MIT GROSSER BILDERGALERIE!
Auf Anne Hennemann und Torsten Heger kommt eine spannende und zugleich fordernde Aufgabe zu: Die beiden jungen Feuerwehrleute werden bald auch im Einsatz das neue, am 7. September 2013 in Betrieb genommene, MLF 10/6 der Freiwilligen Feuerwehr Lauf fahren. Dafür erwerben sie den Feuerwehrführerschein. Vor allem beim Bremsen und dem Fahren durch Kurven merken die beiden, dass das rund sieben Tonnen schwere Gefährt sich deutlich von einem Auto unterscheidet. Sind die Tanks nicht komplett gefüllt, verlagert sich das Gewicht zusätzlich bei der Fahrt.
Seit 117 Jahren sorgt die Freiwillige Feuerwehr Lauf bereits für den Brandschutz in der Ortschaft selbst und unterstützt auch die Zapfendorfer Wehr bei größeren Einsätzen. In dieser langen Geschichte ist das Mittlere Löschfahrzeug MLF 10/6 erst das zweite neue Fahrzeug, das jemals angeschafft wurde. Bis Freitag war noch ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 (Baujahr 1983) im Einsatz, das die Laufer gebraucht aus Zapfendorf übernommen hatten, bis 1999 leistete ein Ford Transit treue Dienste. Stolz ist Kommandant Thomas Neuberger vor allem deshalb, weil das MLF 10/6 das erste seiner Bauart in ganz Oberfranken und mit dieser Ausstattung sogar das erste auf der Welt ist.
Junge Mitglieder sollen früh Erfahrung sammeln
Im Gegensatz zu „großen“ Feuerwehrfahrzeugen kann das MLF 10/6 auch mit dem feuerwehrintern zu erlangenden Feuerwehrführerschein gefahren werden. „Hätten wir, wie von der Regierung vorgeschlagen, das nächst größere Fahrzeug gekauft, wären nur sechs Feuerwehrleute als Fahrer in Frage gekommen, da dann ein LKW-Führerschein notwendig wäre“, erklärt Neuberger. Nun können dagegen 28 Laufer Feuerwehrmänner und -frauen das Fahrzeug fahren, weitere kommen hinzu. „Dieses Jahr hat die FFW Lauf sechs Feuerwehranwärter in den aktiven Dienst übernehmen können. Sie und drei weitere werden in den kommenden drei Jahren nach und nach die Ausbildung zum Feuerwehrführerschein durchlaufen. Wir dürfen nicht erst schulen, wenn wir Personalengpässe haben, sondern müssen früh dafür sorgen, dass die jungen Mitglieder Erfahrung sammeln und in den Alltag integriert werden. Denn das beste Material nützt nun einmal nichts, wenn es aufgrund fehlender Fahrer im Gerätehaus stehen bleiben muss.“
Anne Hennemann und Torsten Heger machen den Feuerwehrführerschein.
Vor dem neuen MLF 10/6: 2. Bürgermeister Baptist Schütz, Kommandant Thomas Neuberger, sein Stellvertreter Sascha Schneiderbanger und Feuerwehr-Vorstand Rudolf Förner.
Aber nicht nur das Fahren selbst, sondern auch das Kennenlernen der Ausstattung ist sowohl für den Feuerwehrnachwuchs als auch für die „alten Hasen“ entscheidend. Dabei hat das neue Fahrzeug eine einfach zu verstehende Struktur: Auf der Beifahrerseite befindet sich das Gerät zur Brandbekämpfung, auf der Fahrerseite die Materialien zur technischen Hilfeleistung und im Heck der Maschinistenbereich. Und auf dem Dach liegen selten benötigte Dinge wie Schaufeln, Rettungsbrett und Saugschläuche, in der Mannschaftskabine die persönliche Schutzausrüstung. Anstatt der bei dieser Fahrzeuggröße üblichen 600 führt das MLF 10/6 1.000 Liter Wasser mit, ein fest verbauter Schaummitteltank trägt 100 Liter Schaum.
