Baunach kam bisher gut durch die Krisen

In der letzten Stadtratssitzung des Jahres wird in Baunach traditionell zurückgeblickt. Wie war das Jahr 2022 für Baunach? Und was sind die Projekte für 2023?

4.215 Einwohnerinnen und Einwohner, davon 4.054 mit Erstwohnsitz. Ein deutlich positiver Wanderungssaldo. Steigende Einkommenssteuerbeteiligung. Und möglicherweise ein neues Rekordjahr bei der Gewerbesteuer. Dazu eine niedrige Pro-Kopf-Verschuldung von gerade einmal 85 Euro. Ja, Baunach geht es sehr gut, trotz der Krisen.

Bürgermeister Tobias Roppelt zeichnete einen positiven Rückblick in seinem Jahresbericht. Es gehe voran bei den Baugebieten (Röderweg fast abgeschlossen, Hemmerleinsleite IV im Frühjahr). Wichtige Projekte seien abgeschlossen oder befänden sich auf der Zielgeraden – wie die Zehntscheune als neuer Standort für die Hölzernen Männer – der zweite Teil der Scheune soll im kommenden Jahr umgebaut werden, Toiletten, Küche und Abstellraum sind hier geplant. Eröffnet wurde der Waldkindergarten, es gab wieder die gewohnten Feste und Märkte wie den Frühlings- oder Weihnachtsmarkt. Der Genusstag des Landkreises Bamberg lud nach Baunach ein. Und beim Wasserverlustmonitoring in Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Unternehmen Seba KMT mache man Fortschritte.

Dennoch: Ganz an der Stadt vorbei gehen die Krisen doch nicht. So gut wie beschlossen ist, den Bau der Mehrzweckhalle zu verschieben. Die Baugenehmigung befindet sich auf der Zielgeraden, die Ausschreibung wäre der nächste Schritt. Aufgrund der hohen Baukosten wäre das für die Stadt aber sehr riskant. Somit gelte es, so Roppelt, die Situation zu beobachten. Gebaut wird aber an anderer Stelle: Aktuell läuft die Modernisierung des Rathauses, die Bausubstanz habe sich als teilweise sehr schlecht erwiesen – was zu einer großen finanziellen Herausforderung werde, aber unbedingt nötig sei. Es entstehen neue Büros, ein neues Archiv sowie ein Sitzungssaal im Obergeschoss.

Nächste Baustelle kündigt sich an

Nach jahrelanger Planung soll in 2023 auch die Generalsanierung der Schule starten. „Die Bürokratie hält hier auf, eigentlich wollten wir schon vor zwei Jahren loslegen“, erklärte Roppelt. Erste Maßnahme wird der Bau einer Containerschule als Ausweichquartier sein, Start womöglich im Frühjahr. Auch das alte Rathaus wird im kommenden Jahr in den Mittelpunkt rücken, da hier ein Architektenwettbewerb läuft, der auch neue Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen soll.

Sichtlich erleichtert sprach Roppelt auch die abgeschlossene Sanierung der Lauterbrücke an. Mehrere Monate lang war die B279 an dieser Stelle gesperrt, die Umleitung durch Wohngebiete sorgte für viele Sorgenfalten, war aber alternativlos. Nun fehlen noch Restarbeiten wie das Geländer. Aber: Auch 2023 steht eine längere Sperrung der B279 an: Die Linksabbiegerspur zum Galgenweg soll errichtet werden, in Verbindung mit einer Erneuerung der Fahrbahn im Bereich der südlichen Stadteinfahrt. Wohl Mitte des Jahres wird es soweit sein.

Die Lauterbrücke ist wieder für den Verkehr freigegeben. Wenige Meter südlich …

… wird 2022 aber auch gebaut – in den Galgenweg soll eine Linksabbiegerspur von Breitengüßbach kommend entstehen.

Hörspaziergang durch die Altstadt

Melanie Schmitt schaute für die Stadtbücherei und das Stadtmarketing auf das Jahr 2022 zurück. Ab März lag der Schwerpunkt der Arbeit zunächst auf der Ukraine – Familien wurden verteilt, beim Ausfüllen von Formularen unterstützt, Kinder in Schule und Kindertagesstätten untergebracht, Integrationsangebote geschaffen. Aber auch die „normale“ Arbeit stand auf dem Programm. Nach der Coronapause gab es wieder Märkte, das Blues- und Jazzfestival gastierte wieder in Baunach, an Pfingsten fand ein Comedy-Weekend statt.

Ein wichtiges Themenfeld beim Stadtmarketing ist zudem der Bereich Tourismus. Hier wurde ein Hörspaziergang entwickelt, den Radio-Moderator Michael Eichler und Nachtwächter Reinhold Schweda gemeinsam eingesprochen haben. Über QR-Codes können an verschiedenen Stationen in der Stadt Informationen abgerufen werden, Audio-Guides sind zudem beim Stadtmarketing leihweise zu haben. Fürs kommende Jahr plant Schmitt ein Backbuch „Baunacher Bachschätze“, das Stadtfest, Nachhaltigkeitstage sowie die gewohnten Märkte.

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Vier weitere Berichte

Auch die weiteren Beauftragten der Stadt schauten auf das Jahr zurück. Der Nachhaltigkeitsbeauftragte Heiko Schmitt berichtete über den Stand am Genusstag, den World-Cleanup-Day in Baunach, erste Vorbereitungen für einen Aktionstag „Photovoltaik“ 2023 sowie Kontakte zu anderen Kommunen zum Thema Blühstreifen. Sabine Saam, Stadträtin und Behindertenbeauftragte, erwähnte besonders die Kooperation mit der Lebenshilfe, um das Ferienprogramm inklusiv anbieten zu können. Highlight im Ferienprogramm war der „Sportliche Tag der Inklusion“ gemeinsam mit den goolkids e.V.

Bei der Seniorenbeauftragen Renate Drütschel gab es ebenfalls einige Angebote im vergangenen Jahr. Angeschafft wurden eine Sitzgruppe und ein Erwachsenen-Trainingsgerät für die Grünanlage am Stadtgraben, es fanden Seniorentreffen sowie ein Rollator-Training statt. Auch über ihr Herzensprojekt, die Senioren-Rikscha, berichtete Drütschel. Den Abschluss des Berichteblocks machte Jugendbeauftragter Andreas Roppelt – sein Schwerpunkt lag beim Ferienprogramm, das diesmal 16 Veranstaltungen in Baunach bot. Er bedankte sich bei den Vereinen und bei JAM, die ein solches Angebot erst möglich machen und rief die nicht beteiligten Vereine auf, über ein Engagement im Ferienprogramm nachzudenken. Für 2023 steht im Februar eine Jungbürgerversammlung an, außerdem soll ein Jugendfest im Rahmen des Ferienprogramms möglich werden.

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