Schon seit mehreren Jahren war sie immer wieder Thema von Versammlungen beim 1. FC Baunach – die notwendige Sanierung des Sportplatzes. Da nicht nur die Vereine den Platz nutzen, sondern auch die Schule, möchte die Stadt Baunach viel Geld in die Hand nehmen, und die Laufbahn fit für die nächsten Jahre machen. Günstig wird das aber nicht …
Bald 45 Jahre hat der Baunacher Sportplatz schon auf dem Buckel, Anfang der 1990er Jahre wurde er generalsaniert. Untersuchungen der Landschaftsarchitekten Ammermann-Döhler aus Bamberg ergaben nun gravierende Schwächen. „Der Rasen ist eines Sportrasens nicht würdig“, sagte Martin Ammermann in der Baunacher Stadtratssitzung vom 3. März 2015. Die Drainage funktioniere nicht richtig, 60 Zentimeter unter dem Rasen gebe es bereits wasserundurchlässige Schichten, was zu Vernässungen des Rasens führe. Auch die Laufbahn sei in schlechtem Zustand. Im Zuge einer Sanierung schlug Ammermann vor, neue Wege zu gehen. Die aktuell vorhandenen Bereiche für Diskus- und Hammerwurf, typische Relikte aus den 1970er Jahren, seien heute nicht mehr notwendig.
Die Schäden an Platz und Laufbahn sind nicht zu übersehen.
Kunst- statt Naturrasen
Erarbeitete hatte Ammermann zwei Varianten, die er den Stadträten vorstellte. Ihr größter Unterschied: Kunstrasen- vs. Naturrasenspielfeld. Ansonsten beinhaltet der Sanierungsplan eine Instandsetzung der Laufbahn, einen kleinen Allwetterplatz im „Bogen“ vor dem Sportheim, weitere für den Schulsport notwendige Einrichtungen sowie einen Beachvolleyball-Bereich. Integriert wäre auch eine sechsmastige Flutlichtanlage. Kosten: Rund 1,4 Millionen Euro bei Kunstrasen, 1,1 Millionen Euro bei Naturrasen.
Ammermann erläuterte auch die Vor- und Nachteile der beiden Varianten. Das Kunstrasenspielfeld sei zunächst in der Anschaffung teurer, der Unterhaltungsaufwand aber geringer. Zudem sei das Feld witterungsunabhängig belastbar – auch bei schlechtem Wetter. Sicherheitshalber wies er die Stadträte aber auf eine besondere Situation hin: Der Baunacher Sportplatz liegt im Hochwasserbereich, bei einem so genannten hundertjährigen Hochwasser würde er zwischen 50 und 100 Zentimeter unter Wasser stehen. Ein Naturrasenspielfeld verkrafte das, der Kunstrasen müsste danach aber wohl ausgetauscht werden. Daher umfasse sein Plan, unter den Kunstrasen eine Asphaltschicht einzubauen, so dass in einem solchen Falle lediglich der Kunstrasenteppich vom Austausch betroffen sei. Möglich wäre zudem, die Laufbahn, die bisher etwas „unrund“ als Korbbogenbahn ausgeführt ist, dem aktuellen Stand anzupassen und als Rundbogen neu zu errichten. Etwa 80.000 Euro würde dies mehr kosten.
So könnte es aussehen: Unten links ein Beachvolleyball-Feld, links neben dem Hauptplatz ein kleines Allzweckfeld, rechts Bereiche für den Schulsport.
Idealbild: Sollte der Untergrund der Laufbahn nicht mehr zu sanieren sein, empfahl der Architekt einen Umbau in eine Rundbogenbahn mit größeren Kurven. Diese wäre auch für Wettkämpfe und Meisterschaften zugelassen.
Die Schule hat absolute Priorität
Bürgermeister Ekkehard Hojer erklärte seine Vision für das Sportzentrum: An erster Stelle stünde der Schulsport. Somit müsse die Sanierung von Spielfeld, Laufbahn und Schulsporteinrichtungen auch in Kombination mit dem Bau einer neuen Turnhalle hinter dem Sportheim des 1. FC Baunach gesehen werden. Für die aktuelle Maßnahme könne die Stadt mit etwa 250.000 Euro an Fördergeldern durch die Regierung von Oberfranken rechnen.
