Breitengüßbach ist in Sachen Verkehr günstig gelegen. Beim Radverkehr gibt es allerdings zwei große Baustellen. Und auch in einem dritten Bereich wäre eine Radwegeverbindung wünschenswert. Wie steht es um die Ausbauchancen?
Nach Rattelsdorf ist Breitengüßbach bestens angebunden. Nicht nur beim motorisierten Verkehr, sondern auch mit dem Fahrrad. Nach Süden allerdings sieht es anders aus: Der Wirtschaftsweg Richtung Kemmern, der gerne von Radfahrern genutzt wird, ist in keinem guten Zustand, ein Radweg entlang der B4 fehlt vom Kreisel bis nach der Autobahnbrücke. Immerhin soll dieser zusammen mit der aktuellen Baustelle erstellt werden. Er ist wichtig, um schnell von A nach B zu kommen – die Fahrzeit mit dem Rad zwischen Breitengüßbach und Hallstadt würde sich deutlich verkürzen.
Der Wirtschaftsweg, der sich eher fürs gemütliche Fahren oder als direkte Anbindung nach Kemmern eignet, soll aber ebenso ertüchtigt werden. Das beschloss der Gemeinderat am 4. Mai 2021 einstimmig. Verbaut werden soll eine wassergebundene Decke – ein entsprechendes Angebot wird eingeholt.
Nur was für Mutige …
Die zweite große „Baustelle“ ist die Verbindung Richtung Zapfendorf. Im „Alltagsradverkehrskonzept für den Landkreis Bamberg“ ist dieser Radweg mit sehr hoher Priorität aufgeführt, da die Staatsstraße stark befahren ist. Eine Auswertung, die im Rahmen der Aktion Stadtradeln im vergangenen Jahr erstellt wurde, zeigt laut Markus Hammrich vom Landratsamt Bamberg auch, dass nur „einige wenige Mutige“ diese Strecke nutzen. Ein Radweg an dieser Stelle würde daher die Verkehrswende sehr positiv unterstützen. Ein Gespräch im März dieses Jahres mit dem Straßenbauamt habe nochmals gezeigt, dass ein Bau hohe Priorität habe, so Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder. Aktuell laufe die Planung.
Der Radweg soll von Unteroberndorf bis zur Autobahnbrücke bei Babenberg (Nähe Haltepunkt Ebing) entlang der Staatsstraße führen.
Aber auch ein anderer Radweg wäre für die Gemeinde Breitengüßbach wünschenswert. Zwischen Breitengüßbach und Zückshut verläuft eine Verbindung entlang der Straße, nach Hohengüßbach allerdings müssen Fahrradfahrer die steile Straße zusammen mit dem LKW- und Autoverkehr nutzen. Ein solcher Bau habe zwar laut Landratsamt keine Priorität, sehr wohl könnte sich der Landkreis aber finanziell beteiligen, wenn Breitengüßbach in ein Förderprogramm aufgenommen würde, erklärte Reinfelder. In Frage kommt das Förderprogramm „Stadt und Land“, für das sich Breitengüßbach bewerben könnte. 75 Prozent Förderquote wären hier drin. Notwendig dafür ist aber die Prüfung einer Trassenführung mit Kostenschätzung durch ein Planungsbüro. Mit 13 zu drei Stimmen gab der Gemeinderat auch dafür grünes Licht. Laut Kreisbauhof könnte eine Radwegeverbindung an dieser Stelle etwa eine Million Euro kosten. Welche Strecke genau zu bevorzugen wäre – sämtlich entlang der Kreisstraße oder teilweise über bisherige Flurwege – muss ein Planungsbüro nun prüfen.
Bilder / Karten: Landratsamt Bamberg, Alltagsradverkehrskonzept