Im Titelbild: Prinz Constantijn von Oranien-Nassau und Ministerpräsident Markus Söder drücken auf Go!
Schluss mit der Theorie. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Prinz Constantijn von Oranien-Nassau gaben in Hallstadt den Startschuss für das erste konkrete Projekt im Cleantech Innovation Park (CTIP).
Wenn sich der bayerische Ministerpräsident, ein niederländischer Prinz, Europaministerin Melanie Huml, Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Thomas Söder treffen, muss es sich um eine besondere Veranstaltung handeln. Und die war das „Erste Netzwerktreffen“ im CTIP auch. Konkret geht es bei dem groß angelegten CTIP-Projekt darum, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen. Durch die Bündelung von Ideen und Ressourcen soll es gelingen, Zukunftstechnologie zu entwickeln. Was heute nach Science Fiction klingt, muss nicht unbedingt mehr Science Fiction sein.
Im Mittelpunkt des Geschehens stand das bayerisch-niederländischen Fieldlab „Machinery of the Future“, selbstredend geht es insbesondere um die künftige Förderung und Vernetzung deutscher und niederländischer Unternehmen.
Tür steht schon einen Spalt offen
Dass das funktioniert, davon waren beim Netzwerktreffen alle überzeugt. Die Politik hat ihre Hausaufgaben gemacht. Nach dem Weggang des Unternehmens Michelin ging es nicht nur um Arbeitsplätze der Zukunft, sondern auch um eine riesige Fläche auf Hallstadter Stadtgebiet. „50 Jahre Michelin – da war das Ende schon ein schwerer Schlag für uns. Aber wir haben gute Partner für die Zukunft gefunden“, meinte etwa Bürgermeister Thomas Söder. Und Landrat Johann Kalb sah positive Vorzeichen, auch aufgrund der Unterstützung durch den Freistaat Bayern, der den Transformationsprozess mit rund 20 Millionen Euro fördert.
Aus diesem Grund war auch Ministerpräsident Markus Söder nach Hallstadt gekommen. In einer Zeit der Herausforderungen, Stichworte: Corona, Energie und Klima, seien Antworten gefragt. Und die gebe es insbesondere dann, wenn starke Partner zusammenarbeiten. Dies sei bei Bayern und den Niederlanden der Fall. Ziel wirtschaftlicher Entwicklung müsse sein, unseren Wohlstand zu erhalten. Daher habe sich Bayern mit einer Hightech-Agenda, ausgestattet mit einem Budget von rund 3,5 Milliarden Euro, auf den Weg gemacht, und investiere in so manchem Bereich mehr als ganze Länder – bei den Geldern zur Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) liege Bayern zum Beispiel sogar vor Spanien. Innovation und Mut seien gefragt, insbesondere, da die Tür bereits einen Spalt offen stehe. Zudem rief er dazu auf, mit Anreizen die Entwicklung von Zukunftstechnologie zu fördern. „Politische Konzepte, die auf Verbote setzen, scheitern“, so Söder. Und: Es dürfe nicht passieren, dass in Deutschland entwickelt werde – wie etwa der MP3-Standard, der aus dem Frauenhofer-Institut hervorging – und dann wo anders die Gewinne gemacht würden. „Wir dürfen nicht nur erfinden, sondern müssen auch Erträge erzielen.“
Im CTIP wird an der Zukunft gearbeitet. Beim Netzwerkempfang wurden daher auch verschiedene Projekte präsentiert.
Fieldlabs haben sich in den Niederlanden bewährt
Zusammen mit Prinz Constantjin drückte Söder dann den Startknopf für das Fieldlab. Über diese virtuelle Austauschplattform wollen sich die Partner hier nun Themen wie Systemintegration, Einsatz künstlicher Intelligenz, Cybersicherheit, Sensortechnologie und Softwareentwicklung stellen. Teamarbeit ist gefragt, denn selten ist das benötigte Fachwissen im eigenen Haus vorhanden. Daher liegt es nahe, den Kontakt zu anderen Unternehmen zu suchen. Neu ist die Idee nicht, in den Niederlanden finden sich bereits Dutzende solcher Fieldlabs. Im Mittelpunkt des CTIP-Fieldlab steht die Umwandlung von herkömmlichen Produktionsprozessen hin zu intelligenten, vernetzten Systemen mit moderner Softwarearchitektur. Nichts weniger als die Zukunft des Maschinenbaus könnte daher hier in Hallstadt eingeläutet werden.
Zum Abschluss trugen sich die Ehrengäste noch ins Goldene Buch der Stadt, des Landkreises und des CTIP ein. Zudem war in einigen kurzen Präsentationen durch Partner des CTIP mehr über weitere Themen und mögliche Projekte zu erfahren – aus den Bereichen Wasserstoff, Verkehr und künstliche Intelligenz. Im letztgenannten Bereich ist auch die Universität Bamberg stark vertreten.
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