Stadtrat und Zweiter Bürgermeister Peter Großkopf (SPD) regte die Bildung eines Sportausschusses an, um nach dem Bau einer modernen Sportgeländes die Nutzungszeiten der Vereine besser takten zu können. Er stellte auch die Frage, ob ein Platz ausreiche – der aktuell zweite Trainingsplatz neben direkt der Bahnlinie wird möglicherweise verschwinden. Dort könnten, das bestätigte auch Bürgermeister Hojer, Bauflächen entstehen. Stadtrat Volker Dumsky (CBB), auch Vorsitzender des 1. FC Baunach, meinte: Bei Jugendmannschaften sei eine Mehrfachbelegung des Hauptplatzes ohnehin Usus, selbst die Erste Mannschaft könne zweitweise auf einem halben Spielfeld trainieren. Durch die Errichtung einer Flutlichtanlage sei zudem eine Ausweitung der Trainingszeiten möglich.
Die Bauzeit für ein Kunstrasenspielfeld und für die Sanierung der weiteren Bereiche bezifferte Architekt Ammermann auf vier bis fünf Monate. Die Entscheidung für die Variante mit Kunstrasen fiel dann einstimmig. Im Beschluss enthalten ist die Bildung eines Sportausschusses sowie eine weitere Beratung über die Laufbahn – sollte der Unterbau der aktuellen Laufbahn ebenfalls beschädigt sein, wäre somit ein Ausbau zur Rundbogenbahn möglich. Dies wäre dann Thema in einer späteren Sitzung.
Verkehrsberuhigter Bereich beim Bürgerhaus entsteht
Aktuell staut sich vor Baunach regelmäßig der Verkehr aufgrund einer Baustellenampel. Betroffen ist die Mainbrücke. Ein Stück davor, in Richtung Breitengüßbach, ist auch die Mainflutbrücke in schlechtem Zustand, sie soll nun im kommenden Jahr neu errichtet werden. Dazu notwendig ist eine Behelfsumfahrung, die direkt neben der aktuellen Brücke in diesem Jahr entstehen und 2017 wieder zurückgebaut werden soll. Bürgermeister Hojer informierte, dass der Neubau der Brücke eine von drei Maßnahmen sei. Im Folgenden solle die Mainbrücke, danach die Baunachbrücke instand gesetzt werden. Zuständig für die Brücken ist das Staatliche Bauamt Bamberg.
Die Entschärfung des Verkehrs vor dem Bürgerhaus wird in Kürze Wirklichkeit. Nach einer Verkehrsschau steht einem verkehrsberuhigten Bereich nichts mehr im Wege. Umfassen soll er einen Teilbereich der Überkumstraße sowie die Straße Zur Alten Brauerei. Ein weiterer Schritt wird im Rahmen der Sanierung der Kreisstraße vorgenommen: Die Stadt Baunach hat hierzu das Anwesen Nummer 34, direkt an der Kurve, erworben. Es soll abgerissen und damit die Kurve weitläufiger ausgeführt werden.
Im grün markierten Bereich soll die Verkehrsberuhigung greifen. Oben: Das Anwesen Nr. 34 wird abgebrochen.
Weitere Themen der Sitzung vom 3. März 2015
Einstimmig beschloss das Gremium, dass die Stadt Baunach die Sachaufwandsträgerschaft (Strom, Heizung, Wasser, Putzkosten) für das Krippenmuseum im Beinhaus übernimmt. Dieses Museum soll nach der Sanierung eingerichtet werden und im Wechsel rund 400 Krippen aus aller Welt zeigen, die der Diözese Würzburg gestiftet wurden und die als Dauerleihgabe nach Baunach wandern. Geöffnet sein soll das Museum in der Regel in der Weihnachtszeit.
Für die Stadtbücherei legte der Stadtrat für 2015 einen Etat von 5.000 Euro zur Anschaffung neuer Medien fest. Schon mehrmals Thema im Gremium war die 2. Änderung des Bebauungsplans Hemmerleinsleite IV – nach letzten Abstimmungen mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt wurde einstimmig der Satzungsbeschluss gefällt. Und: Zweiter Bürgermeister Peter Großkopf wird der Gemeinschaftsversammlung der VG Baunach als Trauungsstandesbeamter vorgeschlagen.
So könnte das Beinhaus nach der Sanierung aussehen.