Seit 1978 ist Josef Martin Bürgermeister des Marktes Zapfendorf, 2014 tritt er nicht mehr an. Mit Spannung wurde schon lange erwartet, wen die CSU als Kandidaten für seine Nachfolge bei der Kommunalwahl im März 2014 nominieren wird. Gleich drei Kandidaten stellten sich zur Wahl bei einer Mitgliederversammlung, und bereits im ersten Wahlgang fiel die Entscheidung. Zuvor hatten sich die Kandidaten mit unterschiedlichen Konzepten für die Zukunft von Zapfendorf und den Gemeindeteilen vorgestellt.
10. November 2013. Ein wichtiger Tag für die CSU Zapfendorf. Das sahen auch die regionalen Vertreter so, Thomas Silberhorn (Bundestagsabgeordneter und CSU-Kreisvorsitzender), Emmi Zeulner (Bundestagsabgeordnete), Heinrich Rudrof (Landtagsabgeordneter) und Johann Kalb (CSU-Landratskandidat 2014) hatten sich in Zapfendorf eingefunden, um der Aufstellungsversammlung beizuwohnen. Zunächst durften die Gäste ein paar Worte sagen. Emmi Zeulner berichtete von ihren ersten Erfahrungen in Berlin, dem Bezug eines Übergangsbüros und ihrem vergeblichen Versuch, an den Koalitionsverhandlungen teilzunehmen: „Ich konnte mich leider nicht in die Arbeitsgruppen einschmuggeln“, verriet sie scherzhaft. Thomas Silberhorn pochte auf die Positionen der CSU: „Wir dürfen uns von der CDU nicht an den Rand drängen lassen.“ In einigen Punkten sehe er gar mehr Berührungspunkte mit der SPD als mit der CDU. Heinrich Rudrof und Johann Kalb bezeichneten die Aufstellungsversammlung als eine wichtige Weichenstellung für die Marktgemeinde und wünschten sich, dass die erfolgreiche Arbeit von Josef Martin weitergeführt werde.
Drei Kandidaten wollen CSU-Bürgermeister werden
Werner Porzner, seit März CSU-Ortvorsitzender in Zapfendorf, warnte davor, die Kommunalwahlen im kommenden Jahr auf die leichte Schulter zu nehmen: „Heute gewinnen wir noch keine Wahl. Wir wählen lediglich den Besten aus den Guten als Bürgermeisterkandidaten.“
Es folgte nach der Auslosung der Reihenfolge die Vorstellung der drei Bewerber. Den Anfang machte Matthias Schneiderbanger. Er ging zunächst auf seinen Lebenslauf und seine Arbeit als Sachgebietsleiter bei der Gemeinde Zapfendorf ein. Als wichtige Ziele formulierte er den Erhalt der Grundversorgung im Ort und sprach dabei vor allem die künftig schwierige medizinische Versorgung an. Außerdem wolle er die Gemeinde nach wirtschaftlichen Grundsätzen führen, da sich die Aufgaben einer Kommune in den vergangenen Jahren stark verändert hätten. Er stellte seine ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzender des Sportvereins heraus sowie seine Fachkompetenz in der Verwaltung und seine Bekanntheit im Ort.
Matthias Schneiderbanger bei seiner Vorstellung.
Als zweiter Kandidat präsentierte sich Werner Porzner. Der bei der Deutschen Post AG beschäftigte Ingenieur betonte den notwendigen Zusammenhalt der Zapfendorfer und schloss auch die Ortsteile explizit ein. Vor allem aufgrund der großen anstehenden Aufgaben sei dies unerlässlich. „Das Verbreiten von Zukunftsangst bringt keinen weiter“, sagte Porzner. Als Ziel nannte er die Schaffung einer echten Ortsmitte mit einer hohen Attraktivität und widersprach einem Vorredner: Nicht das Verwalten solle im Mittelpunkt der Bürgermeistertätigkeit stehen. Im künftigen Gemeinderat wünschte er sich mehr sachliche und weniger emotionale Debatten.
CSU-Ortsvorsitzender Werner Porzner trat ebenfalls an.
Letzter im Bunde war Bernhard Weber. Der ehemalige Zapfendorfer Gemeinderat und CSU-Ortsvorsitzende ist zurzeit bei der Stadt Kitzingen als Kämmerer tätig. „In den vergangenen Monaten sind immer wieder Menschen auf mich zugekommen.“ Das unterstreiche seinen Bekanntheitsgrad und habe ihn motiviert, sich als Kandidat zu bewerben. Wichtig sei, die Leistungsfähigkeit der Gemeinde zu erhalten, zugleich aber freiwillige Leistungen wie das Schwimmbad oder die Unterstützung der Vereinsarbeit zu erhalten.
Porzners zweiter Vorgänger: Der ehemalige Ortsvorsitzende Bernhard Weber.
Wahl bringt schnelles Ergebnis
Nach der Kandidatenvorstellung durften die 38 anwesenden wahlberechtigten CSU-Mitglieder in geheimer Wahl ihre Stimme abgeben. Bereits im ersten Wahlgang fiel die Entscheidung: Bei 37 abgegebenen Stimmzetteln stand auf 19 der Name „Matthias Schneiderbanger“. Werner Porzner erhielt 14, Bernhard Weber vier Stimmen. Damit ist der 36-jährige Schneiderbanger der CSU-Spitzenkandidat für die Wahl 2014. In weiteren Tagesordnungspunkten beschloss die Versammlung auch die Gemeinderatsliste mit 20 Bewerbern und drei Ersatzkandidaten.
Thomas Silberhorn fungierte als Wahlleiter und verlas die Gemeinderatskandidaten.
Werner Porzner, Johann Kalb, Matthias Schneiderbanger und Thomas Silberhorn (von rechts) am Ende der Versammlung.