Rattelsdorf hat wieder einen dritten Bürgermeister. Nachdem sich in der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderats vor zwei Monaten kein dritter Bürgermeister fand, fiel die Entscheidung erst jetzt. Außerdem stellte Bürgermeister Bruno Kellner die Haushaltssatzung 2014 zur Abstimmung.
SPD-Marktgemeinderätin Renate Neubecker ist dritte Bürgermeisterin in Rattelsdorf. Mit 11 von 14 Stimmen wurde sie in der Sitzung vom 17. Juli gewählt. Kombinieren wird sie dieses Amt mit den Posten als Behinderten- und Seniorenbeauftragte. Diese Entscheidungen, die zuvor auch in den Fraktionen diskutiert worden waren, kamen einstimmig zustande. Neubecker bedankte sich für die Unterstützung und kündigte an, die Ämter mit Leben erfüllen zu wollen. Dafür will sie, besonders bei den Senioren, auf die Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern in den Gemeindeteilen setzen.
Renate Neubecker, umringt vom 2. Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum und Bürgermeister Bruno Kellner.
Großprojekte: Kinderbetreuung und Kläranlage
Auf der Tagesordnung stand auch der Haushalt 2014. Er umfasst rund 10,9 Millionen Euro, davon 6,7 Millionen Euro im Verwaltungs- und 4,2 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Die Aufnahme neuer Kredite ist nicht notwendig, da eine Rücklagenentnahme von 2,2 Millionen Euro veranschlagt wird. Der Schuldenstand des Marktes sinkt damit zum 31. Dezember 2014 auf 453.000 Euro, das entspricht einer äußerst niedrigen Pro-Kopf-Verschuldung von 99 Euro. Die wichtigsten Einnahmen der Gemeinde sind die Grundsteuern (331.000 Euro), die Gewerbesteuer (600.000 Euro), die Schlüsselzuweisungen (1,3 Millionen Euro) sowie der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (1,86 Millionen Euro).
Demgegenüber steht in 2014 eine Kreisumlage an den Landkreis Bamberg von fast 1,4 Millionen Euro. Das größte Projekt im Haushaltsjahr ist der Neubau des Kindergartens, der 2014 mit 1,3 Millionen Euro zu Buche schlägt. Für die Erweiterung der Kinderkrippe fallen 411.000 Euro, für die Sanierung der Kläranlage Ebing 806.000 Euro an. Die Haushaltssatzung wurde nach kurzer Beratung einstimmig beschlossen.
Nachbarschaftshilfe soll etabliert werden
Sabine Senger, Vorsitzende des Arbeitskreises „Gesund Älterwerden“, präsentierte den Räten das Projekt „Nachbarschaftshilfe“, das in Rattelsdorf im Rahmen des Konzeptes „Gesunder Markt Rattelsdorf“ umgesetzt werden soll. Das Ziel ist der Aufbau einer organisierten Nachbarschaftshilfe, die kein Ersatz für zahlungspflichtige Dienstleistungen darstellen, sondern als zentrale Anlaufstelle dienen solle, die ehrenamtliche Angebote vermittelt. Die Helfer wären bei der Ausübung ihrer Tätigkeit zudem versichert. In Kürze soll dazu eine Fragebogenaktion zur Ermittlung des Bedarfs über das Amtsblatt laufen. Sollte sich ein solcher zeigen, wäre der nächste Schritt die Klärung der Trägerschaft und Organisationsform.