Generalsanierung: Was auf den Schulstandort Baunach zukommt

Es ist zwar ein Projekt auf längere Sicht, dennoch steht eine Generalsanierung der Baunacher Schule in nicht allzu weiter Ferne an. Eine erste Budget-Ermittlung wurde der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Baunach nun präsentiert. Bevor es losgeht, sind aber noch einige Fragen zu klären.

Knappe elf Millionen Euro. Die Gesamtkosten, die Architekt Klaus Gick der Gemeinschaftsversammlung der VG Baunach am 29. September 2015 präsentierte, sorgte zunächst für absolute Stille im Sitzungssaal. „Eine Generalsanierung muss so umfassend sein, dass weitere 25 Jahre Schulbetrieb ohne größere Maßnahmen möglich werden“, erklärte Gick. Das Schulgebäude aus den 1970er Jahren war Anfang der 1990er generalsaniert worden – alle 25 Jahre stünde eine solche Sanierung bei einer Schule an. Gick berichtete von Begehungen mit verschiedenen Fachplanern und über die notwendigen Schritte. Eine reine energetische Sanierung, wie vor einigen Jahren schon einmal angedacht, reiche nicht aus.

Denn im Fokus stünden nicht nur der Energieverbrauch, sondern der Austausch defekter oder alter Bauteile, neue Sanitäranlagen, der Ausbau der teilweise defekten Dachkonstruktion – hier wurde auf das frühere Flachdach ein Satteldach gestülpt, das bereits ebenfalls undicht ist, sowie Anpassungen im Gebäude an sich. Dazu gehören etwa Änderungen an der Fassade, die Erneuerung der Glasfassade im Schwimmbad und die Aufwertung der Aula, wobei sich hier die Frage stelle, ob sie weiterhin als Veranstaltungs- und Versammlungssaal genutzt werden soll.

VS Baunach neue Treppe 2013
Zu tun ist immer etwas: Erst im vergangenen Jahr bekam die Schule eine neue Eingangstreppe – hier zu sehen im Plan.

Komplett neue Elektroinstallation

Ein wichtiger Punkt sind auch die Flucht- und Rettungswege. „Durch Schränke und Garderoben erfüllen aktuell die Flure diese Funktion nicht“, so Gick. Aufgrund aktueller Vorschriften seien hier Umbauten notwendig. Außerdem biete sich an, dem Gebäude einen Sonnenschutz durch Raffstores zu spendieren. Ein großer Block wären die Elektroinstallationsarbeiten mit komplett neuer Verkabelung, neuer Beleuchtung und EDV-Netz. Allein hierfür rechnete Gick mit rund 750.000 Euro. Im Rahmen einer solchen Generalsanierung könnten dann auch Verbesserungen erfolgen, etwa die Schließung des Innenhofs, so dass dieser als Leseraum und Bibliothek Verwendung finden könnte. Auch den Einbau eines Pausenkiosks und eine Außentreppe als Rettungsweg für die Pausenhalle standen in Gicks Konzept.

Die Gesamtkosten bezifferte Gick, aufgrund seiner Erfahrungen, auf rund elf Millionen Euro. Gebaut werden sollte, das bestätigte auch der im Publikum sitzende Rektor Michael Wild, in einem Bauabschnitt. Der Unterricht könne in dieser Zeit in Container ausgelagert werden – bei einer Sanierung im laufenden Betrieb würde diese bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen.

Baunachs Bürgermeister Ekkehard Hojer wies darauf hin, dass die Fördergelder bei einer Sanierung höher seien als bei einem Neubau. Denn die Debatte über einen Neubau kam schnell auf, wie auch schon im benachbarten Rattelsdorf. Zudem fiele eine komplett neue Schule deutlich kleiner aus, da zum Beispiel die Klassenräume dann geringere Größen hätten. Dem Gremium stellte sich zudem die Frage, wie eine Kostenverteilung zu realisieren wäre. Denn die Mittelschule mit Grundstück befindet sich im Eigentum der VG Baunach, die integrierte Grundschule allerdings gehört der Stadt Baunach. Hojer bestätigte, dass eine Klärung notwendig sei, wie es mit der Schule an sich weitergehen solle. Tendenz: Die Grundschule könnte ebenfalls an die VG fallen.

 Aula Schule Baunach 2012
Die Aula der Schule dient bisher immer wieder als Veranstaltungsraum. Soll das so bleiben?

Keine Schadstoffe gefunden – Gebäude erhalten

Gerhard Ellner, Bürgermeister aus Gerach, wies auf die große finanzielle Belastung einer solchen Generalsanierung für die kleinen VG-Mitglieder Lauter und Gerach hin. Diskutiert wurde daher darüber, ob nicht die Stadt Baunach eine solche Sanierung durchführen und dann die Schule an die VG vermieten solle. Manfred Deinlein, Bürgermeister aus Reckendorf, bezeichnete ein solches Vorgehen als „linke Tasche, rechte Tasche“. Und Andrea Weigler (Baunach) meinte, da die Untersuchungen keine Schadstoffbelastungen im Gebäude gezeigt hätten, sei eine Sanierung die sinnvollere Lösung.

Beschlossen wurde abschließend folgendes: Die Verwaltung der VG wird beauftragt, mit der Regierung von Oberfranken detaillierte Gespräche in Sachen Sanierung und Fördergelder zu führen, die Grundstücksfrage Mittelschule/Grundschule zu klären und einen Architektenwettbewerb für die Generalsanierung zu starten. Bereits kurzfristig soll die Ausschreibung für eine neue Heizung starten, da diese aktuell Probleme mache. Eine solche, so Klaus Gick, ließe sich vorab einbauen.

Weitere Themen der Gemeinschaftsversammlung vom 29 September 2015

Mit einem Anteil von 38.000 Euro wird sich die VG Baunach an der neuen Jugendverkehrsschule in Scheßlitz beteiligen. Außerdem informierte Ekkehard Hojer über einen neuen Flyer namens „Seniorenwegweiser“, der für die gesamte VG und nicht für die Einzelkommunen erstellt werde. Und: Die Reckendorfer Geschenkkarte soll künftig bei vielen Geschäften im gesamten VG-Bereich gelten. Außerdem, dazu werden die Gewerbetreibenden aktuell angeschrieben, ist eine Geschenkkarte für die gesamte VG in Planung, sie könnte sogar noch bis zum Weihnachtsgeschäft starten.

Artikel drucken Artikel drucken

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.