Ganztagsschule im Kombimodell: Zu wenige Anmeldungen

Für die Jugendarbeit in Breitengüßbach ist seit dem vergangenen Jahr, neben einem FSJ-ler (Freiwilliges Soziales Jahr) auch der Verein für Innovative Sozialarbeit iSo zuständig. Nun gab es einen ersten Zwischenbericht. Die offene Ganztagsschule kommt der Gemeinde teurer als gedacht – und in Zückshut sollen neue Bauplätze entstehen.

Die Zahlen für Breitengüßbach klingen durchaus beeindruckend. Rund 200 Kinder und Jugendliche wurden zwischen März 2016 und Januar 2017 mit Angeboten in der Jugendarbeit erreicht – Doppelungen herausgerechnet, wie Kristina Müller von iSo e.V. in der Gemeinderatssitzung vom 17. Januar 2017 betonte. Einen Großteil davon machte das Ferienprogramm aus, aber auch zu den regelmäßigen Öffnungszeiten im Jugendtreff kamen viele Kinder und Jugendliche vorbei. Müller berichtete über die vielfältigen Angebote, vom Kochduell über Filmnachmittage bis hin zu Plätzchenbacken oder zum Naturerlebnistag. Dank fester Öffnungszeiten sowie guter Ausstattung mit WLAN und Beamer könne im Jugendtreff ordentlich was geboten werden. Etwas anders sehe es im Gemeindeteil Zückshut aus. Dort werde, so Müller, der offene Jugendtreff kaum besucht, der Kidstreff für die Sechs- bis Zwölfjährigen hingegen laufe gut.

Immer mit einbezogen werde das Jugendforum, das in Breitengüßbach schon vor der Beteiligung durch iSo vorhanden war. Im Rahmen der Sitzung stellte sich auch die 19-jährige Janina Neundörfer aus Strullendorf als neue FSJ-lerin vor. Aus dem Gremium gab es viel Lob für die vergangenen Monate. „Wir haben mehr Kinder und Jugendliche erreicht, als wir uns erträumen ließen“, meinte etwas Karin Schneiderbanger-Vogt (UBB).


Viele Aktionen: Kristina Müller zeigte Bilder aus den vergangenen Monaten.

Bedarf angemeldet, aber nicht abgerufen

Auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt war der Verein iSo Thema: Seit diesem Schuljahr läuft über ihn das Ganztagesangebot an der Schule – nachdem die Betreuung der Schulkinder aufgrund von Platzproblemen in den Kindertagesstätten nicht mehr möglich war. Zur Durchführung war eigentlich das Kombimodell der offenen Ganztagsschule angedacht, das in Randzeiten (etwa nach 16 Uhr) eine Betreuung ermöglicht. Abfragen bei den Eltern der Kinder hatten viele mögliche Buchungen in diesen Randzeiten erwarten lassen. Bei der eigentlichen Anmeldung meldeten aber zu wenige Eltern Bedarf an – so dass nun das Kombimodel, das besonders stark finanziell gefördert wird, nicht mehr in Frage kam.

So läuft nun eine ganz normale offene Ganztagsschule in Breitengüßbach, was der Gemeinde allerdings rund 25.000 Euro mehr kostet als das geplante Kombimodell. Der Gemeinderat musste daher Gesamtkosten von ca. 45.000 Euro zustimmen. „Wir haben uns auf die Angaben der Eltern verlassen“, sagte Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder. Gemeinderat Stefan Schor (CSU) regte an, künftig solchen „Buchungen auf Vorrat“ durch verpflichtende Buchungen einen Riegel vorzuschieben. Aktuell werden rund 50 Kinder in der offenen Ganztagsschule betreut.

Neue Baurechte in Zückshut

Im Gemeindeteil Zückshut sollen etwa zwölf neue Baurechte geschaffen werden. Dafür soll der Bereich der westlichen Waldwiesenstraße aufgeplant werden. „Einige Grundstücke würden von den Eigentümern behalten, etwa für ihre Kinder, andere verkauft“, sagte Geschäftsleiter Stefan Neubauer. Erste Bauanfragen lägen bereits vor. Der Beschluss, das Baugebiet auf den Weg zu bringen, fiel einstimmig. Gemeinderat Rainer Klehr (UBB) wies allerdings darauf hin, dass es keinesfalls akzeptabel sei, dass „wieder viele Wiesen mit Straßen herum“ entstünden.

Bürgermeisterin Reinfelder lud unter „Sonstiges“ noch zum ersten Treffen in Sachen „Gesunde Kommune Breitengüßbach“ ein. Die Teilnahme am Modellprojekt hatte der Gemeinderat 2016 beschlossen. Das Treffen, zu dem alle Interessierten eingeladen sind, findet am Donnerstag, 26. Januar 2017 um 19:00 Uhr im Rathaus statt.

Bilder: JAM Breitengüßbach, Kristina Müller
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