Im Titelbild: Die Windräder von der Hohengüßbacher Straße aus gesehen in einer Visualisierung. Bild: UKA
Das Unternehmen UKA Umweltgerechte Kraftanlagen plant den Bau von sechs Windrädern im Bereich zwischen dem Markt Zapfendorf und der Gemeinde Breitengüßbach. Zwei Infoveranstaltungen verrieten mehr zum Projekt.
In Breitengüßbach und Zapfendorf waren die Bürgerinnen und Bürger jeweils zu „Infomärkten“ eingeladen. An verschiedenen Infotafeln und in persönlichen Gesprächen gab es so die Möglichkeit, sich über das Großprojekt zu informieren.
Laut UKA könnten die Anlagen, die der 6-Megawatt-Klasse angehören, jeweils eine Nabenhöhe von etwa 175 Metern sowie einen Rotordurchmesser von rund 170 Metern erreichen. Insgesamt sollen sie etwa 260 Meter hoch werden und jährlich ca. 16 Millionen Kilowattstunden Strom pro Anlage produzieren. Damit könnten jährlich ungefähr 26.000 Haushalte versorgt und bis zu 42.000 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Das geplante Gebiet befindet sich derzeit in land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Die UKA betont, dass Wälder ein großes Potenzial für Windenergieanlagen böten, da sie häufig abseits von Siedlungen liegen und Bäume als natürlicher Sichtschutz dienen könnten. Jede Anlage beanspruche lediglich eine Fläche von etwa 0,7 Hektar. Zudem würden für jeden gerodeten Quadratmeter Wald an anderer Stelle Aufforstungen vorgenommen. Hinsichtlich des Naturschutzes versichert das Unternehmen, dass alle notwendigen Schutzabstände zu geschützten Arten eingehalten würden. Grundlage hierfür seien detaillierte ökologische Gutachten, die in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden erstellt würden.
Die Standorte der Windräder. Quelle: UKA
Auch die Schallberechnungen waren zu sehen. Quelle: UKA
Auch Visualisierungen waren zu sehen
Die UKA kündigt zudem finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten für die umliegenden Gemeinden an. Gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz würden die Kommunen jährlich Zuwendungen von bis zu 130.000 Euro erhalten. Weiterhin unterstützt das Unternehmen die Gründung einer Bürger-Energie-Genossenschaft, wodurch Bürgerinnen und Bürger direkt in mindestens eine der Windenergieanlagen investieren und von den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren könnten. Das gesamte Vorhaben ist Teil der Bemühungen, Flächen für die Windenergienutzung bereitzustellen, um das Ziel von 1,8 Prozent der Landesfläche in Bayern für erneuerbare Energien zu erreichen.
Der Infomarkt in der Zapfendorfer Schulturnhalle war gut besucht.
Besonders die Visualisierungen, also wie die Windräder aus den verschiedenen Perspektiven aussehen werden, interessierte die Besucherinnen und Besucher in der Breitengüßbacher Gemeindeturnhalle und der Zapfendorfer Schulturnhalle besonders. Kritik gab es auch, besonders an den niedrigen Zuwendungen von 0,2 Cent pro Kilowattstunde Strom, die an die Gemeinden fließen würden. Und auch an den Standorten im Wald sowie die Nähe zur Wohnbebauung. In Zapfendorf hat sich der Verein „Energiewende mit Vernunft“ gegründet, der den Bau ebenfalls kritisch sieht. Das bisherige Sassendorfer Windrad, das von den Stadtwerken Bamberg erneuert werden soll, ist nicht Teil des UKA-Projektes.
Von der UKA ist angedacht, noch im laufenden Jahr die Baugenehmigungen zu erhalten und die Anlagen in den Folgejahren zu errichten. Die Inbetriebnahme ist für 2028 und 2029 geplant.
Die auf den Infomärkten gezeigten Visualisierungen, Quelle UKA, finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).




