Die Kinderbetreuung ist ein Bereich, der jede Kommune viel beschäftigt. Besonders aufwändig ist es, einigermaßen genau vorherzusagen, wie der Betreuungsbedarf in einigen Jahren aussehen wird. Reichen die aktuell verfügbaren Plätze in Breitengüßbach? Das war Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Zwei Kindertagesstätten und den Waldkindergarten gibt es in Breitengüßbach. In der Kindertageseinrichtung der Gemeinde können 75 Kindergarten- und 36 Krippenkinder betreut werden, das Haus für Kinder St. Michael verfügt über 75 Kindergarten- und zwölf Krippenplätze. Im Waldkindergarten stehen 20 Kindergartenplätze bereit. Auch die Schule gehört zum Themenkomplex, in der offenen Ganztagsschule (OGS) gibt es 120 Plätze.
„In den Jahren 2017 bis 2020 hatten wir zwar einen negativen Saldo bei den Einwohnerzahlen, bei der relevanten Bevölkerungsgruppe aber einen Zuwachs“, erklärte Rathausmitarbeiter Johannes Franz. Durch die Neubaugebiete werden in den kommenden Jahren weitere Kapazitäten für Familien mit Kindern zur Verfügung stehen. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Bamberg wurde daher eine Prognose erstellt. Die geht davon aus, dass die Betreuungsquoten bei den Jüngsten zwischen einem und drei Jahren weiter steigen werden – von etwa 50 auf 65 (Ein- bis Zweijährige) beziehungsweise 80 Prozent (Dreijährige). Im Kindergartenalter liegt die Betreuungsquote ohnehin bei nahezu 100 Prozent. Die OGS erreicht aktuell 70, in fünf Jahren 75 Prozent.
Keine Photovoltaikanlage an der Autobahn Richtung Kemmern
Während bei den Kindergärten mit Blick auf die verfügbaren Betreuungsplätze aktuell ein Puffer vorhanden ist, der auch den steigenden Bedarf an Krippenplätzen auffangen könnte, dürfte die offene Ganztagsschule für die Gemeinde bald noch Thema werden. „Ab dem Jahr 2026 haben die Eltern einen rechtlichen Anspruch auf Betreuung für die Grundschüler. Wir müssen uns daher die Frage stellen: Wie gehen wir damit um?“, meine Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder. Das allerdings war noch nicht Thema der Sitzung vom 28. September 2021, hier ging es erst einmal um die so genannte Bedarfsfeststellung, insbesondere für einen Zeitraum von drei Jahren bis zum Jahr 2024. Der Gemeinderat stimmte dem Bedarfsplan einstimmig zu.
Auf der Tagesordnung stand auch die Bebauungsplanänderung „Solarpark Gut Leimershof II“. Hier soll auf einer bisherigen Ausgleichsfläche ein Mobilfunkmast entstehen. Spektakuläre Stellungnahmen von Privat und von den Behörden gab es nicht. Der Aufstellungs- und Billigungsbeschluss fielen ebenfalls einstimmig.
Aufgehoben wurde die Aufstellung eines Bebauungsplans für eine Photovoltaikanlage westlich der A73. Der Investor hatte der Gemeinde mitgeteilt, dass die Freiflächenanlage aufgrund zu hoher naturschutzrechtlicher Vorschriften an dieser Stelle nicht realisierbar sein wird. Hintergrund ist hier unter anderem die so genannte historische „Gewannflur“, die erhalten werden soll.
Weiteres aus der Sitzung vom 28. September
Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder informierte unter „Sonstiges“ über die am 17. Oktober stattfindende Familienwanderung nach Zückshut. Über das Muna-Gelände geht es wieder zurück nach Breitengüßbach. Auch verschiedene Anfragen von Gemeinderäten beantwortete Reinfelder. So sei der Straßenbau in Unteroberndorf im Zeitplan, die Bordsteine und Rinnen seien bereits gesetzt, so dass sich wieder der Straßenverlauf erkennen lasse. In der Lichtenfelser Straße sei eine Sperrung notwendig gewesen, da die Firma Bayernwerk hier Gas-Hausanschlüsse erstellt habe. Am 10. Oktober sei der letzte Termin für die Corona-Schnelltests, da aktuell nicht bekannt sei, wie es, nachdem die Tests kostenpflichtig würden, hier mit der Erstattung weitergehe. Dritte Bürgermeisterin Karin Schneiderbanger-Vogt wies auf das 20-jährige Jubiläum der Gemeindebücherei hin. Gefeiert werden könne nicht. Dafür wurde technisch aufgerüstet – es stehe nun auch ein Onlinekatalog zur Verfügung. Als Dankeschön für treue Familien gebe es aktuell Kuscheldecken mit Bücherei-Logo als Dankeschön. Auch ein Fotowettbewerb mit Gewinnspiel finde statt.