Bereits seit zwölf Jahren ist Rüdiger Gerst Bürgermeister von Kemmern. Im März stellt er sich erneut zur Wahl. Im Interview mit Nachrichten am Ort erklärt er, warum es Kemmern gut geht, wie er zum Thema Bürgerbeteiligung steht, was in Sachen ICE-Ausbau und Hochwasserschutz erreicht wurde und was noch auf die Gemeinde zukommt und dass er vom „frischen Wind“ anderer Gruppierungen bislang nicht einmal ein „laues Lüftchen“ vernommen hat.
Nachrichten am Ort: Herr Gerst, Sie sind seit zwölf Jahren Bürgermeister der Gemeinde Kemmern. Was hat Sie bewogen, auch 2014 wieder anzutreten?
Rüdiger Gerst: Während meiner bisherigen Amtszeit wurde sehr vieles erreicht. Es stehen aber auch wichtige Projekte an, die großenteils bereits vorbereitet oder eingeleitet sind, dazu später mehr. Auch diese will ich zu einem erfolgreichen Abschluss führen. Die vielfältigen Herausforderungen zu lösen, die sich im Amt des Bürgermeisters stellen, ist immer wieder aufs Neue eine spannende Aufgabe. Dabei bereitet es mir besondere Freude, wenn man für seine Mitmenschen Wichtiges bewegen und voranbringen kann.
Auf welche aktuellen Themen werden Sie in Kemmern zurzeit am meisten angesprochen und können Sie daraus entnehmen, wo den Bürgern „der Schuh drückt“?
Thema Nummer 1 in den letzten zwölf Monaten war und ist die Beseitigung des schienengleichen Bahnüberganges durch den Ausbau der ICE-Trasse. Zu Recht können die Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht nachvollziehen, wenn die Bahn für den zu beseitigenden Kemmerner Bahnübergang innerhalb unserer Gemarkung keinen Ersatz schaffen will. Dass dann Kemmern für die Ersatzlösung in der Gemarkung Breitengüßbach noch ein Drittel der Kosten zahlen soll, das ist natürlich nicht einzusehen. Hier habe ich mich dafür stark gemacht, die Bahn dazu zu bringen, mit der Straßenüberführung über die Bahnlinie in der Nähe des bestehenden Bahnüberganges Alternativlösungen in das Planfeststellungsverfahren einzubringen. Dem Lärm- und Schallschutz gegenüber Eisenbahn und Autobahn gilt ebenso die Sorge vieler Mitbürger. Die Lärmproblematik hat die Gemeinde selbstverständlich im Auge, und wir nutzen das Planfeststellungsverfahren zum ICE-Ausbau als eine Art „juristisches Fenster“, um Lärmschutzansprüche der Gemeinde und ihrer Bewohner geltend zu machen.
In den letzten Monaten ist durch das letzte große Hochwasserereignis in den Nachbarregionen, aber auch durch widersprüchliche Berichte in den Medien, bei unseren Bürgerinnen und Bürgern das Thema Hochwasserschutz stärker in den Vordergrund gerückt. Die Gemeinde Kemmern hat stets die Wichtigkeit einer leistungsfähigen Hochwasserschutzanlage für Kemmern unterstrichen und entsprechende Überprüfungen und Nachbesserungen gegenüber der staatlichen Wasserwirtschaft eingefordert. Der Staat ist nämlich der Vorhabensträger. Entsprechende Verhandlungen hinsichtlich einer Ertüchtigung der bestehenden Hochwasserschutzanlage mit dem Wasserwirtschaftsamt Bamberg beziehungsweise Kronach wurden von mir als Bürgermeister bereits 2003 eingeleitet. Seit 2006 ist deshalb die Ertüchtigung der Kemmerner Anlage in der Kategorie A (hohe Priorität) vorgesehen. Durch die jüngsten Hochwasserereignisse 2013 sind weitere staatliche Geldmittel für Hochwasserschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt worden. So soll der Planungsauftrag zur Deichnachrüstung vom Wasserwirtschaftsamt noch 2014 vergeben werden.
Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Gemeinde Kemmern in den kommenden Jahren?
