Bürgermeisterin Reinfelder vereidigt sechs neue Mitglieder

Da hatte der neue Gemeinderat in Breitengüßbach gleich in seiner ersten Sitzung eine harte Nuss zu knacken. Ein Bauantrag, bei dem die Nachbarn nicht mit der Überschreitung der Baugrenzen einverstanden waren, sorgte für längere Diskussionen. Zuvor aber wurden die neuen Gemeinderäte vereidigt – und es galt, einen zweiten und einen dritten Bürgermeister zu wählen.

Zehn der 16 Breitengüßbacher Gemeinderatsmitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt, sechs neue vereidigte Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder in der konstituierenden Sitzung am 12. Mai 2020. Neu mit dabei sind Tobias Aue (Grüne), Peter Kießlinger (UBB), Michael Nüßlein (UBB), Dagmar Riegel (Grüne) und Michael Schubert (CSU) sowie Tina Povrzan (UBB), die für Matthias Eichhorn nachrückte. Eichhorn, der auch Feuerwehrkommandant in Breitengüßbach ist, hatte zu Beginn der Sitzung persönlich erklärt, dass er nach reiflicher Überlegung und Veränderungen im privaten Bereich entschieden habe, dass zwei Ehrenämter zu viel seien und er auf das Mandat verzichte.

Der Breitengüßbacher Gemeinderat beim Gruppenfoto kurz vor der Sitzung.

Reinfelder dankte allen Gemeinderäten, die sich ehrenamtlich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen und lud zu einer sachorientierten und respektvollen Zusammenarbeit ein. „Auch wenn es unterschiedliche Standpunkte gibt, können wir auch über Parteigrenzen hinweg gute Lösung finden“, so Reinfelder. Dabei gelte es, weiterhin die Bürger mitzunehmen. Dem Gremium versprach sie sechs anspruchsvolle und abwechslungsreiche Jahre. Auch persönlich bedankte sie sich für das Wahlergebnis. „Das bewegt mich noch heute.“ Reinfelder hatte sich bei der Kommunalwahl im März deutlich gegen Mitbewerber und Gemeinderat Stefan Schor (CSU) durchgesetzt und war auch wieder in den Kreistag gewählt worden. Ein Dankeschön richtete sie zudem an die ausgeschiedenen Gemeinderäte Leonhard Wagner von der Jungen Union (sechs Jahre mit Gemeinderat), Rainer Klehr vom UBB (sieben Jahre), Bernhard Pfister von der SPD (zwölf Jahre), Gerhard Fleischmann von der Freien Wählergemeinschaft Unteroberndorf (zwölf Jahre), Hubert Dorsch von der CSU (18 Jahre, davon sechs Jahre als zweiter Bürgermeister) und Ottmar Geuß (39 Jahre, davon sechs Jahre weiterer Stellvertreter des ersten Bürgermeisters und ein Jahr zweiter Bürgermeister).

Fotos von der Vereidigung der neuen Gemeinderatsmitglieder finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

Alexander Porst und Karin Schneiderbanger-Vogt vertreten die Bürgermeisterin

Für das Amt des zweiten Bürgermeisters ging anschließend nur ein Vorschlag ein – Markus Zeller (UBB) brachte den bisherigen dritten Bürgermeister Alexander Porst (SPD) ins Spiel. Seine Kandidatur war mit zwölf Stimmen bei vier ungültigen Stimmzetteln und einer Stimme für Tina Povrzan auch erfolgreich. Neue dritte Bürgermeisterin wurde Karin Schneiderbanger-Vogt (UBB, vorgeschlagen von Markus Zeller), die zwölf von 17 Stimmen erhielt. Fünf Stimmen bekam Paul Förner (WGH, vorgeschlagen von Christine Raab, CSU).

Karin Schneiderbanger-Vogt, rechts, wurde als dritte Bürgermeisterin vereidigt. Der zweite Bürgermeister Alexander Porst musste nicht mehr vereidigt werden, da er zuvor bereits dritter Bürgermeister war.

Gebildet wurden erneut ein Haupt- und Finanzausschuss, ein Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss sowie der Rechnungsprüfungsausschuss. Letzterem steht Christine Raab vor, vertreten von Tobias Aue. Beschlossen wurden auch die „Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrecht“, die unter anderem ein Sitzungsgeld von 40 Euro für die Mitglieder des Gemeinderats festlegt sowie die Geschäftsordnung. Und Breitengüßbach entsendete auch Vertreter in den Schulverband Breitengüßbach, den Zweckverband „Kommunale Selbsthilfe“ und den Planungsverband Campingplatz „Großer See“ und bestellte Aufsichtsräte für die Entwicklungsgesellschaft Breitengüßbach.

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Schwieriger Bauantrag

Abschließend hatten sich die Gemeinderäte mit einem schwierigen Bauantrag zu beschäftigen. Zu genehmigen war ein Dachgeschossausbau mit der Errichtung von Dachgauben und einem Balkonanbau in der Bühlstraße. Mit der Überschreitung der Baugrenzen durch den Balkon zeigten sich die Nachbarn nicht einverstanden. Die Gemeindeverwaltung hatte daher vorgeschlagen, die Baugenehmigung zu verweigern, wie es in solchen Fällen bisher Usus war. In der Diskussion zeigte sich aber, dass viele Räte das anders sahen, da die Abstandsflächen zu den Nachbarn eingehalten waren. Knapp mit neun zu sieben Stimmen wurde dem Bauantrag dann stattgegeben.

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