Das bewegte Baunach im sich neigenden Jahr

Traditionell stehen in der letzten Stadtratssitzung eines Jahres in Baunach eher weniger neue Entscheidungen im Mittelpunkt, sondern die Rückblicke vom Bürgermeister und den Beauftragten.

Im Jahresbericht erwähnte Bürgermeister Tobias Roppelt, dass die Stadt im Jahr 2025 4.218 Einwohner zählte, darunter 168 Menschen mit Nebenwohnsitz. Er stellte auch die wesentlichen Entwicklungen des Jahres vor – zunächst die laufenden Baumaßnahmen an der Mehrzweckhalle und der Schule bis hin zu den Schwerpunkten der kommunalen Arbeit. Etabliert habe sich das Jugendparlament, im Frühjahr werde hier neu gewählt. Abgeschlossen werden konnten die Arbeiten in Sachen Sturzflutrisikomanagement, nun wartet die Stadt auf die Planungen in Sachen Hochwasserschutz, die vom Freistaat Bayern ausgehen. Viel Bürokratie wurde durch die Aufhebung mehrerer Bebauungspläne abgebaut.

Auch Maßnahmen, die erst in den Folgejahren umgesetzt werden sollen, etwa die Weiterentwicklung des Heimatmuseums, fanden Erwähnung. Sichtbar wurde, dass die Stadt trotz angespannter Rahmenbedingungen kontinuierlich in Infrastruktur, Kultur und Gemeinschaft investiert hat.

Der Spatenstich für die Mehrzweckhalle markierte den Beginn für den Bau.

Wichtig fürs Stadtleben: Stadtmarketing, Bürgerhaus und Bücherei

Ausführlich berichtete Melanie Schmitt über die zahlreichen Projekte, die Stadtbücherei, Bürgerhaus und Stadtmarketing im vergangenen Jahr vorangebracht haben. Ein Schwerpunkt lag auf der bevorstehenden Erneuerung des Fairtrade-Stadt-Titels, wo das Antragsverfahren hohen organisatorischen Aufwand erfordert. Besonders positiv fällt die Nutzung des Medienrückgabekastens der Stadtbücherei aus – das Angebot wird stark nachgefragt und erleichtert vielen Leserinnen und Lesern den Alltag spürbar.

Auch das Bürgerhaus konnte mit seinen Familienveranstaltungen punkten: die Termine waren ausverkauft. Parallel dazu betreut das Stadtmarketing mittlerweile auch das Krippenmuseum mit, das kontinuierlich Besucher anzieht und im Jahreslauf ein verlässlicher Bestandteil des kulturellen Angebots ist.

Für 2026 sind zahlreiche neue Initiativen geplant. So soll es im Rahmen des Stadtradelns Aktionen geben, während das Blues- und Jazzfestival in seiner bisherigen Form einem großen Familienfest weichen könnte. Zudem sind ein Sommerkino am Badesee sowie intensivere Kinder- und Familienprogramme vorgesehen. Gemeinsam mit JAM und dem Jugendparlament will Schmitt Interviews mit Menschen verschiedener Generationen führen – in Videoform, um Themen zeitgemäß aufzubereiten. Auch die Organisation der Kirchweih wird künftig beim Stadtmarketing gebündelt.

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Beratungen und Vernetzung

Die Behindertenbeauftragte Sabine Saam informierte darüber, dass in Baunach aktuell 781 Menschen mit einer Behinderung leben – eine Zahl, die stetig ansteigt. Ihre Arbeit konzentrierte sich im vergangenen Jahr vor allem auf Beratungen zu Alltagsfragen, darunter Befreiungsmöglichkeiten von Rundfunkgebühren oder die Beantragung von Parkausweisen. Insgesamt führte sie zehn Beratungsgespräche. Darüber hinaus beteiligte sie sich an mehreren Veranstaltungen und bereitete gemeinsam mit Jugendarbeiterin Antonia Schröter ein inklusives Projekt für Kinder vor. Geplant wurden ein sportlicher Tag der Inklusion sowie ein Muttertagskonzert in der Zehntscheune, bei dem zum Mitmachen eingeladen war. Auch ihre Informationsseiten auf Instagram und Facebook werden weiter gepflegt. Für 2026 wünscht sich Saam insbesondere mehr Angebote in „Leichter Sprache“, etwa bei Infobroschüren oder auf der Tourismus-Homepage der Stadt.

Schriftlich hatte die Seniorenbeauftragte Renate Drütschel den Bericht eingereicht. Die zunächst schwach besuchten Boule-Treffen im Jahresverlauf gewannen deutlich an Zulauf und werden inzwischen generationsübergreifend angenommen. Für die Zukunft ist ein fester Boule-Platz am Stadtgraben geplant, der entsprechende Antrag wurde bereits gestellt.

Nachhaltigkeitsbeauftragter Heiko Schmitt teilte mit, dass er im Jahr 2025 aus familiären Gründen weniger Aktivitäten durchführen konnte. Umfangreichere Projekte sollen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.

Und der Jugendbeauftragte Maximilian Saffouri legte seinen Bericht ebenfalls in schriftlicher Form vor. Er blickte auf die Unterstützung des Jugendparlaments sowie die Planung des Sommerferienprogramms zurück. Das Ferienprogramm entstand erneut gemeinsam mit JAM und den Jugendbeauftragten der VG, umfasste rund 40 Veranstaltungen und wurde ausschließlich online veröffentlicht – ein Modell, das Kosten spart und gleichzeitig allen Familien einen einfachen Zugang bietet. Die Teilnehmerzahlen reichten je nach Angebot von fünf bis 50 Kindern, zudem konnten spendenfinanzierte Zuschüsse Kindern aus weniger finanzstarken Familien die Teilnahme ermöglichen.

Zehntscheune kommt 2026 dran

Einen Beschluss hatte der Stadtrat dann doch noch zu fällen: Die Bedarfsmeldung für die Städtebauförderung 2026. Hier reicht die Stadt die „Außenanlagen für die Mehrzweckhalle“ sowie die „Sanierung des zweiten Teils der Zehntscheune“ ein. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,75 Millionen Euro. Stadträtin Andrea Weigler wünschte sich eine getrennte Abstimmung über die beiden Bedarfsmeldungen. Und so wurden die Außenanlagen für die Mehrzweckhalle einstimmig an die Städtebauförderung weitergereicht, die Sanierung des zweiten Teils der Zehntscheune erhielt mehrere Gegenstimmen.

Der linke Teil der Scheune ist bereits saniert, nun soll der rechte folgen.

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