Die Kinderbetreuung muss auch bei steigendem Bedarf in guter Qualität gewährleistet bleiben. Dies schließt auch Mittags- und Hausaufgabenbetreuung mit ein. Hierzu werden die Weichen entsprechend gestellt. Unsere Grundschule, muss ein gesellschaftspolitisches Herzstück in unserer Gemeinde bleiben. Dem gilt das Augenmerk der Gemeindepolitik. Wir müssen für Kemmern eine angemessene Überquerung der Bahntrasse für Fußgänger, Radfahrer, landwirtschaftlichen Verkehr, Anlieger und Erholungssuchende durchsetzen. Hier konnte eine Überführungslösung in der Nähe des bestehenden Bahnüberganges auf den Weg gebracht werden. Vor allem auch im Zusammenhang mit dem aktuellen Planfeststellungsverfahren ist ein zeitgemäßer Lärm- und Schallschutz für unsere Wohnbevölkerung anzustreben. Während der Bauphase der ICE-Trasse sind die Beeinträchtigungen unserer Bevölkerung durch die Baumaßnahmen so klein als möglich zu halten.
Im Bereich der Daseinsvorsorge muss der Anschluss des Kemmerner Abwassersystems an die Abwasseranlage Bamberg vollzogen werden. Für den Brand- und Katastrophenschutz ist der Neubau eines zeitgemäßen Feuerwehrhauses notwendig. Nach der erfolgten Fertigstellung des Kirchplatzes als Herzstück der Ortskernsanierung im Rahmen der Städtebauförderung ist die Ortskernsanierung mit dem letzten noch größeren offenen Bauabschnitt Breitengüßbacher Straße fortzusetzen und abzuschließen. Für unsere Senioren wollen wir die Errichtung einer betreuten Wohnanlage mit ambulanter Pflegeeinrichtung ermöglichen. Der Hochwasserschutz muss auf den neuesten Standard hochgerüstet werden. Hier ist auf Betreiben der Gemeinde die Verbesserung des Kemmerner Hochwasserschutzes durch den Staat als Vorhabensträger bereits in die höchste Priorität aufgenommen. Weiterhin gilt es, auf Grundlage bereits durchgeführter Vorermittlungen zugunsten junger Familien die Erschließung des Neubaugebietes voranzutreiben. Dabei wird es aber auch Leerstände im Baubestand zu vermeiden gelten. Unser Gewerbegebiet muss heimischen Gewerbetreibenden die Möglichkeit zur Betriebsansiedlung bieten.
All diese angesprochenen Maßnahmen sind angeplant oder bereits eingeleitet. Unsere Verschuldung von 91 Euro pro Einwohner haben wir ganz bewusst auf diesen sehr niedrigen Stand zurückgefahren, um für diese großen Herausforderungen der Zukunft auch finanziell gut gerüstet zu sein.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken und Schwächen von Kemmern?
Die Schwächen sind auch Stärken: So ist Kemmern umgeben vom Hochwasserschutzgebiet im Norden, Westen und Süden, vom Trinkwasserschutzvorranggebiet im Norden, und im Osten begrenzt von den Verkehrssträngen. Dadurch sind die geografischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten für weitere Wohnbebauungen sowie für Gewerbeflächen durchaus beschränkt. Daher ist ein besonderes Ressourcenbewusstsein beim Umgang mit Flächenverbrauch auch zugunsten künftiger Generationen geboten. Andererseits ist Kemmern durch seine Lage am Main und zu Füßen der Hassberge eingebettet in das Grün der Landschaft und konnte sich mit seiner historischen Kulturlandschaft und sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten echte Alleinstellungsmerkmale bewahren. Die reichliche Gastronomie und die vielen Feste und Feiern laden nicht nur Gäste zum Verweilen bei uns ein, sondern lassen den sanften Tourismus bei uns als Wirtschaftszweig an Bedeutung gewinnen. Die Gemeinde flankiert dies durch gezielte Maßnahmen. Kemmern ist eine ausgesprochen lebendige Gemeinde. Der naturnahe Charakter von Kemmern, die gelebte Tradition, etwa durch unsere Vereine und die Kirche, verbinden sich mit allen Strukturelementen einer modernen, zukunftszugewandten Gemeinde.
So wurde in Kemmern das Breitbandnetz (DSL) auf Glasfaserbasis mit Eigenmitteln der Gemeinde ausgebaut, und ab dem zweiten Quartal dieses Jahres wird uns voraussichtlich LTE-Technologie als eine weitere Option mit bis zu 150 Mbit/s zur Verfügung stehen. Dies macht uns attraktiv für junge Familien, aber auch für alle Generationen. Und obwohl Kemmern hervorragend angebunden ist an das überregionale Straßennetz (Autobahn, Bundes- und Staatstrassen), ist es unbelastet vom Durchgangsverkehr. Trotz der überschaubaren Größe von Kemmern verfügt es mit einer Kinderkrippe, der Kindertagesstätte, einer Grundschule, Spielplätzen, attraktiven Sportanlagen, Pfarr- und Jugendheim, Gemeindebücherei, Arzt, Zahnarzt, Apotheke, physiotherapeutische Praxen, Einkaufsmarkt, einem Gewerbegebiet, zwei Bankinstituten und einer eigenen Verwaltung über die wichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Auch dies trägt ebenfalls zum Charakter von Kemmern als attraktiver Wohngemeinde bei.
