Kinderbetreuung, Sportplatz, Ärztezentrum, Westtangente, Kanalsanierungen. Zapfendorf nimmt gerade sehr viel Geld in die Hand, um eine ganze Reihe an Projekten durchzuführen. Bürgermeister Volker Dittrich gab dazu in der Jahresabschluss-Sitzung des Gemeinderats einen Überblick. 18-mal hatte das Gremium im zurückliegenden Jahr getagt und dabei 179 Tagesordnungspunkte behandelt.
Traditionell gibt es bei der letzten Sitzung des Zapfendorfer Marktgemeinderats keine neuen Beschlüsse mehr. Im Mittelpunkt steht der Jahresrückblick des Bürgermeisters, den Volker Dittrich diesmal in rund einer dreiviertel Stunde absolvierte. Zunächst aber gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute dem verstorbenen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Zapfendorf, Stefan Eichelsdörfer sowie allen Verstorbenen aus dem Markt Zapfendorf und der Partnergemeinde Kilstett im vergangenen Jahr 2019.
Erst vor Kurzem fanden zwei Spatenstiche statt, die auf große Baustellen hinwiesen: Neben dem bestehenden Kindergarten St. Christophorus entsteht ein Neubau für zwei Kinderkrippengruppen. Und nur wenige Meter entfernt soll Mitte des kommenden Jahres das neue Kunstrasenspielfeld eingeweiht werden, rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum des SV Zapfendorf. Die neue Krippe kostet 1,63 Millionen Euro, das Kunstrasenspielfeld mit Beleuchtungsanlage rund eine Million Euro für den ersten Bauabschnitt.
Der Spatenstich für den Bau des Kunstrasenspielfeldes fand Anfang Dezember statt.
Schon seit mehreren Jahren beschäftigt den Marktgemeinderat das Hofmann-Gelände. Hier plant Zapfendorf ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), das durch den Erwerb des Gaststättengebäudes, das bisher noch nicht im Eigentum des Marktes Zapfendorf war, und weitere Verhandlungen mit den ansässigen Ärzten sowie Gesprächen mit Investoren nun konkreter werde, so Dittrich. Auf der anderen Seite der Hauptstraße begannen bereits die Abrissarbeiten – das Gebäude der ehemaligen Metzgerei Schober muss weichen, um Platz für einen Zugang zum geplanten Sport- und Freizeitpark zu ermöglichen.
Westtangente: Wann kommt die Umgehung?
Ebenfalls auf den Weg gebracht hat der Gemeinderat den Anbau an der Kindertagesstätte St. Franziskus. Hier hatte sich ein Neubau als sinnvoller erwiesen als die Sanierung des Bestandes – rund 3,2 Millionen Euro wird die Erweiterung kosten. Die Maßnahme wird hoch gefördert, so dass davon voraussichtlich rund 400.000 Euro beim Markt Zapfendorf verbleiben. Ein weiteres Thema, das finanziell auch in Zukunft stark zu Buche schlägt, sind die Sanierungen von Trinkwasserleitungen, Abwasserkanälen und Kläranlage. Hoch gefördert über ein Programm des Freistaats Bayern finden hier nach und nach Arbeiten statt, Zapfendorf investiert ca. fünf Millionen Euro.
Das mehrstöckige Gebäude rechts an der Kita St. Franziskus wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Aufgrund der bestehenden Nachfrage wurden im zurückliegenden Jahre mehrere neue Baugebiete auf den Weg gebracht. So wird es in Sassendorf 18, in Lauf 14 und in Oberleiterbach zwei neue Bauplätze geben. Auch in Zapfendorf und Unterleiterbach wurden Flächen für neue Häuser vorbereitet, der Vollzug ist abhängig von weiteren Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern. Ein weiteres Großprojekt der Zukunft ist die Westtangente – hier liegt bereits die Straßenbaulastvereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Staatlichen Bauamt Bamberg der Regierung von Oberfranken vor. Nun werden Plandetails erarbeitet, um bei der Regierung den vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu beantragen.
Neue Schulden nahm Zapfendorf im abgelaufenen Jahr nicht auf – die Verschuldung konnte von 2,4 auf 2,1 Millionen Euro verringert werden, das entspricht 421 Euro pro Einwohner. Bürgermeister Dittrich bedankte sich abschließend bei den Marktgemeinderatsmitgliedern, den Ortssprechern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, dem Bauhof, der Schule und dem Freibad Aquarena herzlich für die kollegiale, aktive, kompetente und konstruktive Zusammenarbeit.