Das wird Gerachs neue Kita …

Das Interesse des Geracher Gemeinderats widmete sich jüngst den Bauinvestitionen am südöstlichen Ortseingang, da an der Kreuzung „Grubenweg/Reckendorfer Weg“ die Planungen für die Kindertagesstätte langsam Konturen annehmen. Für dieses Vorhaben geht nun auch die erste Änderung des Bebauungsplans „Grubenäcker I“ in die letzte Phase, welche von Leonhard Valier, Büro für Städtebau und Bauleitplanung Wittmann, Valier und Partner, dem Gremium vorgestellt wurde.

Um das neue Zuhause für die Kindergartenkinder in der dafür vorgesehenen trapezförmigen Bauplatzfläche unterbringen zu können, müsse zunächst eine „Aufheblung“ der Abstandsflächenforderung und die Widmung als Gemeinbedarfsfläche erfolgen. Bauwillige im Bebauungsgebiet „Grubenäcker I“ müssten auch, laut Bauingenieur Valier, die Vorgaben der Bodendenkmalpflege beachten. Insgesamt sind nach den Bauvorschriften zwei Vollgeschosse erlaubt, so dass eine Aufstockung des Kindertagesstätten-Gebäudes bei zukünftigem Bedarf möglich wäre. Die Dachneigungen gestatten auch die Anbringung von Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Anlagen, Garagen seien nicht erlaubt, nur die Anlegung von Stellplätzen. Nach Vorlesung der Beschlussvorlage nahm der Gemeinderat Kenntnis von der Fassung des Bebauungsplans vom 28.10. und billigte diese Planung einstimmig. Die Planung ist auch elektronisch einsehbar und die Auslegungsfrist endet am 17. Januar 2020.

Auf dem Bebauungsplan „Grubenäcker I“ ist aber auch bei Betrachtung der eingezeichneten Höhenlinien zu erkennen, welche Herausforderung sich die Gemeinde bei ihrer Wahl für den neuen Standort der Kindertagesstätte gestellt hatte, nämlich die Position an einem steilen Hang. War bisher eine erste Skizze von den Gemeinderäten genehmigt worden, mussten jetzt die beiden Fachplaner Lukas Berbig und Bastian Gärber vom Büro Paptistella-Architekten zum Vorabzug des Bauplanes Stellung nehmen und allerhand Fragen beantworten. Anfahrt und Eltern-Parkplätze liegen auf der Höhe, am Reckendorfer Weg. Die Freifläche für die Kinder muss aufgrund der Hanglage auf drei Terrassenebenen im unteren Bereich aufgeteilt werden. Die vier eingezeichneten Bäume seien, so auf Nachfrage von Gemeinderat Ralf Gröger (UWG), der vorgesehene Minimalbedarf. Eine Anpflanzung mit Nadelhölzern als Randbebauung sei für einen für Kinder vorgesehenen Bereich zu vermeiden, eine Möglichkeit bestünde noch in der Gestaltung mittels Hecke. Es existiert ein Pflanzgebot, so dass das Architekturbüro für die Planung der Freiflächen inen Landschaftsarchitekten miteinbezogen hatte.


Blick auf den Grundrissplan der Kindertagesstätte in Gerach, angefertigt von Paptistella-Architekten gmbh

Richtung Grubenweg ist auf halber Höhe des Grundstücks ein barrierefreier Zugang mit Behindertenparkplatz sowie eine Anlieferungszone für größere Lasten und das Essen in die Küche geplant. In einem Nebengebäude unterhalb dieses Eingangs ist die Abstellfläche für Kinderwägen und Müllcontainer sowie im Untergeschoss für Gartenspielzeug und andere -Geräte vorgesehen. Die Statik der Bodenplatte ist darauf ausgerichtet, dass jederzeit bei Bedarf eine Aufstockung in Leichtbauweise mit Treppenhausanbau möglich wäre. Auch das Flachdach mit seinen Lichtkuppeln sei so ausgerichtet, dass man ein weiteres Geschoss aufsetzen könne, ergänzten die Fachplaner. Offen blieb zunächst die Frage nach der Dachgestaltung, ob nur ein Kiesbett aufgetragen oder eine Begrünung durchgeführt werden sollte. Die Mehrkosten von 14.000 Euro wurden mit dem ökologischen Faktor und Vorteilen bei der Entwässerung aufgewogen, so dass schließlich neun von 13 Mitgliedern aus dem Gemeinderat für ein „grünes Dach“ stimmten.

Stufen sollten kein Problem sein

Als die Rede noch einmal auf die abgetreppte Terrassengestaltung im Garten kam, begründete Ingenieur Lukas Berbig dies damit, dass es kostengünstiger sei als die Einbringung einer Stützwand. Gemeinderätin Perta Schmitt (CSU) bezweifelte jedoch, ob dies für die Kinderkrippe geeignet sei, worauf Ralf Gröger anregte, man könne die Höhenunterschiede sicherlich mittels Rampe überbrücken. Auch die steile Stufenanlage zum Haupteingang hin wurde kritisch gesehen, wobei, so Gemeinderätin Susanne Veen (SPD), dies für Dreijährige kein Hindernis mehr darstellen würde.

