“, sagte Gemeinschaftsvorsitzender Ekkehard Hojer. Nach einer Sanierung könnte die neue Heizanlage deutlich kleiner dimensioniert werden. Das aktuelle Gebäude, ein Plattenbau aus Beton, Styropor und Glas, weist eine schlechte Energiebilanz auf. Die letzte Sanierung datiert aus den 1980er Jahren. Aufgrund der sinkenden Schülerzahlen stellt sich auch die Frage, ob eine Sanierung des gesamten Gebäudes oder nur eines Teils in Frage kommt. Ausgelassen werden könnte etwa die „alte Grundschule“. „Diese Frage wird im Endeffekt die Regierung von Oberfranken mit ihrer Bedarfsanalyse beantworten“, sagte Rektor Albert Knoblach, der für Fragen in der Versammlung zur Verfügung stand.

Franziska Hofmann, die als Sozialarbeiterin in der Baunacher Schule tätig ist, berichtete den VG-Vertretern über ihre Arbeit. Den Großteil macht dabei die Kinder- und Jugendberatung, die Elternarbeit und die Zusammenarbeit mit den Lehrern aus. Erweitern möchte Hofmann ihr Angebot in Sachen Übergang zwischen Schule und Beruf. Außerdem sollen präventive Maßnahmen besser mit externen Partnern koordiniert werden. Die Mitglieder der VG-Versammlung äußerten den Wunsch, auch die anderen Schulen des Schulverbands, also Breitengüßbach, Rattelsdorf und Zapfendorf, in das Angebot von JaS (Jugendsozialarbeit an Schulen) einzubeziehen. Ein Sozialarbeiter darf allerdings nur maximal zwei Schulen betreuen.

Baunachs Bürgermeister Ekkehard Hojer informierte zudem über die laufenden Umbaumaßnahmen im Rathaus. Die neue Verteilung des Einwohnermeldeamts auf drei Räume komme bei den Bürgern aufgrund der höheren Anonymität gut an, auch der Fotofix-Automat werde genutzt. Momentan wird im ersten Obergeschoss gebaut.

Johannes Michel. Foto und Grafik: JOMA Landschaftsarchitektur

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