Parksituation auf dem Marktplatz gefällt vielen Baunachern nicht

357 Fragebögen kamen zurück, 77 Bürgerinnen und Bürger nahmen zusätzlich online teil. „Im Vergleich mit anderen Kommunen ist das eine überdurchschnittliche Beteiligung“, erläuterte Carmen Sommer dem Baunacher Stadtrat. Im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) hatten die Stadtplanungsbüros Planwerk sowie Wittmann, Valier und Partner eine Haushaltsbefragung durchgeführt. Erste Ergebnisse wurden nun vorgestellt.

Die wichtigsten Aufgaben in Sachen Städtebau für die nächsten 20 Jahre soll das ISEK abbilden. Nach der Auftaktveranstaltung im September 2018 und einer Expertenrunde im Januar 2019 war die Haushaltsbefragung, die im November startete, ein zentrales Element für die Planer. 1.000 Haushalte hatten hierzu einen Fragebogen zugesendet bekommen – und Carmen Sommer vom Büro Planwerk zeigte sich mit dem Rücklauf sehr zufrieden. Bei der Auswertung wurde deutlich, dass für viele Baunacher die Stärken überwiegen – die Nahversorgung sei gut, die Verkehrsanbindung mit Bundesstraße und Zugstrecke ebenso, es gebe ein großes Angebot an (kulturellen) Veranstaltungen und an sozialer Infrastruktur (Schulen, Kindertagesstätten), und auch die Naturnähe war für viele Teilnehmer der Befragung ein entscheidendes Kriterium, warum sie sich in Baunach wohlfühlen.

Schwächen sind naturgemäß auch vorhanden. Hier dominiert der Begriff „Verkehr“, gemeint sind vor allem der Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße mit all seinen Folgen, aber auch die Parksituation am zentralsten Ort in Baunach, dem Marktplatz. „Wir werden diesen daher bevorzugt angehen“, erklärte Leonhard Valier vom Büro Wittmann, Valier und Partner. „Dazu werden wir im Frühjahr eine Erhebung des Parkverhaltens durchführen, die dann Grundlage für das weitere Vorgehen sein wird.“ Verbesserungsvorschläge könnten etwa weniger Parkplätze, mehr Grün, weitere Sitzgelegenheiten und insgesamt eine Verschönerung durch Umgestaltungen sein.

Auf dem Baunacher Marktplatz, hier ein Archivfoto vom Altstadtfest vor einigen Jahren, sieht es oft nicht so gemütlich aus. Denn meistens parken hier massenweise Autos.
Bürgerbeteiligung: Ab Mai geht es mit Workshops weiter

Und welche Einrichtungen vermissen die Baunacher? Die meistgegebene Antwort war hier eine Mehrzweckhalle, aber auch weitere Ärzte oder Fachärzte, ein Drogeriemarkt oder Betreutes Wohnen wurden genannt. Und viele wünschen sich neben der Verkehrsberuhigung eine bessere Radwegeanbindung. Die detaillierten Ergebnisse der Befragung sollen nach und nach in den kommenden Amtsblättern veröffentlicht werden.

Valier ging zudem auf die nächsten Termine ein. Am 21. Mai wird es einen Workshop im Bürgerhaus zum großen Themenbereich „Vom Rathaus über den Marktplatz bis zum Bürgerhaus“ geben, der sich mit der Entwicklung dieses Bereichs beschäftigen wird. Am 4. Juli steht mit der „Gestaltung Stadtgraben“ ein etwas spezielleres Workshop-Thema an – dieses Treffen soll im Rathaus stattfinden. Bei der aktuellen zeitlichen Schiene könnte noch der aktuelle Stadtrat (im März 2020 finden Kommunalwahlen statt) in einer Sitzung im ausgehenden Winter 2020 das Gesamtkonzept des ISEK beschließen, so Valier.

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Stadtfest: Zweijähriger Rhythmus knapp beschlossen

Aufgrund einer Versammlung von sieben Vereinen, die sich am dieses Jahr erneut stattfindenden Stadtfest beteiligen wollen, hatte Bürgermeister Ekkehard Hojer zwei Anträge auf die Tagesordnung gebracht. Dabei ging es um die Angleichung der Standgebühren auf einheitlich 100 Euro (2018 zahlten Stände im Straßenverkauf 200 Euro, in den Höfen 100 Euro) sowie die Festlegung, ob das Stadtfest nun nach 2019 im jeweils zweijährigen Wechsel mit dem Blues- und Jazzfestival stattfinden wird. „Die unterschiedlichen Standgebühren kamen zustande, da die Vereine in den Höfen Toiletten, Wasser und Strom selbst stellen konnten, bei den Ständen auf der Straße aber die Stadt dafür zuständig war. Und auch die Security war in den abschließbaren Höfen nachts nicht nötig.“

Das Thema Gebühren werden nun Bürgermeister Hojer und Veranstaltungsleiterin Melanie Schmitt gemeinsam ausarbeiten. Beim Zeitplan gab es hingegen längere Diskussionen. Andrea Weigler (CSU) verwies für ihre Fraktion auf einen Beschluss aus dem vergangenen Jahr. „Wir wollen die Entscheidung über die Fortführung des Fests bewusst an den neuen Stadtrat übertragen. Planungssicherheit haben die Vereine ja – das Fest wird 2019 stattfinden, und 2020 das Blues- und Jazzfestival“, so Weigler. Stadtrat Tobias Roppelt (CBB) war anderer Meinung: „Ohne das Engagement der Vereine können wir hier beschließen, was wir wollen. Wir sollten ihnen daher Planungssicherheit für mehrere Jahre geben.“ Mit neun zu sechs Stimmen wurde dann beschlossen, dass das Stadtfest „bis auf Weiteres“ im Wechsel mit dem Blues- und Jazzfestival stattfinden soll.

Einstimmig fiel der Beschluss zur Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße „Krappenhofer Weg“. Die Teilnehmergemeinschaft Priegendorf beteiligt sich über das Amt für ländliche Entwicklung mit rund 150.000 Euro an den Kosten, ihr Anteil beträgt 73 Prozent der Gesamtkosten. Der Rest entfällt auf die Kommune. Den Eigenanteil der Grundstückseigentümer in Höhe von 15.000 Euro übernimmt ebenfalls die Stadt. In seinem Kurzbericht wies Bürgermeister Hojer zudem darauf hin, dass es demnächst mit dem Neubau der Brücken vor Baunach weitergehe – im April werden die Bauarbeiten wieder aufgenommen.

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