Die neue Wählergruppe „Zukunft für Kemmern“ stellt mit Heike Bräuer Ihre Gegenkandidatin. Die Meinung: Kemmern braucht frischen Wind. Wichtige Ziele der Gruppe sind außerdem die Verbesserung des Hochwasserschutzes und die prekäre demografische Entwicklung in Kemmern. Auch „Bürgerbeteiligung“ wird thematisiert. Wie stehen Sie zu diesen Aussagen?
„Frischer Wind“ ist eine allgemeine Floskel. Wenn man gegen Bewährtes antritt, dann muss man konkret benennen, was und vor allem wie man glaubt, es bessermachen zu können. Sicherlich wäre es auch sinnvoll gewesen, wenn man in den vergangenen Jahren von den Forderern des sogenannten „frischen Windes“ zuwenigst ein „laues Lüftchen“ hätte bemerken können. In Kemmern gibt es viele Möglichkeiten sich einzubringen.
Selbstverständlich steht auch Kemmern im Kontext zum allgemeinen demografischen Trend in Bayern und Deutschland. Daher haben wir uns im Gemeinderat mit dem demografischen Wandel auseinandergesetzt und unter anderem an entsprechenden Workshops teilgenommen. Wir stellen uns mit vielen Maßnahmen auf den demographischen Wandel ein. Als „prekär“ kann man aber die demografische Entwicklung in Kemmern, gerade auch im Vergleich zu anderen Gemeinden, sicher nicht kennzeichnen. Die Einwohnerzahl ist sehr stabil. Und gerade bei für die Sicherung unseres Grundschulstandortes relevanten Kennzahlen für die Prognose der 6- bis 10-Jährigen wird in der kleinräumigen Bevölkerungsprojektion des damit betrauten Instituts von 2009 bis 2029 ein Zuwachs von 19,6 Prozent prognostiziert, der höchste von allen Gemeinden im Landkreis.
Zum Thema Hochwasserschutz verweise ich auf meine Ausführungen weiter oben, auf „Bürgerbeteiligung“ komme ich noch zurück.
Ein beherrschendes Thema gab es in den vergangenen Jahren: die Bahn. Sind Sie zufrieden mit dem Erreichten?
Gemessen an der Ausgangsposition, dass in den Planunterlagen der Bahn für das Planfeststellungsverfahren keine Ersatzlösungen für unseren Bahnübergang innerhalb der Gemarkung Kemmern eingebracht worden waren, ist der jetzige Verhandlungsstand durchaus als erfreulich zu werten. Durch intensivste Verhandlungen, so auch mit der Spitze des Innenministeriums, konnte die Bahn dazu gebracht werden, doch noch Alternativvarianten für eine Bahnquerung in der Nähe des bestehenden Bahnüberganges zu entwerfen. Diese Alternativlösung wurde von uns in das Planfeststellungsverfahren eingeführt. Möglich wurde dies letztlich durch eine von uns erreichte Aussage des Präsidenten des Eisenbahnbundesamtes. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang natürlich die positive Resonanz aus der Bevölkerung, die sich in mehreren hundert Eingaben widerspiegelt. Ein positiver Fingerzeig ist nunmehr auch, dass die von uns favorisierte Überführungslösung in der Nähe des noch bestehenden Bahnüberganges Kemmern bereits in die jüngste Streckenanimation der Bahn eingearbeitet wurde. Rechtlich Verbindliches wird freilich erst mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens gegen voraussichtlich Ende 2014 festgestellt sein können.
Auf drei Bevölkerungsgruppen richtete sich zurzeit verstärkt der Blick: Kinder, Familien und Senioren. Wie sehen Sie Kemmern in diesen Bereichen aufgestellt? Was gibt es noch zu tun und welche Ideen bringen Sie hier mit?
