Vor anderthalb Jahren wurde im Baunacher Stadtrat ein Konzept präsentiert, wie sich die Hölzernen Männer in der Zehntscheune unterbringen ließen. Aus Kostengründen wurde das Projekt bislang noch nicht weiterverfolgt. Nun könnte die Städtebauförderung helfen, das Wahrzeichen der Stadt wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
An sich war der Tagesordnungspunkt gar nicht vorgesehen. Aufgrund der Dringlichkeit allerdings ließ Bürgermeister Ekkehard Hojer ihn am 3. Juli 2018 in die Stadtratssitzung aufnehmen. Ein Gespräch bei der Regierung von Oberfranken hatte kurzfristig gezeigt, dass ein neues Förderprogramm die Chance für die Zehntscheune und die Hölzernen Männer sein könnte. „Innen statt Außen“ heißt es und fördert Maßnahmen, die der Innenentwicklung einer Kommune dienen, mit einem Fördersatz von 80 Prozent.
Bei einem solchen Fördersatz war es keine Frage, dass der Stadtrat einstimmig beschloss, das Projekt Zehntscheune an die Regierung von Oberfranken zu melden. Die derart hohe Förderung könnte der Stadt, sollte sie gewährt werden, zudem ermöglichen, die Zehntscheune komplett zu erwerben. Bisher befindet sie sich teilweise noch in Privatbesitz. Bürgermeister Hojer regte an, zwei weitere Projekte nach Bayreuth zu melden: Die Schaffung von Wohnraum am „Alten Sportplatz“ und die Umsetzung eines Bebauungsplans für Mehrgenerationen-Wohnen, das von der Hochschule Coburg entwickelt wurde. Auch diese beiden Punkte wurden einstimmig verabschiedet. Nun hängt es von der Entscheidung der Regierung ab, ob die Projekte verwirklicht werden können.
Die Hölzernen Männer sind schon länger nicht mehr öffentlich ausgestellt, sondern eingelagert.
Idee der Bücherzelle kam gut an
Einen ersten Entwurf für das neue Baugebiet „Röderweg Süd“ stellte Frank Schönfelder von der Planungsgruppe Strunz vor. Hier könnten um die 15 neue Bauplätze entstehen. Über die Straßenführung waren sich Stadtrat und Ingenieur aber noch nicht einig, so dass zunächst mehrere Varianten erarbeitet werden sollen. Der Vorschlag einer Stichstraße mit Wendeplatte kam nicht gut an, die Räte wünschten sich eher eine kleine Ringstraße. Eventuell könnte diese in der Mitte aufgeweitet werden, um ein kleinen Platz zu schaffen. Die Grundstücke erhalten Größen von 550 bis 900 Quadratmeter.
Der Antrag der CSU-Fraktion auf Einrichtung eines öffentlichen Bücherschranks wurde ebenfalls positiv beschieden. Dafür sollen eine oder zwei ehemalige Telefonzellen beschafft werden, die dann vom Bauhof umgestaltet werden können. Bücherzellen gibt es bereits in den Nachbargemeinden Breitengüßbach und Reckendorf. Eine soll in Dorgendorf aufgestellt werden, was sich aufgrund der Neugestaltung des Bürgerhauses anbietet. Die zweite könnte in der Nähe der Magdalenenkapelle in Baunach eine Heimat finden.
Mobilfunk-Versorgung: Keine Förderung für Baunach
Für Kopfschütteln sorgte das Thema Mobilfunk. Zwar gibt es aktuell ein bayerisches Mobilfunk-Förderprogramm, Baunach wird davon aber nicht profitieren. Denn eine vom Wirtschaftsministerium bereitgestellte Karte, die Funklöcher aufzeigen soll, markiert Baunach und seine Stadtteile als versorgt. Ein Fokus wurde hier allerdings auf Telefonate gelegt, nicht auf Datendienste. Gerade die werden aber immer wichtiger – ob für die Kommunikation per Messenger oder das Aufrufen von Internetseiten. Somit wird es nicht möglich sein, über dieses Förderprogramm den schlechten Empfang, gerade im Bereich Dorgendorf und Priegendorf, zu beseitigen. Die Netzbetreiber haben einen Ausbau bisher mehrfach abgelehnt.