Zwei fertige Baustellen – und eine große neue

Erlein und Klingenstraße in Breitengüßbach haben eine neue Funktion bekommen. „Sie sind nun unsere zweite Bahnhofstraße“, erklärte Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder bei der Einweihung des sanierten Straßenzuges. Beim Baustellenfest in der Ortsmitte am „Tag der Städtebauförderung“ gab es anschließend Ausblicke in die Zukunft.

Erste Überlegungen zur Umgestaltung von Erlein und Klingenstraße im Breitengüßbacher Osten gab es schon seit dem Jahr 2016. Eine Machbarkeitsstudie zeigte Möglichkeiten auf, die Bürgerinnen und Bürger wurden beteiligt, unter anderem in einer Bürgerwerkstatt. Das Ergebnis lässt sich nun begutachten. „Erlein und Klingenstraße sind keine reinen Anliegerstraßen oder ein Muna-Zubringer mehr“, so Reinfelder. Sie bilden eine wichtige Verkehrsachse, mit der unter anderem der Bahnhofszugang auf der Ostseite erreicht werden kann. An die Anwohnerinnen und Anwohner richtete Reinfelder auch einige Worte und dankte, „dass Sie Bäumen und der Bepflanzung hier eine Chance geben.“

Und grün sind die Randstreifen wirklich geworden. Mehr als 20 neue Bäume wurden gepflanzt, dazu viele Sträucher. Zudem gibt es Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten, barrierefreie Gehwege sowie versickerungsfreundliche Parkplätze und Randstreifen. In den Kreuzungsbereichen von West und Ost weist Natursteinpflaster darauf hin, dass es hier Möglichkeiten gibt, auf die andere Seite der Bahngleise zu gelangen. Zwei Millionen Euro hat der Straßenbau gekostet, davon erhielt Breitengüßbach einen Zuschuss von 60 Prozent über die Städtebauforderung. Weitere 200.000 beziehungsweise 300.000 Euro musste die Gemeinde für Wasserleitungen und Kanal in die Hand nehmen.

In Breitengüßbachs Ortsmitte wird sich ab September vieles verändern.

Im September geht’s in der Ortsmitte los

Die kirchliche Segnung des Straßenzugs übernahmen Pastoralreferent Mathias Schaller und die evangelische Pfarrerin Susanne Wittmann-Schlechtweg. Der Landtagsabgeordnete Holger Dremel erläuterte einiges zur Städtebauförderung und berichtete, dass aktuell rund 75 Prozent der verfügbaren Mittel für den ländlichen Raum aufgewendet werden.

Nach der Segnung machten sich zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder, dem Landtagsabgeordneten Holger Dremel und Landrat Johann Kalb auf den Weg Richtung „Zentrum“. Dort wurde ebenfalls mit Mitteln aus der Städtebauförderung eine Begegnungsstätte geschaffen, zudem wurde viel Fläche entsiegelt. Der Spaziergang führte weiter zur Endstation, dem Baustellenfest in der Ortsmitte. Hier hat Breitengüßbach ab September richtig viel vor. Anhand der Pläne der Berliner Architekten Grieger & Harzer, die vor drei Jahren einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatten, wird der Bereich mit Festplatz und Kirchenumfeld komplett neu gestaltet. Der aktuell verrohrte Güßbach soll teilweise für einen Wasserspielplatz und Sitzgelegenheiten am Wasser geöffnet werden, ein Infopavillon mit Toilette entsteht. Das Projekt hat einen Gesamtumfang von fast vier Millionen Euro, hier schießt die Städtebauförderung 80 Prozent Förderung zu. Für Kanal und andere Maßnahmen muss Breitengüßbach aber selbst noch weitere 1,5 Millionen Euro aufbringen. Auch die Kirchenstiftung wird sich mit 70.000 Euro beteiligen, so dass beispielsweise ein barrierefreier Zugang zur Kirche ermöglicht werden kann. Ein richtiges Großprojekt also.

Anhand von Infotafeln und einem Vortrag von Projektmanagerin Edith Obrusnik wurde gezeigt, was genau geplant ist. Sie wies auf die vielen Aktionen zur Bürgerbeteiligung hin, die stattgefunden hatten. „Bürgerbeteiligung ist hier nicht nur ein Deckmäntelchen, um Mittel aus der Städtebauförderung zu bekommen, sondern wird sehr aktiv betrieben und ernst genommen.“

Auch der neue Verein „Güßbach bereit“ stellte sich vor. Der Vorsitzende Joachim Trompeter präsentierte erste Projekte, wie die Verschönerung von Stromkästen oder die Zusammenarbeit mit der Schule. Umgesetzt wurden bereits Pflanzkübel in der Bamberger Straße, die kontrovers diskutiert werden. Eine Abstandsfläche, die jetzt die Kübel beherbergt, wurde vormals als Parkstreifen genutzt. Ausgewiesene Parkplätze gab es hier aber nie.

Die neuen Pflanzkübel entlang der Bamberger Straße.


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