Zahlreiche neue Bauplätze, alte Schule als Kulturzentrum?

„Die Nachfrage nach Baugrund ist steigend“, sagte Bürgermeister Bruno Kellner in der Sitzung des Marktgemeinderats Rattelsdorf am 26. September 2019. Die geplante Ausweisung des Baugebiets „Hergeten III“ habe eine lange Vorgeschichte. Jetzt stehe ein „Filetstück zur Verfügung, dass städtebaulich eine  Abrundung der beiden Hauptgemeindeteile Rattelsdorf und Ebing schaffe. Außerdem ging es in der Sitzung um die alte Schule in Ebing.

Entstehen könnten 25 Bauplätze im Hergeten III auf einer Fläche von 2,67 Hektar. Diplom-Ingenieur Frank Schönfelder von der Planungsgruppe Strunz sprach von einer logischen  Konsequenz der Entwicklung zwischen Rattelsdorf und Ebing und bei der Bauleitplanung. In Sichtweise des neuen Baugebiets liegen der Netto-Markt und das Medizinische Versorgungszentrum und auf der gegenüberliegenden Seite eine Computerfirma. Das Areal befindet sich, begrenzt durch einen Wirtschaftsweg, im Anschluss an „Hergeten II“. 

Frank Schönfelder erklärte, dass ein allgemeines Wohngebiet geplant sei. Die Aufstellung des Bebauungsplanes solle im beschleunigten Verfahren durchgeführt werden, eventuell mit einer Verdichtung an gewissen Punkten mit Rücksicht auf die Ressource Boden. Die Entwässerung müsse im Trennsystem erfolgen. Der Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet mit integriertem Grünordnungsplan wurde einstimmig verabschiedet.


Noch ist der Bebauungsplan „Hergeten III“. für den jetzt der Aufstellungsbeschluss verabschiedet, wurde eine Wiesenfläche.

Ebenfalls eine lange Vorgeschichte hat der Bebauungsplan „Ruhstein Süd“ in Ebing. Hier stellte Diplom-Ingenieur Ingo Jacobsen den Entwurf für die Ausführungsplanung vor. Erschlossen werden die acht Bauplätze mit einer Stichstraße als einheitliche Verkehrsflüche  mit sechs Meter Höhe und einem Wendehammer. Die neue Straße wird an die Ringstraße angebunden. Der geplante Mischwasserkanal wird ebenfalls an den Kanal in der Ringstraße angebunden, ebenso die Wasserversorgung. Geplant sind vier neue Straßenleuchten. Ob ein Gasanschluss möglich ist, muss noch abgeklärt werden. Die geschätzten Kosten für die Erschließung belaufen sich ohne die Stromversorgung und Breitband auf ungefähr 242.000 Euro. Ingo Jacobsen informierte, dass die Ausschreibung über den Winter erfolgen solle. Der Baubeginn sei für das Frühjahr 2020 und das Ende der Baumaßnahmen für den August 2029 geplant. Das Gremium nahm die Planung zur Kenntnis und stimmte zu.

Konzepte für die alte Schule Ebing

Über ein Nutzungskonzept für die alte Schule in Ebing wurde schon länger diskutiert. Jetzt informierte der Bürgermeister, dass eine Sitzung im kleinen Kreis mit den Marktgemeinderäten der Ebinger Liste und der Nachbarschaftshilfe „Füreinander an Itz und Main“ stattgefunden habe. Im Vorfeld fand bereits ein Termin mit Sabine Wenng von der Koordinationsstelle „Wohnen im Alter“ des Bayerischen Sozialministeriums statt. Bei beiden Veranstaltungen wurden Wunschvorstellungen für das 10.000 Quadratmeter große Gelände formuliert und diskutiert. Die alte Schule in Ebing soll zu einem Bürgerhaus/Kulturzentrum mit Bibliothek umgebaut, saniert oder ein Ersatzneubau geschaffen werden. Im Umfeld könnte dann die soziale Integration von Senioren oder der Bau von Seniorenwohnsiedlungen entstehen.

Er habe Gespräche mit der Regierung von Oberfranken geführt für den Einstieg in die Städtebauförderung, erklärte Kellner. Bei Städtebauprojekten gebe es laut Regierung von Oberfranken  eine 60-prozentige Bezuschussung. Ihr Ziel sei es, alte Bausubstanz zu erhalten. Am 21. Oktober sei eine Bürgerversammlung mit Sabine Wenng geplant. Für die Städtebauförderung müsse ein Städteplaner eingestellt werden, der sich die ganze Gemeinde genau anschaue. Als ersten Schritt für dieses Projekt überprüft das Architekturbüro Paptistella die Bausubstanz der Schule in Ebing.

Ausgesetzt wurde der Beschluss vom 25. Juli, die Kindergartenbeiträge zu ändern – wegen Rechtsunsicherheiten bei den Ausführungsbestimmungen der Bayerischen Staatsregierung. Eine neue Regelung ist wegen des defizitären Betriebs für den 1. Januar 2020 geplant. Vorher wird der Elternbeirat beteiligt. Weiterhin beschloss der Marktgemeinderat, dass die Realsteuerhebesätze mit 340 v.H. für Grundsteuer A, Grundsteuer B und die Gewerbesteuer gleich bleiben.

Straßensanierung und öffentlicher Bücherschrank

Zu Beginn der Sitzung des Marktgemeinderats informierte Bürgermeister Bruno Kellner (VU), dass sehr viele interessierte Gäste am Tag des offenen Denkmals das Torhaus und den Klostergarten der AWO besuchten. Für die geplanten Ferienwohnungen im Torhaus gebe es jetzt einen Interessenten, der die Ferienwohnungen betreiben wolle. Weiterhin habe der Kreisbauhof des  Landkreises angekündigt, dass die Kreisstraße BA 32 ab der Schule in Ebing bis zum Bahnhof saniert werden solle.  Es werde eine neue Asphaltdecke aufgetragen. Sache der Gemeinde sei die Breitbandversorgung, die Überprüfung des Rohrsystems und eine mögliche Gasversorgung. Er berichtete weiterhin, dass aufgrund eines Antrags der SPD-Fraktion ein öffentlicher Bücherschrank beschlossen worden sei. Dafür werde jetzt eine alte Telefonzelle gekauft. 

Renate Neubecker
Artikel drucken Artikel drucken

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.