Fünf Wochen nach der Absichtserklärung, einen Kunstrasenplatz für den SV Zapfendorf zu errichten, wurde im Gemeinderat erneut über die Zukunft der Sportanlage diskutiert. Neue Fördermöglichkeiten könnten hier eine neue Entwicklung erlauben. Außerdem stellte sich Sebastian Pflaum den Räten vor, er ist seit September für die Jugendarbeit zuständig.
Nach langem Stillstand tut sich seit September wieder etwas in Sachen Jugendarbeit in Zapfendorf. Im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres leitet Sebastian Pflaum aus Hallstadt den Jugendtreff und koordiniert die Jugendarbeit. Er berichtete dem Gemeinderat über die bisher abgehaltenen Aktionen im Treff sowie weitere Aktivitäten, eingebettet in Ferienprogramme. Aktuell habe der Jugendtreff gegenüber dem Rathaus dreimal in der Woche geöffnet – bisher allerdings mit durchschnittlichem Erfolg. Vor allem ältere Jugendliche kämen bisher kaum in den Treff, so Pflaum.
Daher soll in Kürze das „Marketing“ in den Schulen verstärkt werden, außerdem seinen Aktionen auch außerhalb des Jugendtreffs geplant, etwa ein Ausflug in eine Eishalle oder im Frühjahr Fußballspiele. Beworben wird der Jugendtreff bisher hauptsächlich über die sozialen Medien, Pflaum will aber auch mehr im Mitteilungsblatt veröffentlichen. Noch ausbaufähig sei außerdem die Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde, die das Freiwillige Soziale Jahr mit inszeniert hatte. Hier war geplant, Jugendgottesdienste anzubieten, auch in den Umlandgemeinden. Außerdem sollte die Ministrantenarbeit intensiviert werden.
Neu: Förderung aus dem Städtebau
Kunstrasen oder Naturrasen? Dieser Frage hatte der Marktgemeinderat in seiner Dezembersitzung schon beantwortet. Aufgrund der langfristig zu sehenden Kosten und der durchgängigen Bespielbarkeit soll der SV Zapfendorf als Ersatz für das durch die nördliche Bahnüberführung weggefallene Hauptspielfeld einen Kunstrasenplatz erhalten. Bisher war angedacht, dass der Verein zum Eigentümer würde, die Gemeinde aber größtenteils den Bau finanziere – inklusive so genannten FAG-Zuschüsse, da der Sportplatz auch als Schulsportanlage dient.
Ganz aktuell ergab sich, wenige Stunden vor der Sitzung, eine neue Situation: Der Sportplatz könnte als eine der Maßnahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEK), das die Gemeinde bis ins Jahr 2013 erarbeiten ließ, erstellt werden – im Rahmen der Planung für einen Sportpark mit weiteren Freizeitmöglichkeiten. Der Kunstrasenplatz wäre dann eine vorgezogene Maßnahme, der aus Geldern der Städteförderung unterstützt würde – die Förderquote liegt hier bei bis zu 60 Prozent, und damit deutlich höher als nach FAG. So käme der rund 600.000 Euro teure Platz für die Gemeinde günstiger. Eigentümer wäre dann der Markt Zapfendorf, der den Platz an den SV Zapfendorf und weitere Vereine zu günstigen Konditionen vermieten würde. Für die Pflege wäre weiterhin der SV Zapfendorf verantwortlich, ebenso für eine Erneuerung des Kunstrasens nach etwa 15 Jahren, das hatte der Verein bereits zugesagt. Die Sanierung wird dann voraussichtlich ca. 200.000 Euro kosten, wofür der Verein Rücklagen bilden muss. Aufgrund der neuen Sachlage wird es nötig, mit dem SV Zapfendorf eine Nutzungsvereinbarung zu schließen. Diese muss die Gemeindeverwaltung nun erarbeiten.
Rechnungsprüfung: Zapfendorf tritt Prüfungsverband bei
Nicht entschieden ist nach wie vor über die Entschädigung für das weggefallene Hauptspielfeld, die der SV Zapfendorf von der Bahn erhalten soll. 80.000 Euro hatte die Bahn angeboten – zu wenig, wie die Verantwortlichen finden. Aktuell konferieren Verein und Bahn allerdings nur über Anwälte. Die Entschädigung, die der Verein bereit war, in den neuen Platz zu investieren, könnte nun – nach der neuen Förderlage – beim Verein verbleiben und zum Beispiel in die Verbesserung des zweiten Platzes fließen.
In der Diskussion tauchte im Gemeinderat auch die Frage auf, ob es eine zeitliche Frist gebe, in der weitere Planungen in Sachen Sportpark durchgeführt werden müssten, wenn der Platz nun vorgezogen werde. Bürgermeister Volker Dittrich konnte hier keine konkrete Frist nennen.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt folgte das Gremium einstimmig dem Beschluss des Finanz-, Jugend-, Kultur- und Sportausschuss, der empfohlen hatte, freiwillig dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband beizutreten. Der Verband hat die Aufgabe, die Einhaltung der für die Wirtschaftsführung geltenden Vorschriften und Grundsätze zu prüfen und in finanziellen oder wirtschaftlichen Fragen zu beraten. In einem gewissen zeitlichen Turnus führt der Verband eine überörtliche Rechnungs- und Kassenprüfung durch.