War da nicht was? Bereits nach der Kommunalwahl 2008 kam ein Antrag in den Zapfendorfer Gemeinderat, vor dem Rathaus bereits ab Anfang Dezember einen Christbaum aufzustellen – und nicht erst für vier Wochen einen Adventskranz. Eine Mehrheit sprach sich damals dafür aus, nichts zu ändern. Nun, nach den Wahlen im Mai, tauchte der Antrag wieder auf – und das Ergebnis der Abstimmung überraschte dann doch etwas.
„2008 habe ich den Antrag gestellt. Denn würde man eine Umfrage in Zapfendorf machen, käme eine klare Mehrheit für einen Christbaum heraus. Nur hat damals das gesamte Vereinte Umland dagegen gestimmt.“ CSU-Marktgemeinderätin Liselotte Berbig ergriff in der Sitzung vom 23. Oktober 2014 ganz klar Partei für den Baum, auch wenn sie der Meinung war, der Adventskranz müsse nicht ganz verschwinden, er könne etwa an einem anderen Standort aufgestellt werden. Auf die Tagesordnung gekommen war das Thema aber auf Antrag von Andreas Schonath (Wählergemeinschaft Oberleiterbach, WOB) – aus Kostengründen. Mit der Verlagerung an einen anderen Standort wäre daher nichts gewonnen, meinte er.
Denn, so sah es auch Bürgermeister Matthias Schneiderbanger, der Adventskranz sei sehr kostenintensiv, da zwei Bauhofmitarbeiter mehrere Tage mit ihm beschäftigt seien. Zuerst müsse er gebunden, dann auf- und kurz vor Weihnachten wieder abgebaut und gegen den Christbaum ausgetauscht werden. So entstünde, kurz vor Heilig Abend, immer Hektik. Der Beschluss, künftig keinen Adventskranz mehr aufzustellen, fiel dann einstimmig, 2008 war der Kranz mit elf zu acht Stimmen noch „verteidigt“ worden. Zapfendorf verliert damit ein Alleinstellungsmerkmal und einen Blickfang, auch im Vergleich mit den Nachbargemeinden. Der Kranz ging auf eine Initiative des mittlerweile verstorbenen ehemaligen Zapfendorfer Pfarrers Johann Baptist Schmitt zurück, der den Christbaum als adventliches Symbol schon weit vor Weihnachten abgelehnt hatte. Unterstützung fand er damals im heutigen Altbürgermeister Josef Martin. Schneiderbanger betonte, das Gestell des Adventskranzes stünde jederzeit zur Verfügung, falls sich etwa ein Verein fände, der den Kranz aufstellen und pflegen wolle.
Der Adventskranz vor Rathaus und Kirche im Winter 2010.
Neues Baugebiet in Sassendorf?
Ein Déjà-vu? Erst am Dienstag war in der Gemeinderatssitzung in Breitengüßbach zu erfahren, dass in den kleinen Ortschaften Hohengüßbach und Zückshut keine Bauplätze mehr zur Verfügung stehen. Das gleiche Problem betrifft auch Sassendorf. Bürgermeister Schneiderbanger regte daher an, im kleineren Rahmen neue Bauflächen im westlichen Bereich von Sassendorf auszuweisen, etwa als Verlängerung der Hängbergstraße (Variante 1) oder nördlich vom Kirchsteig (Variante 2). Aktuell gäbe es einige Interessenten für Grundstücke, so dass eine Lösung mit drei bis vier Parzellen ausreiche. Mehr Bauplätze böte Variante 2, wobei hier der Flächennutzungsplan geändert werden müsse.
Gemeinderat Albin Dippold (Wählergemeinschaft Sassendorf, WS) erwartete bei Verfügbarkeit von Flächen auch eine größere Nachfrage. Andreas Schonath (WOB) war wichtig, keine „Leichen“ zu schaffen, die Bauflächen müssten dann auch innerhalb weniger Jahre bebaut werden. Und Thomas Porzner (CSU) befürchtete Schwierigkeiten mit dem Landratsamt, da die Tendenz der vergangenen Jahre doch sei, möglichst auf Neubaugebiete zu verzichten und besser die Ortskerne zu beleben. Laut Schneiderbanger stünden aber aktuell in Sassendorf nur ein Bauplatz sowie ein leer stehendes Gebäude zur Verfügung, wobei ein Verkauf des letzteren unwahrscheinlich sei. Er erhielt daher einstimmig den Auftrag des Gemeinderates, auf die Grundstückseigentümer im Westen von Sassendorf zuzugehen und auch Rücksprache mit dem Landratsamt Bamberg zu halten.
Blau markiert: Zwei Möglichkeiten für ein Neubaugebiet in Sassendorf.
Beratung zur energetischen Sanierung stockt
Unter „Sonstiges“ wurde über den schleppenden Fortschritt in Sachen Energieberatung beraten. Im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEK) mit Energienutzungsplan war über eine Umfrage Hausbesitzern eine kostenfreie Beratung zur energetischen Sanierung angeboten worden, wirklich voran gehe es aber hier nicht, so Schneiderbanger. Da die mögliche energetische Sanierung von Gebäuden, die aus der Beratung hervorgehen könnte, ebenfalls Zeit in Anspruch nimmt und aktuell nur noch ein knappes Jahr verbleibt, bis das Projekt ausläuft, solle die Gemeinde mehr Druck auf die Planer und den Energieberater ausüben, meinte Thomas Porzner.
Diskutiert wurde auch über die neue Asylantenunterkunft in Unterleiterbach. Aktuell seien dort 17 Asylbewerber, vornehmlich aus dem ehemaligen Jugoslawien, einquartiert – Anspruch auf Asyl haben sie größtenteils aber wohl nicht. In der kommenden Woche werden 19 Flüchtlinge aus Syrien erwartet. Momentan sind im Landkreis Bamberg in fünf Gemeinden etwa 300 Asylanten untergebracht.