Der Blick richtet sich nicht nur zurzeit auf diese drei Bevölkerungsgruppen, sondern dem gilt und galt während meiner Amtszeit stets das Augenmerk der Gemeindepolitik. So wurde unsere Grundschule vom Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (Qualitätsagentur) mit Spitzenergebnissen evaluiert. Für alle unsere Kinder, auch die jüngsten, stehen Betreuungsangebote zur Verfügung. Gemeinde, Kirche und Vereine wirken eng zusammen. Die Gemeinde unterstützt gezielt die Vereine bei ihren Aufgaben, etwa für die Jugendarbeit. Die Gemeinde wirkt mit der Kirche zusammen, ob Kindertagesstätte oder Bibliothek St. Peter und Paul im Rathaus. Das hohe Niveau der bisher gewährten freiwilligen Leistungen, zum Beispiel die umfangreiche Förderung der Jugendarbeit in den Vereinen, wird stets beibehalten. Nur ganz wenige Gemeinden stellen wie Kemmern Schulräume und Turnhalle den örtlichen Vereinen und Einrichtungen kostenlos zur Verfügung. Die Kemmerner Sportanlagen und das Kemmerner Ferienprogramm für die Kinder gelten als vorbildlich.
Auch unsere Senioren finden in unserer Gemeinde sehr gute Rahmenbedingungen vor. So werden das gemeindliche Wohnumfeld an seniorengerechte Bedürfnisse angepasst und wichtige Funktionen im Ortskern gebündelt. Wesentliche Funktionen der Daseinsvorsorge, wie Ärzte, Apotheken, Physiotherapeuten, Nahversorgung etc. sind in Kemmern gegeben. Im Rahmen der sozialen und kulturellen Infrastruktur (Seniorenkreis, Vereinskultur, kirchliche Angebote, VHS, gastronomische Angebote, Breitbandangebot/DSL) kann die gesellschaftliche Teilhabe stattfinden. Service-Wohnen-Angebote ermöglichen, so lange als möglich in der eigenen Wohnung leben zu können. Was bislang noch fehlt, ist eine Senioreneinrichtung innerhalb Kemmerns. Daher wird für unsere Senioren in Zusammenarbeit mit einem gemeinnützigen Träger die Errichtung einer betreuten Wohnanlage mit ambulanter Pflegeeinrichtung angestrebt. Wir werden auch prüfen und überlegen, wie wir die verschiedenen Generationen in gemeinsamen Einrichtungen stärker zusammenbringen können.
Transparenz, Bürgernähe und Kommunikation scheinen den Wählern besonders wichtig zu sein (noch vor Sachkompetenz). Wie nah sind Sie (in sozialen Netzwerken im Internet, aber auch fernab davon) am Bürger, wo sind Ihrer Meinung nach die Grenzen? Was kann der Bürger tun, um sich einzubringen?
Meiner Meinung nach ist in einer Gemeinde unserer überschaubaren Größenordnung der unmittelbare Kontakt durch nichts zu ersetzen, auch nicht durch das Internet. Deshalb bin ich stets in Vereinen, bei allen möglichen Veranstaltungen in der Gemeinde und auch bei Familien unterwegs, spreche ständig mit den Menschen. Aus diesem Grund habe ich die Möglichkeit, mich im Rathaus anzutreffen, bewusst nicht auf Sprechzeiten beschränkt. Wenn möglich, so bin ich im Rathaus für meine Mitbürgerinnen und Mitbürger stets ansprechbar. Natürlich besteht aber auch die Möglichkeit, Termine zu vereinbaren. Dies empfiehlt sich vor allem bei komplexeren Fragestellungen. Nicht selten werden mir Anliegen auch per E-Mail nahegebracht. Eigene Bürger- und Infobroschüren sowie Ortspläne geben wichtige Tipps und Empfehlungen für „Alteingesessene“, aber auch für Neubürger und Gäste. Auch das in der Regel monatlich erscheinende und unentgeltlich in jeden Haushalt verteilte Amtsblatt enthält wichtige Hinweise und Informationen für alle Bürger. Über die Gemeinderatssitzungen wird in den Medien regelmäßig berichtet.
