Wie lässt sich der öffentliche Nahverkehr auf dem Land verbessern? Im Reckendorfer Gemeinderat wurde über ein Förderprogramm des Freistaats Bayern diskutiert, das Kommunen oder Vereinen einen Zuschuss beim Kauf von Fahrzeugen gewährt. Der Kauf einen Fahrzeugs wurde noch nicht beschlossen, der Weg allerdings eingeschlagen.
Interessiert nahm der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Juli 2019 das neue Förderprogramm zur Verbesserung des ÖPNV in ländlichen Gebieten auf, indem das Verkehrsministeriums Kommunen oder Vereinen einen Zuschuss bis zu 20.000 Euro pro Fahrzeug (maximal 50 Prozent) gewähren möchte. Werden barrierefreie Busse bestellt, so könne die Zuwendung sogar bis zu 30.000 Euro betragen, so hatte es Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart am 13. Mai 2019 mitgeteilt. Voraussetzung ist es, den täglichen Bedarf an Personenbeförderung auszubauen und Bedienungslücken zu schließen. Als Fahrer dürften nur Ehrenamtliche auftreten, wobei man vier bis fünf Freiwillige benötigen würde. Bei der letzten Sitzung des Ortskulturrings hätten sich schon spontan zwei Personen hierfür gemeldet, so erklärte Zweiter Bürgermeister und Vorsitzender des OKRs, Erwin Wahl (CSU). Für die Ausbildung der Personenbeförderer, den Erwerb der Fahrererlaubnis zur Fahrgastbeförderung, alle nötigen Unterlagen sowie deren ärztliche Untersuchung wird vom Ministerium eine weitere Förderung in Höhe von 2.000 Euro pro Jahr in Aussicht gestellt.
Ein Bedarf sei insofern gegeben, erklärte Hubert Rottmann (WBFW), da gerade bei den Seniorennachmittagen die verstorbene Seniorenbeauftragte Antonia Brand die meisten Gäste mit ihrem eigenen PKW transportiert hatte und so mehrere Fahrten hin- und zurück durchführen musste. Zudem erklärte Gemeinderat Markus Sippel (WBFW), dass man es auch so einrichten sollte, dass der Bus den Vereinen zur Verfügung gestellt werden dürfe. Eine verkehrstechnische Abklärung sei Voraussetzung, wer Haftung und Wartung übernehme. Möglich wäre, die Betreuung vom kommunalen Bauhof aus oder durch einen Verein wie dem Ortskulturring.
Allerdings sei er versicherungstechnisch am besten bei der Gemeinde angesiedelt, so Gemeinderat Falko Badura (SPD). Im Winter sollte er gut untergebracht sein, ergänzte Wahl (CSU), so dass durch Schneeabkehren und Eiskratzen nicht unnötig viel Zeit verloren ginge. „Statt einer Garage könne auch ein Carport aufgestellt werden“, warf Gemeinderat Bernhard Müller (SPD) in die Diskussion, um die zu erwartenden Kosten des Unterhalts zu vermindern. Allerdings müsste beachtet werden, dass die geforderten 15.000 Kilometer zur Ergänzung des Nahverkehrsbedarfs mit dem bestehenden Angebot in Einklang gebracht werden sollen. Da mit dem Zuschussantrag noch kein Beschluss zur Anschaffung eines Kleinbusses verbunden war, kam man schließlich überein, die Förderung in die Wege zu leiten. Die Verwaltung solle ein Konzept für die Organisation und den Standplatz entwickeln und sich bei benachbarten Gemeinden, welche ein solches Projekt bereits angegangen haben, nach Vor- und Nachteilen erkundigen.
Erneuerung der Baunachbrücke verzögert sich
Gemeinderat Sippel fragte nach, ob es schon Erhebungen des Baunach-Allianz-Vorsitzenden gebe, wie sich das geplante Logistikzentrum in Ebern an der B 279 und das dadurch steigende Verkehrsaufkommen auf Reckendorf auswirken würde. Thomas Stößel (WBFW) erkundigte sich nach dem Baubeginn an der Fahrbahndecke B 279 und Errichtung der Querungshilfe am südlichen Ortsausgang, und nach Prognosen zum Baubeginn der Erneuerung der Baunachbrücke. Da für letztere nur ein Angebot von einem Münchner Planungsbüro eingegangen ist, würde sich dieses Projekt noch etwas verzögern, erwiderte Bürgermeister Deinlein. Für den Fahrradweg zwischen Laimbach und Gerach erklärte das Gemeindeoberhaupt auf Stößels Nachfrage, stünden noch Abstimmungsgespräche mit den Bewohnern der Laimbachsmühle aus, da die Routenführung dort sehr nahe an den Gebäuden vorbeiführen würde. Schließlich machte Sippel auf das Angebot aufmerksam, dass derzeit im Seitenbach Dach- und Stromständer kostenfrei abgenommen werden könnten. Da sich auch auf der Hauptstraße noch mancherlei Dachständer befinden, regte er an, sich mit der Fa. Bayernwerk in Verbindung zu setzen, ob man diese nicht auch bei der Sanierung im Bereich der südlichen Querungshilfe auf der B 279 durch Erdleitungen ersetzen und somit von den Dächern entfernen könne.
Bürgermeister Manfred Deinlein teilte zudem mit, dass derzeit im Zuge der Leichenhaussanierung die Fenster eingebaut werden. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Landesverbandes für Gartenbau und Landespfleger erhielt der Kreisverband Bamberg eine Baumspende. Dieser wurde in Anwesenheit mit dessen Vorsitzenden Dr. Günther Denzler in Reckendorf neben dem Vereinsheim der Reckendorfer Gartenfreunde e.V. gepflanzt.
Mit dem letzten Treffen zur Nachbarschaftshilfe ging die Veranstaltungsreihe zur Schaffung eines Entwicklungskonzeptes zu Ende. Die Zusammenfassung wird in einer der kommenden Sitzungen vorgestellt werden.
Die Besichtigungstour des Gemeinderats in die mittelfränkische Gemeinde Langenfeld (Lk. Neustadt/Aisch) mit Augenmerk auf ihre städtebauliche Entwicklung muss aufgrund der Findung eines gemeinsamen Termins mit deren Bürgermeister Reinhard Streng auf nach der Sommerpause verschoben werden.
Für die Kirchturmsanierung von St. Nikolaus darf sich die Gemeinde über einen Zuschuss der Oberfrankenstiftung in Höhe von 10.000 Euro freuen.
Am 27. Juli 2019 findet in Reckendorf um 17 Uhr am Kirchplatz das „Fest der Begegnung“ statt, wozu die gesamte Bevölkerung, alle Nationen und Interessierte eingeladen sind.