„Aber die Stufen müssen zusätzlich bei Eis und Schnee geräumt werden“, stellte Gemeinderätin Michaela Batz (CSU) fest, und es wurde auch bezweifelt, dass die Eltern sich die Zeit zum Parken auf den zwölf vorgesehenen Plätzen nehmen, sondern vielmehr gleich neben der Straße stoppen würden. Gemeinderat Heinrich Förtsch (SPD) beendete die Diskussion mit der Feststellung, dass man dann ein anderes Gelände hätte auswählen müssen. Die Nordostseite muss somit in den Hügel eingegraben werden. Dafür sind die Gruppenräume nach Süden hin ausgerichtet und mit Glasfassaden vorgesehen, Raffrollos würden den nötigen Sonnenschutz bieten.


Blick auf den zukünftigen Bauplatz der Kindertagesstätte am Grubenweg/Kreuzung Reckendorfer Weg im Anschluss an das neue Feuerwehrhaus


Ansicht der neuen Kindertagesstätte, Paptistella-Architekten

Nachfragen gab es auch zu der sonstigen Fassadengestaltung, die eine Holzverkleidung vorsah. Man müsse sich über die Pflege einigen, so Gemeinderat Stefan Gröger (UWG), ob sie gestrichen werden soll oder naturbelassen bliebe. Gremiumsmitglied Ralf Gröger hätte es auch interessiert, ob der Bau im 36er-Mauerwerk nicht kostengünstiger wäre, „bisher hatte man uns ja nur das Gerippe vorgestellt“. Und Gemeinderat Michael Heusinger wandte sich an die Fachplaner mit der Anregung, eine Zisterne für das Gießen der Grünfläche in die Planung aufzunehmen, wohin auch die Regenwasserableitung führen könne.

Lautsprecher für den Friedhof?

Eine Anfrage des VfL Mürsbach, das Fußball-Hallentraining in der Laimbachtalhalle durchführen zu dürfen, führte innerhalb der Gemeinderäte zu einer Grundsatzdiskussion, da die eigentliche Belegung nicht ersichtlich beziehungsweise nicht vollständig bei der VG in Baunach gemeldet sei. Die Anfrage ist getätigt worden, so Gemeinderat Michael Heusinger (UWG), weil in Ebern die Halle ausgelastet sei und erst einmal die eigenen Vereine dort trainieren sollen. Gemeinderätin Michaela Batz (CSU) fügte hinzu, dass es sich bei den Ausweichterminen stauen würde, und es vielleicht besser wäre, wenn man die Termine auf die Homepage setzen könnte. Zudem stellte man fest, dass die Liste, in der die verursachten Schäden aufgeschrieben werden sollten, nicht weitergeführt wird. Rolf Baier (UWG) erinnerte sich daran, dass man früher mit Softbällen trainieren musste, und Bürgermeister Gerhard Ellner stellte fest, dass die Halle aufgrund der Wandvertäfelung mit Spezialplatten nicht für das Fußballtraining geeignet sei. Somit war man sich einig, dass dem Benutzungsantrag nicht stattgegeben wurde.

Gemeinderat Rolf Baier sprach schließlich noch ein Anliegen des Pfarrgemeinderats an. Bei der vergangenen „Ewigen Anbetung“ konnte nämlich kein Träger für die Lautsprecheranlage gefunden werden – und Baier fragte, ob nicht doch, wie schon oft angeregt, eine stationäre Anlage auf dem Friedhof am Leichenhaus eingerichtet werden könne. Die Vertreter der Theatergruppe „Kleine Komödie“ und auch die der Traktorfreunde erinnerten daran, dass sie schon wiederholt angeboten haben, dafür aufzukommen, dies jedoch stets abgewiesen worden sei. Gerne könne man für das kommende Jahr den Antrag stellen, die Überschüsse aus ihren Veranstaltungen für diesen Zwecke zur Verfügung zu stellen; das Problem, für Prozessionen einen Träger zu finden, würde aber weiterhin bestehen bleiben.

Neues von der Feuerwehr

Am Ende berichtete Feuerwehrkommandant Stefan Gröger von der Feuerwehr-Delegiertenversammlung. Die FFW Gerach habe einen Flachabsauger im Wert über 500 Euro erhalten. Auch hätten einige Mitglieder an der „First Responder – Ersthelfer-Fortbildung“ teilgenommen, was durch das neue Alarmierungsgesetz notwendig werde. Immer mehr Bereitschaftsstellen werden abgebaut. Mittlerweile seien es nur noch zwei im Landkreis, man kooperiere mit dem BRK Ebern. In Reckendorf musste schon zweimal der Rettungshubschrauber zur Hilfe eilen.

Somit müsse die Feuerwehr Ersthilfe leisten, wenn kein Sanitäter kommen könne, und auch die Reanimation durchführen. Gerach verfüge über zwei ausgebildete Sanitäter, alle anderen hätten die Erste-Hilfe-Schule absolviert. Für das kommende Jahr benötige man aber zusätzlich einen First-Responder-Rucksack (Wert ca. 300 Euro), weitere Sanitäter-Kurse würden 300 Euro kosten. Auf einen festen Defibrillator im Auto wolle man aber verzichten, da hierfür alle zwei Jahre eine Schulung angesetzt werden müsse. Bei Benutzung des öffentlichen Defis an der Laimbachtalhalle sei dies nicht nötig. In Burgwindheim gebe es schon eine First-Responder-Einheit (Ersthelfergruppe) mit 80-90 Helfern, die eine 24-stündige Bereitschaft leisten. Die Freiwillige Feuerwehr Gerach sei aber hierfür zu klein, „es sei hier nicht praktikabel“, so endete Kommandant Gröger seine Ausführungen.

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