Baunach hält die Investitionen hoch

Das Jahr 2018 verlieft gut für die Stadt Baunach. Ein eigentlich im Haushalt eingeplanter Kredit von 740.000 Euro wurde nicht benötigt. Und obwohl das Haushaltsvolumen erneut steigt, möchte Kämmerin Doris Müller auch im laufenden Jahr ohne neue Schulden auskommen. Neben dem Haushalt ging es im Stadtrat am 2. April 2019 auch um die Sanierung des Röderwegs.

Auf 15,7 Millionen Euro beläuft sich der Gesamthaushalt der Stadt Baunach für das Jahr 2019 (zum Vergleich 2018: 14,3 Millionen Euro). Mit rund sieben Millionen Euro sind die Investitionen (Vermögenshaushalt) erneut sehr hoch, auch die laufenden Kosten der Stadt (Verwaltungshaushalt) steigen auf 8,7 Millionen Euro. Dennoch sollen keine Kredite aufgenommen werden, Kämmerin Doris Müller plant sogar mit einer Reduzierung der Schulden um rund 80.000 Euro auf 600.000 Euro am Ende des Jahres. Das wäre eine Pro-Kopf-Verschuldung von 169 Euro. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen in Bayern liegt zurzeit bei 598 Euro.

Die hohen Ausgaben sind insbesondere den neuen Baugebieten geschuldet. Zwar ist der Grunderwerb für das Baugebiet Langmeh II abgeschlossen, nun läuft aber die Erschließung. Für das Baugebiet Sommerleite III soll diese ebenfalls noch 2019 begonnen werden, momentan läuft der Grunderwerb. Die Investitionen in beide Baugebiete summieren sich im Haushaltsjahr 2019 auf über 2,2 Millionen Euro. Weitergehen soll es endlich mit dem Thema „Hölzerne Männer“ und „Zehntscheune“, eine Schätzung geht für die Unterbringung des Wahrzeichens in der Zehntscheune von Kosten in Höhe von 565.000 Euro aus, eine hohe Förderung (bis zu 80 Prozent) wurde von der Regierung von Oberfranken in Aussicht gestellt. Die Zehntscheune muss hergerichtet und umgebaut werden, außerdem möchte die Stadt einen noch im Privatbesitz befindlichen Teil der Scheune ebenfalls erwerben.

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Neue Ausstattung für die Feuerwehren

Viel investiert die Stadt Baunach in ihre Feuerwehren. Die Wehr in Priegendorf soll ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) für 130.000 Euro erhalten, für Dorgendorf gibt es einen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) für 17.000 Euro. Am Baunacher Feuerwehrhaus sind nach einer Inspektion durch den Kreisbrandinspektor, die Sicherheitsmängel aufzeigte, Umbaumaßnahmen erforderlich, dafür sind zunächst 100.000 Euro im Haushalt eingeplant.

Und auch an anderer Stelle wird gebaut: Das Dorfgemeinschaftshaus in Dorgendorf beschäftigt die Stadt Baunach schon länger, die Fertigstellung (Umbau und Sanierung) ist für dieses Jahr angedacht. Die Ausgaben wurden mit 565.000 Euro veranschlagt. Außerdem finden Erweiterungen in den Friedhöfen Baunach und Reckenneusig statt (143.000 Euro), Kanäle werden saniert (200.000 Euro), in die Wasserversorgung wird investiert (125.000 Euro) und für den Bau einer Mehrzweckhalle fallen Kosten von 100.000 Euro für das Vergabeverfahren an. Als Schulumlage muss die Stadt 369.000 Euro zahlen – aktuell besuchen 215 Schülerinnen und Schüler aus Baunach die Grund- und Mittelschule, weitere 153.000 Euro als Investitionsumlage für die Sanierung des Schulhauses und 785.000 Euro als Verwaltungsumlage für die Verwaltungsaufgaben, die von der Verwaltungsgemeinschaft für die Stadt erledigt werden.

Die wichtigsten Einnahmen für die Stadt Baunach sind die Gewerbesteuer (3,1 Millionen Euro), die Grundsteuer (326.000 Euro), die Einkommenssteuerbeteiligung (2,5 Millionen Euro) und dieses Jahr auch die Schlüsselzuweisungen (530.000 Euro). Aufgrund der positiven Steuerkraft muss die Stadt aber auch Geld abgeben – an den Landkreis Bamberg gehen 1,6 Millionen Euro als Kreisumlage, weitere 600.000 Euro entfallen auf die Gewerbesteuerumlage.

Röderweg wird saniert, Anwohner sollen einbezogen werden

Und wie sieht es in den kommenden Jahren aus? Welche Projekte stechen hervor? In der Finanzplanung bis zum Jahr 2022 fallen besonders Maßnahmen im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) ins Auge, die Sanierung von Ortsstraßen, die Erschließung weiterer Baugebiete, Kanalsanierungen und der Bau der Mehrzweckhalle sind weitere wichtige Projekte. Haushalt und Finanzplan wurden vom Stadtrat bei einer Gegenstimme angenommen. Stadtrat Volker Dumsky (CWU) war allerdings der Meinung, die Stadt müsse mehr für Spielplätze tun. Umfragen im Rahmen des ISEK hätten gezeigt, dass das auch Wunsch der Bürgerinnen und Bürger sei, so Dumsky. „15.000 Euro in diesem Jahr sind dafür zu wenig, wir reden hier gerade einmal von 0,1 Prozent des Haushaltsvolumens“. Bürgermeister Ekkehard Hojer sicherte zu, eine Bestandsaufnahme durchzuführen, ab dem kommenden Jahr könnte sich die Stadt dann jährlich einen Spielplatz vornehmen und diesen überarbeiten.

Einstimmig beschlossen wurde die Sanierung des Röderwegs mit Kosten von voraussichtlich 221.000 Euro. Dabei muss auch der bestehende Unterbau verstärkt werden, da hier landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind, die in den vergangenen Jahren größer und schwerer geworden sind. Zur optischen Verkehrsberuhigung soll es neue gestalterische Flächen mit Bäumen und Grünbereichen geben. Hojer kündigte als nächsten Schritt Gespräche mit den Anwohnern an.

Der Röderweg muss dringend saniert werden. Nun soll es Gespräche mit den Anwohnern geben.

Neuer Bikepark als Aushängeschild für die Stadt

Ein Projekt, das für Baunach eine vergleichbare Wirkung haben könnte wie der Baumwipfelpfad für Ebrach, so Hojer, sei die Erweiterung des Bikeparks bei der Firma Messingschlager. Die Stadt muss hierfür den Flächennutzungs- und Bebauungsplan ändern, an den Baukosten ist sie nicht beteiligt. Entstehen soll dann ein auch mit europäischen Mitteln aus dem LEADER-Projekt geförderter neuer Bikepark (Kosten: 260.000 Euro für die Firma Messingschlager, Förderung 50 Prozent durch LEADER) mit Streckenabschnitten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Im Rahmen der Öffnungszeiten des Bike-Cafés soll der Park kostenfrei nutzbar sein. Im Landkreis Bamberg wäre eine solche Anlage einmalig.

In seinem Kurzbericht informierte Hojer über erweiterte Öffnungszeiten für die Grüngutdeponie. Zum Binden der Kränze für den Osterbrunnen werden noch Helferinnen und Helfer benötigt, am 8. April geht es ab 13 Uhr im Bauhof los.

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