Im Titelbild: Die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung machten sich am 26. Februar 2024 ein Bild von der Schulbaustelle. Foto: Tobias Roppelt
Steigende Personal- und Energiekosten, aber auch die Schulsanierung in Baunach lassen das Haushaltsvolumen der Verwaltungsgemeinschaft Baunach steigen.
Von rund 8,7 auf 11,1 Millionen Euro. Der Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Baunach wird deutlich größer im Vergleich zum Vorjahr. 4,1 Millionen Euro entfallen im Jahr 2024 auf den Verwaltungshaushalt, der die laufenden Kosten der VG abbildet, sieben Millionen auf den Vermögenshaushalt mit den Investitionen. Die betreffen hauptsächlich die Sanierung der Grund- und Mittelschule in Baunach, 6,2 Millionen Euro werden dafür im laufenden Jahr bereitgestellt – bis zum Jahr 2028 wird die VG Baunach für die Schule fast 29 Millionen Euro ausgeben. Die voraussichtliche Förderhöhe wurde mit 14,9 Millionen Euro eingeplant. Hinzu kommen im Vermögenshaushalt die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen für die Schule, Brandschutzmaßnahmen am Schulhaus Reckendorf sowie Ausstattungen für das Rathaus.
Die hohen Investitionen sorgen dafür, dass die Verschuldung der VG ansteigt. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Schuldenstand knapp fünf Millionen Euro oder 602 Euro pro Einwohner. Zum Ende des Jahres 2024 werden es 6,9 Millionen Euro sein, die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt dann 832 Euro. Bis zum Jahr 2027 wird die Verschuldung auf fast 14 Millionen Euro oder 1.675 Euro pro Einwohner wachsen.
Archiv in neuen Räumen
Der VG-Vorsitzende, Baunachs Bürgermeister Tobias Roppelt, blickte vor allem auf die steigenden Personal- und Energiekosten. Beim Personal sei es so, dass der Stellenplan nicht ausgeschöpft werde, stattdessen seien im Rathaus Aufgaben intern verteilt worden, um neue Stellen einzusparen. Die Energiekosten allerdings würden weiter steigen, da nun die Strompreisbremse ausgelaufen sei und bei der Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetages kein gutes Ergebnis erzielt wurde. Die Hoffnung sei, dass sich das ab dem Jahr 2025 wieder anders entwickle. Haushaltssatzung und Finanz- und Investitionsplan wurden von der Gemeinschafsversammlung nach kurzer Diskussion am 26. Februar 2024 einstimmig genehmigt.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellte Barbara Spies vom Archivpflegeverein Baunach die jüngst vollzogenen Arbeiten inklusive des Umzugs des Archivs in das sanierte Rathaus vor. Dort stehen jetzt, nach einer Zwischenstation im Gebäude des ehemaligen Heimatmuseums, neue Archivräume sowie ein Büro zur Verfügung. „Die Verwaltungsgemeinschaft hat damit eines der bestausgestatteten Archive im Landkreis. Es ist nicht auf Kante genäht und bietet einen Puffer für die kommenden Jahre“, so Spies. Umgezogen wurden über 400 Archivkartons. Aktuell läuft noch die Bearbeitung der Altregistratur (100 Umzugskartons) sowie die Verzeichnung der Archivalien aus Gerach und Reckendorf. Die Standesamtsunterlagen, die eine lange Aufbewahrungsfrist haben, sind nun in feuerresistenten Schränken untergebracht.
Das neue Archiv ist nun im Dachgeschoss des Rathauses in Baunach untergebracht. Foto: Barbara Spies
Auch ein Büro zur Erfassung des Archivmaterials gibt es. Foto: Barbara Spies
Weiteres aus der Sitzung vom 26. Februar 2024
Endgültig abgeschlossen wurde die Zweckvereinbarung zur Errichtung eines gemeinsamen Bauhofs – alle VG-Kommunen hatten bereits in ihren Räten zugestimmt, in der Gemeinschaftsversammlung im November 2023 war das Projekt ausführlich vorgestellt worden. Laura Schneider wurde zur weiteren Standesbeamtin und zur Leiterin des Standesamts bestellt.
Andiskutiert wurde im Rahmen der Anerkennung der Jahresrechnung 2022 und dem Prüfbericht von Markus Sippel die Frage, ob das Amtsblatt komplett auf eine Digitalausgabe umgestellt werden könnte – was nach den neuen Rahmenbedingungen möglich wäre. Manfred Deinlein schlug vor, das Amtsblatt gegen eine Gebühr von einem Euro pro Ausgabe weiterhin gedruckt zu liefern. Ronny Beck meinte, man könnte das Amtsblatt auch an Auslagestellen bereitlegen für alle, die weiterhin eine Printausgabe wünschen. Tobias Roppelt sah bei der Umstellung auf digital Gegenwind, insbesondere der älteren Bevölkerung, kündigte aber an, diesen Punkt nach einer genauen Berechnung der Kostensituation in einer der kommenden Sitzungen erneut auf die Tagesordnung zu nehmen. Angesprochen wurde auch die Rentenberatung, die bisher im Rathaus möglich war und aktuell nicht mehr angeboten wird. Hier wäre eine Lösung ähnlich wie bei den Notarterminen möglich, da die Beratung nicht mehr von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus geleistet werden soll, weil es sich nicht um eine Aufgabe der VG-Verwaltung handelt. Aktuell läuft hier aber noch die Suche nach Partnern.