Flachdach hielt lange – nun muss es ersetzt werden

Im Titelbild: Rechts die Schulturnhalle (bereits saniert), daneben die Umkleidebereiche. Hier ist das Flachdach in keinem guten Zustand.

Zwei bauliche Themen hatte der Kemmerner Gemeinderat in seiner Kirchweihsitzung zu besprechen. In einem Bereich kommen wieder hohe Investitionen auf die Gemeinde zu …

Dringend notwendig ist sie, die Sanierung des Flachdachs über dem Umkleidebereich neben der Schulturnhalle. Architekt Karl-Heinz Rösch präsentierte den Ratsmitgliedern eine umfassende Analyse der aktuellen Situation sowie einen detaillierten Entwurf für die Sanierung.

Das betroffene Dach stammt teilweise aus dem Jahr 1964, ein weiterer Anbau erfolgte Mitte der 1980er Jahre. Es erstreckt sich über eine Fläche von 265 Quadratmetern und verfügt über ein innenliegendes Entwässerungssystem mit einer zentralen Attika und Punktentwässerungen, die ähnlich funktionieren wie kleine Gullis. Diese Systeme sind laut Rösch besonders wartungsintensiv, neigen zu Undichtigkeiten, gefrieren im Winter häufig ein und sind anfällig für Bewuchs. Zudem fehlen Notüberläufe, was die Problematik zusätzlich verschärft.

Neigung für besseren Abfluss

Die Folgen dieser baulichen Mängel zeigen sich bereits: Es kam wiederholt zu Wassereintritt, und die darunterliegende Wärmedämmung hat bereits nachgegeben. Auch das fehlende Guard-System, eine elektrische Beheizung der Entwässerungssysteme, trägt zur Verschlechterung der Situation bei. Angesichts dieser Probleme betonte Rösch, dass eine einfache Sanierung nicht ausreichend sei, vielmehr müsse die Dachstruktur grundlegend verändert werden.

Das Flachdach von oben – es zeigen sich zahlreiche Probleme. Foto: Karl-Heinz Rösch

Die Außenrinne ist teilweise bewachsen, was den Abfluss von Regenwasser erschwert. Foto: Karl-Heinz Rösch

Sein Vorschlag: Ein komplett neues Dach als so genanntes Kaltdach, mit leichter Neigung. Diese Variante vermeidet innenliegende Entwässerungen, das Regenwasser kann klassisch über Dachrinnen abfließen. Auch bei Starkregen sei diese Lösung deutlich robuster, so Rösch. Zur Eindeckung soll weiterhin Folie verwendet, außerdem sollen neue Dachlichter eingebaut werden. Diese wären zukünftig elektrisch betrieben, so dass die Umkleide- und Duschbereiche auch belüftet werden können.

Die Kosten bezifferte Rösch auf etwa 200.000 Euro. Der Zeitplan sieht nun eine Prüfung möglicher Zuschüsse sowie die anschließende Ausschreibung der Arbeiten vor. Der Gemeinderat gab einstimmig grünes Licht.

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Feuerwehrhaus bekommt eine PV-Anlage

In einem weiteren Tagesordnungspunkt war Stephan Fiedler vom Planungsbüro Pabst zu Gast stellte eine mögliche Photovoltaikanlage für das Feuerwehrhaus zusammen mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung vor. Das Feuerwehrgerätehaus verbrauche jährlich rund 4.000 kWh für Lichtstrom und weitere 10.000 kWh für den Betrieb der Wärmepumpe. Diese laufe jedoch im Sommer nicht, wodurch eine zu große Photovoltaikanlage überwiegend Stromüberschüsse erzeugen würde, die dann zu niedrigen Preisen verkauft werden müssten. Fiedler schlug daher eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20 kWp vor, die pro Jahr etwa 17.000 kWh erzeugen würde. Diese Dimensionierung gewährleiste, dass der größte Teil des erzeugten Stroms direkt im Feuerwehrgerätehaus genutzt werden könne, so Fiedler. Eine Einsparung von 3.800 Euro pro Jahr wäre drin, berechnet anhand der aktuellen Strompreise, die von der Gemeinde gezahlt werden. Nach weniger als zehn Jahren würde sich die Anlage so amortisieren, länger dauere es selbstredend, falls die Strompreis bei der nächsten Bündelausschreibung niedriger ausfallen.

Die Kosten für die 20 kW-Anlage inklusive eines 10-kW-Speichers belaufen sich auf rund 38.000 Euro. Der Gemeinderat folgte einstimmig der Empfehlung von Stephan Fiedler und beschloss, diese Variante umzusetzen.

Weiteres aus der Sitzung vom 22. August 2024

Nicht fortgeführt wird die Busverbindung von Kemmern zum Gewerbepark Breitengüßbach. Grund ist die äußerst geringe Inanspruchnahme der Linie, die oft nur von einem Fahrgast oder sogar gar nicht genutzt wurde. Angesichts der monatlichen Kosten von 195 Euro, die von der Gemeinde aufgebracht werden mussten, entschied der Gemeinderat einstimmig, die Verbindung aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen.

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