Selbstverständlich wollen wir auch über das Internet als weitere wesentliche Option unseren Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Interessierten von außerhalb, Informationen zur Verfügung stellen. In den vergangenen Jahren haben wir eine umfassende Internetpräsenz der Gemeinde mit grundlegenden, aber auch aktuellen Informationen aufgebaut, die zur interaktiven Bürgerkommunikation weiterentwickelt wird. Daneben können sich Bürger auch durch eine Teilnahme bei den Bürgerversammlungen durch Fragen oder Anregungen einbringen. Diese werden dann regelmäßig auch im Gemeinderat behandelt. Auch die Sitzungen des Gemeinderates sind öffentlich, die Bürger sind gerne dazu eingeladen, den Sitzungsverlauf zu verfolgen. Darüber hinaus können die Bürgerinnen und Bürger jederzeit beim Bürgermeister Anregungen einbringen oder Anträge stellen, die dann von ihm oder – je nach Zuständigkeit – auch im Gemeinderat behandelt werden. Ein Beispiel für ein gelungenes bürgerfreundliches Handeln von Verwaltung und Bürgermeister stellte die unbürokratische Unterstützung von Hunderten von Bürgerinnen und Bürgern bei ihren Eingaben für das laufende ICE-Planfeststellungsverfahren – auch außerhalb der üblichen Rathausöffnungszeiten – dar.
Ganz konkret: Warum sollten die Bürger Ihnen ihre Stimme geben?
Damit es in Kemmern auch in Zukunft erfolgreich weitergeht! Für die meistenteils sehr komplexen Zukunftsprojekte, wie angesprochen, bedarf es Kompetenz, Tatkraft, Einsatzwillen, Erfahrung und auch der notwendigen Kontakte zu den maßgeblichen Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung. Diese für Kemmern erfolgreich einzubringen, habe ich in meinen bisherigen Amtsjahren unter Beweis stellen können. Wichtig ist es auch, die Menschen und ihre Anliegen zu kennen. Nur dies gewährleistet, diese auch wirkungsvoll zu vertreten.
Die Zukunftsfähigkeit Kemmerns ist anerkannt und mustergültig für andere Gemeinden: Nicht umsonst wurde die Zukunftsfähigkeit Kemmerns als beispielgebend für die anderen bayerischen Gemeinden bewertet. Schließlich wurde Kemmern 2011/12 im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mit Gold in Oberfranken ausgezeichnet. Auf gesamtbayerischer Ebene zählt die Gemeinde mit ihrer Daseinsvorsorge- und Zukunftskonzeption zu den 15 zukunftsträchtigsten und schönsten Gemeinden im ganzen Freistaat. Diesen erfolgreichen Kurs für Kemmern gilt es fortzusetzen.
Eine persönliche Frage noch zum Schluss: Was gefällt Ihnen an Kemmern besonders? Haben Sie einen Lieblingsplatz?
Der Zusammenhalt in der Bevölkerung. Kemmern ist eine ausgesprochen lebendige Gemeinde, mit einem ausgesprochen hohen bürgerschaftlichen Engagement. Hierfür werden wir von außerhalb durchaus beneidet. In Kemmern verbinden sich gelebte Tradition und Moderne. Mein Lieblingsplatz ist die Helenenkapelle. Hier ist viel von der Geschichte Kemmerns zu spüren. Ein Ort der Ruhe, geeignet zum Abschalten vom hektischen Alltagsgeschehen.
Rüdiger Gerst, 52 Jahre, verheiratet, ist aufgewachsen in Kemmern und lebt seither hier. Seine Studien der Politik- und Verwaltungswissenschaften sowie der Geschichte schloss er an der Universität Bamberg als Diplom-Politologe und als Magister Artium ab. 1989 wurde er zum Lehrbeauftragten für Politikwissenschaft an der Universität Bamberg bestellt. Mit dem Leibniz-Verlag gründete er einen eigenen Buchverlag. Durch seine jahrzehntelange ehrenamtliche politische Tätigkeit auf allen politischen Ebenen, so als Landesvorsitzender des RCDS in Bayern, konnte er sich wertvolle Kontakte zu wichtigen politischen Entscheidungsträgern erarbeiten. Zu seinen zahlreichen Ehrenämtern zählte von 2001 bis 2008 das eines ehrenamtlichen Richters am Bayerischen Verwaltungsgericht in Bayreuth. Seit 18 Jahren wirkt Gerst als Kreisrat des Landkreises Bamberg und trägt als stellvertretender Chef der Landkreis-CSU Verantwortung. In Kemmern ist Gerst langjähriges Mitglied in vielen Vereinen (Sportclub, Freiwillige Feuerwehr, Gesangverein, Musikverein, Kath. Männerverein, Soldaten- und Reservistenkameradschaft, Sportkegelclub, Wander- und Heimatverein etc.), Ehrenvorsitzender der Jungen Union sowie seit 1997 Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes. Seit zwölf Jahren ist Gerst Erster Bürgermeister der Gemeinde Kemmern und führt als Vorsitzender den Zweckverband Kommunale Selbsthilfe im Landkreis Bamberg.