Kläranlagen-Sanierung: Welche Kosten auf die Breitengüßbacher zukommen

Gleich neben dem Wertstoffhof und der Autobahnauffahrt befindet sich die Breitengüßbacher Kläranlage. Momentan wird dort gebaut, Kräne sind zu sehen, Baustellenverkehr. Hintergrund: Die Kläranlage wird saniert – sie entspricht nicht mehr den Regeln der Technik – und wird um ein Belebungsbecken ergänzt. Wie sollen die Einwohner an den umlagefähigen Kosten von fast 3,7 Millionen Euro beteiligt werden? Damit beschäftigte sich nun der Gemeinderat. Thema am 1. Dezember war zudem die Jugendarbeit.

Innerhalb weniger Minuten war die Entscheidung gefallen. Einfach gemacht haben es sich die Breitengüßbacher Gemeinderätinnen und Gemeinderäte aber nicht, denn das Thema Kläranlage war bereits in einer Klausurtagung des Gemeinderats im Oktober sowie im Haupt- und Finanzausschuss omnipräsent. Nach langen Beratungen wurde ein Finanzierungsentwurf verabschiedet und nun dem Gemeinderat zum endgültigen Beschluss vorgelegt. Demnach soll ein Viertel der umlagefähigen Kosten in der Gebührenkalkulation Berücksichtigung finden – die Gebühren für die Abwasserbeseitigung werden damit steigen. Drei Viertel der umlagefähigen Kosten hingegen sollen direkt als Beitrag umgelegt werden.

Im Beschlussvorlag hieß es dazu: „Damit ergeben sich aufgrund der berechneten Grundstücks- und Geschossflächen in der Gemeinde Breitengüßbach ein vorläufiger Verbesserungsbeitrag je m² Grundstücksfläche in Höhe von 0,21 Euro und ein vorläufiger Verbesserungsbeitrag je m² Geschossfläche in Höhe von 3,67 Euro.“ Die beitragsfinanzierten Verbesserungskosten sollen in zwei Teilzahlungen aufgeteilt werden. Ein Rechenbeispiel für die Kostenberechnung findet sich in einer Broschüre, die von der Gemeinde an alle Haushalte verteilt wird. Bei einem Einfamilienhaus mit 800 m² Grundstücks- und 320 m² Geschossfläche entstünde ein Beitrag von 1.342,40 Euro.

Der Grundsatzbeschluss zur Finanzierung der Kläranlagensanierung fiel einstimmig. Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder wies darauf hin, dass die Beiträge unter den bisher angenommenen Hochrechnungen lägen.

Jugendarbeit im Corona-Jahr

Ebenfalls Thema in der Sitzung des Gemeinderats vom 1. Dezember 2020 war die Jugendarbeit in der Gemeinde Breitengüßbach. Anna-Lena Lörtzing von iSo e.V. stellte in einem Jahresrückblick ihre Arbeit vor. Durch die Corona-Pandemie habe sich eine besondere Situation ergeben, die neue und innovative Angebote nötig machte. Bisherige Veranstaltungen, etwa das Zeltlager in Zusammenarbeit mit dem Jugendforum, mussten ausfallen. Dafür konnte ein alternatives Sommerferienprogramm angeboten werden. Online fand ein Wunschkonzert im Rahmen der Initiative „Demokratie leben“ statt, das Thema war „Gleichberechtigung“. Die von den Jugendlichen erstellen Inhalte finden sich bei Facebook und Instagram.

Die Breitengüßbacher Jugendarbeit in den sozialen Medien:

Bei Instagram: https://www.instagram.com/jamguessbach und https://www.instagram.com/jugendforum.breitenguessbach
Bei Facebook: https://www.facebook.com/jambreitenguessbach

Der Jugendtreff in Breitengüßbach bot, zumindest bis zu den pandemiebedingten Schließungen, drei Öffnungszeiten, der in Zückshut eine – jeweils gestaffelt nach Altersgruppen. Auch über soziale Medien wurden die Kinder und Jugendlichen angesprochen, viel Kommunikation fand zum Beispiel über WhatsApp-Gruppen statt. Daneben gab es zahlreiche Outdoor-Aktionen wie eine „Action Rally“ und eine „Fotochallenge“, auch ein Film über die Muna wurde gedreht. Zu den regelmäßigen Öffnungszeiten im Treff kamen 108 Kinder und Jugendliche, an den Aktionen nahmen weitere 88 teil. Für 2021 formulierte Lörtzing unter anderem vermehrt aufsuchende Jugendarbeit, die Jugendsprecherwahl im Frühjahr, das Kooperationsprojekt „Wandmalismus“ mit der offenen Ganztagsschule und die Etablierung Jugendlicher in kommunale Beteiligungsstrukturen als Ziele. Zwischen Lörtzings Ausführungen stellte sich Pascal Vichtl aus Coburg als neuer FSJler vor.

Der Film der Jugendlichen zum Anschauen bei YouTube:

Weiteres aus der Sitzung des Gemeinderats vom 1. Dezember 2020

Einstimmig für gut befunden wurde die Entwurfsplanung für die Neugestaltung des Bereichs Zentrum 3 / Friedhofszuwegung. Die Kosten belaufen sich auf brutto 350.000 Euro. Die Ausschreibung der Arbeiten soll über den Winter laufen, so dass die Bauarbeiten im Frühjahr beginnen können.

Ebenfalls einstimmig wurde die Leistungsanfrage für eine Rahmenplanung „Gewerbe- und Mischgebiet östlich der A73“ beschlossen. Die Rahmenplanung soll Möglichkeiten für das große Gebiet aufzeigen. Bis Februar 2021 sind damit Angebotsabgaben möglich, im April/Mai 2021 soll dann die Beauftragung erfolgen, so dass bis Ende des Jahres mit der Rahmenplanung zu rechnen ist. Bürgermeisterin Reinfelder erklärte, die Rahmenplanung für die Entwicklung des Bereiches solle auch die Anlieger und Grundstückseigentümern von Anfang an mitnehmen.

Als Seniorenbeauftragte der Gemeinde wurde, wie auch bisher, Christine Dratz bestellt. Sie kümmert sich damit in der aktuellen Wahlperiode des Gemeinderats (2020-2026) erneut um die Belange der Breitengüßbacher Senioren, bietet Beratungen an, organisiert Veranstaltungen und bildet die Schnittstelle zur landkreisweiten Seniorenarbeit.

Artikel drucken Artikel drucken

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.