Schulstraße, Schwimmbad, Oberleiterbach: ja, Bahnhof: nein

Elektro-Ladesäulen in Zapfendorf? Bisher Fehlanzeige. Eine gab es mal in Oberleiterbach – die ist aber außer Betrieb. Nun könnten zumindest einige neue Ladepunkte hinzukommen.

Im Marktgemeinderat ging es konkret um eine Interessenbekundung des Unternehmens Wirelane GmbH aus München. Ziel sei, deutschlandweit ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Netz an Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufzubauen. Bürgerinnen und Bürger können Standorte vorschlagen, die von Wirelane auf ihre Eignung geprüft werden. Bereits in vielen Kommunen betreibt die Firma erfolgreich Ladesäulen in Eigenregie – das heißt, Planung, Bau, Betrieb, Wartung und Abrechnung erfolgen komplett auf Kosten des Unternehmens. Die Kommune stellt lediglich die benötigten öffentlichen Flächen zur Verfügung.

Zunächst war lediglich die Errichtung einer Ladesäule in der Schulstraße am Parkplatz beim Friedhof vorgesehen. In Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung kamen weitere Standorte hinzu, die von Wirelane positiv bewertet wurden. Folgende Flächen waren letztlich Bestandteil des Antrags: Schulstraße (Parkplatz am Friedhof), Bahnhofstraße (Parkplätze beim Bahnhof), Laufer Straße (Parkplatz beim Schwimmbad), Eichenweg in Oberleiterbach (Parkplätze am Mehrzweckgebäude). An jedem Standort soll eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten entstehen. Die Ladeleistung beträgt bis zu 22 Kilowatt pro Anschluss. Die Ladesäulen werden rund um die Uhr öffentlich zugänglich sein und den Vorgaben der seit Juli 2023 geltenden Ladesäulenverordnung entsprechen, einschließlich diskriminierungsfreiem Zugang und Direktzahlungsmöglichkeit.

Derzeit gibt es im Gemeindegebiet keine öffentlich nutzbare Ladeinfrastruktur. Die einzige Ladesäule, die früher im Eichenweg in Oberleiterbach stand, wurde bereits vor Jahren abgeschaltet – der Grund: Sie entsprach nicht mehr den Anforderungen des Eichrechts. Mit dem neuen Angebot wird diese Lücke nun geschlossen.

Standort am Bahnhof wird kritisch gesehen

Besonders diskutiert wurde der Standort am Bahnhof. Hier bemängelten einige Mitglieder des Gemeinderats, dass die Parkplatzsituation bereits jetzt angespannt sei. Mit der Errichtung einer Ladesäule würden mindestens zwei Parkplätze dauerhaft wegfallen beziehungsweise nur für E-Fahrzeuge nutzbar sein – ein Problem, insbesondere für Pendler. Bürgermeister Michael Senger wies darauf hin, dass im Gesamtkonzept für eine geplante Mobilstation am Bahnhof ohnehin eine Ladesäule vorgesehen gewesen sei. Dennoch konnten die Bedenken nicht ausgeräumt werden. In einer ersten Abstimmung sprach sich der Marktgemeinderat mit deutlicher Mehrheit gegen die Errichtung einer Ladesäule am Bahnhof aus: Nur fünf der 17 anwesenden Ratsmitglieder stimmten dafür, zwölf lehnten den Vorschlag ab.

In einem zweiten Beschluss befasste sich der Gemeinderat dann mit den übrigen drei Standorten (Friedhof, Schwimmbad, Mehrzweckgebäude Oberleiterbach). Diese fanden durchweg Zustimmung: Einstimmig votierte das Gremium dafür, die Flächen der Firma Wirelane zur Verfügung zu stellen und den Bürgermeister zu ermächtigen, die erforderlichen Gestattungsverträge auszuhandeln.

Wirtschaftswege in Kirchschletten werden erneuert

Neben dem Thema Elektromobilität beschäftigte sich der Gemeinderat auch mit Wirtschaftswegen in Kirchschletten. Dort soll im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens der fünfte Bauabschnitt umgesetzt werden.

Konkret geht es um den sogenannten „Friedhofsweg“ (offiziell „Alter Graben“) sowie den Weg am „Weinberg“. Diese sollen durch die Teilnehmergemeinschaft Kirchschletten II in Zusammenarbeit mit dem Markt Zapfendorf grundlegend ausgebaut werden. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf rund 445.000 Euro. Dank einer Förderquote von 75 Prozent verbleibt für die Kommune ein Eigenanteil in Höhe von rund 125.000 Euro. Die Bauarbeiten sollen in den Jahren 2025 und 2026 stattfinden. Der Marktgemeinderat stimmte der Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft einstimmig zu.

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