Mehr als ein halbes Jahrhundert haben viele Wirtschaftswege in der Flur in den Gemarkungen Lauf und Sassendorf schon auf dem Buckel. Nun sollen sie durch das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) saniert werden – für 2,6 Millionen Euro. Auch die Gemeinde Zapfendorf muss sich daran beteiligen.
„Bei einer Förderung von 75 Prozent sollte die Möglichkeit der Sanierung genutzt werden“, sagte Marktgemeinderat Georg Ries (CSU) in der Zapfendorfer Gemeinderatssitzung vom 3. September 2015. Für Zapfendorf bedeutet die Instantsetzung Kosten von etwa 650.000 Euro, die sich über mehrere Jahre ab 2017 strecken. „Wünschenswert ist die Sanierung schon, sie fällt aber gerade in die Zeit, in der wir eine sehr angespannte Haushaltslage haben werden“, meinte Thomas Porzner (CSU) und spielte damit natürlich auch auf die ICE-Baustelle an, die Zapfendorf durch den Bau von Über- und Unterführungen – hier werden die Kosten zwischen Bund, Bahn und Gemeinde gedrittelt – viel Geld kosten wird.
Kämmerer Klaus Helmreich nannte Details zur Finanzierung: Sollten sich keine Investitionen schieben lassen, wäre gegebenenfalls eine Kreditaufnahme nötig. Das ALE rechne jeweils direkt ab, so dass pro Jahr etwa 100.000 Euro anfallen werden. Die Einleitung des neuen Flurbereinigungsverfahrens für Lauf und Sassendorf wurde ohne Gegenstimmen beschlossen.
Erstmal nicht mehr Geld für die Abtei
Einen Antrag auf weitere Fördergelder aus der Gemeindekasse hatte die Abtei Maria Frieden (Kirchschletten) für die Sanierung der alten Dorfschule gestellt. Dort ist seit einigen Monaten eine Pilgerherberge beheimatet, das Gebäude wurde aufwendig restauriert. Bereits 2013 hatte die Gemeinde einen Zuschuss von zehn Prozent der ungedeckten Kosten, damals 3.000 Euro, gewährt – nicht für die Herberge an sich, sondern aufgrund des Erhalts eines historischen und ortsprägenden Gebäudes. Eine weitere Förderung beantragte die Abtei nun wegen gestiegener Kosten, statt der ursprünglich geplanten 460.000 Euro waren über 700.000 Euro angefallen. Mehrere Gemeinderäte waren der Meinung, eine weitere Unterstützung müsse sich an der gemeindlichen Richtlinie orientieren, zehn Prozent der ungedeckten Kosten zu finanzieren. Da diese aktuell nicht bekannt seien, sollte die Endabrechnung abgewartet werden. Daher wurde eine Entscheidung vorerst zurückgestellt.
Die ehemalige Dorfschule, das Gästehaus der Abtei Maria Frieden, wurde saniert. Die Kosten sind dabei gestiegen, wohl vor allem aus Brandschutzgründen und aufgrund unvorhergesehener Arbeiten.
Zuschüsse gewährt wurden der Katholischen Kirchenstiftung für den Kindergarten St. Franziskus für die Anschaffung neuer Sandspielgeräte und höhenverstellbarer Stühle für die Erzieherinnen. Die Investitionen haben einen Umfang von rund 12.000 Euro, die Gemeinde beteiligt sich mit 50 Prozent. Auch das Erzbistum Bamberg schießt 25 Prozent zu.
Sitzung bald nicht mehr donnerstags?
Offen diskutiert wurde über den Sitzungstag des Marktgemeinderats. „Seit Urzeiten ist dies der Donnerstag“, meinte etwa Dagmar Raab (SPD). Hintergrund: Die Verwaltung wünscht einen anderen Tag, beispielsweise Dienstag oder Mittwoch, da für die Nachbereitung der Sitzungen mehr Zeit verbleibe. Und auch der neue Bürgermeister Volker Dittrich stimmte dem zu, aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements im Sportverein. Eine Entscheidung fiel nicht, vielmehr sollen die möglichen Tage nun anhand einer Liste bei den Räten „eingesammelt“ werden. In der Sitzung wurden außerdem Verwendungshinweise für das Gemeindewappen erlassen. Es darf nicht für kommerzielle Zwecke genutzt, die Verwendung muss durch den Bürgermeister explizit auf schriftliche Anfrage hin genehmigt werden.
Unter „Verschiedenes“ wies Dittrich auf die Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses zum Ausbau der ICE-Strecke hin. Bis zum 14. September können sich interessierte Bürger die Unterlagen im Rathaus anschauen, außerdem wurden sie auf der Homepage der Gemeinde Zapfendorf eingebunden. Am Samstag, 19. September, soll es um 19.30 Uhr eine Infoveranstaltung im Pfarrheim geben.