Viele ehrenamtliche Arbeitsstunden
Ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit der Laufer Feuerwehr ist das neue Fahrzeug also. Kein Wunder, dass daher in Lauf ausgiebig gefeiert wurde. Auf der Wiese neben der Dreikönigskirche und der Alten Schule segnete Pater Charles John Porimattathil das MLF 10/6 am 7. September im Rahmen eines Gottesdienstes, der von der „Laafer Blasmusik“ musikalisch umrahmt wurde. Thomas Neuberger stellte anschließend die Feuerwehr und ihre Geschichte vor und erläuterte die Hintergründe der Neubeschaffung. „Nach 267 Stunden, 11 eingebrachten Urlaubstagen, insgesamt 7.200 zurückgelegten Kilometern und einigen grauen Haaren mehr kam heraus, was jetzt hier und in Unterleiterbach steht.“ Denn, das soll nicht verschwiegen werden: Auch die Feuerwehr Unterleiterbach bekommt ein ähnlich ausgestattetes MLF 10/6. Als persönlichen Dank übergab Neuberger an besonders engagierte Feuerwehrmänner und -frauen eine kleine Anerkennung in Form von Gutscheinen, seine Freundin Christina Lang bekam einen Blumenstrauß: „Sie musste oft auf mich verzichten und das Dauerthema Feuerwehr zu Hause ertragen.“ Baptist Schütz, Zweiter Bürgermeister von Zapfendorf, betonte die generationsübergreifende Arbeit der Feuerwehren und lobte die Einsatzbereitschaft: „Andere Vereine haben feste Termine, ihr seid 24 Stunden für die Bürger unserer Gemeinden da.“
Pater Charles segnete das Fahrzeug.
Besonders freute sich Neuberger, den zuständigen Mitarbeiter von Iveco Magirus, Christopher Weng, in Lauf begrüßen zu dürfen. Er bezeichnete das MLF 10/6 als „schlagkräftiges, taktisch sinnvolles Fahrzeug“. „Erst am vergangenen Mittwoch hat es die TÜV-Prüfstelle verlassen, wir haben es also gerade so geschafft“, sagte Weng. Denn die Auslieferung hatte sich um einige Wochen verzögert…
Gefeiert wurde in Lauf nach dem Abschluss des offiziellen Teils bis spät in die Nacht, oder besser: bis früh in den Morgen. Nun gilt es für die Feuerwehrmitglieder, „Florian Lauf 49/1“ – so der Funkrufname des Fahrzeugs – erst einmal richtig kennenzulernen und auszuprobieren. Auch Anne Hennemann und Torsten Heger werden ganz vorne mit dabei sein, wenn die Laufer Feuerwehr das MLF 10/6 auch bei einer Übung der Öffentlichkeit zeigen und damit demonstrieren wird, wie leistungsfähig es wirklich ist – und dass nicht die Größe, sondern die Ausstattung entscheidet.
Das MLF 10/6 im Einsatz: Durch Anklicken starten Sie eine Animation…
Das MLF 10/6 im Einsatz: Durch Anklicken starten Sie eine Animation…
Johannes Michel
Viele Fotos von der Fahrzeugweihe in Lauf und von einem anschließenden „Fotoshooting“ mit dem neuen MLF 10/6 finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).
Mit diesen beiden Fahrzeugen in Lauf und Unterleiterbach wird der Brandschutz in der Großgemeinde wesentlich verbessert.
Doch was passiert, wenn die Fahrzeuge (bis 7,49 t) von den jüngeren Feuerwehrleuten nicht gefahren werden dürfen?
Hier ist die Gemeinde gefragt.
Ein Umsetzung sowie die Durchführung und Ausbildung zum Feuerwehrführerschein obliegt der Gemeinde.
Hier sollten nun unbedingt die Umsetzungsrichtlinien geklärt und festgelegt werden, damit die jüngeren Kameraden den Feuerwehrführerschein erhalten.
Nur so kann für die Zukunft der Brandschutz sichergestellt werden.
Hallo Eddi,
da gebe ich dir Recht. Markus und ich befassen uns bereits mit den Richtlinien und sind auch schon in Kontakt mit der Gemeinde den entsprechenden Rahmen (Zusage Versicherungsschutz, Kostenübernahme etc.) zu klären. Bitte habt noch etwas Geduld. Unser Ziel ist im Q1/2014 mit dem Schulen zu beginnen. Und ich denke wir werden das auch schaffen.
Bis bald! Glaube dir gefallen die neuen Fahrzeuge auch, so wie ich das hier lese, richtig? Machs gut! Kameradschaftliche Grüße, Thomas.
Hallo Thomas,
danke für deinen Beitrag.
Ich habe vom Markus schon die Info erhalten das ihr beiden Kommandanten zum Thema Feuerwehrführerschein aktiv geworden seid.
Zu den beiden MLF kann ich nur sagen, dass habt Ihr super hinbekommen. Natürlich bin ich von den beiden Fahrzeugen begeistert.
Gruß
Eddy