Vor allem Informationen zu laufenden Projekten wie dem ICE-Ausbau, dem Spielplatz- und dem energetischen Quartierskonzept standen auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Zapfendorf am 19. November 2015. Durch einen eigenen Ausschuss, den es bereits bis 2014 gab, soll das Freibad Aquarena gestärkt werden und wieder mehr in den Mittelpunkt rücken.
Mit zehn zu elf Stimmen wurde in der ersten Marktgemeinderatssitzung in Zapfendorf nach der Kommunalwahl 2014 der eigenständige Schwimmbadausschuss abgeschafft, so dass dessen Kompetenzen auf den Finanz-, Jugend-, Kultur- und Sportausschuss übergingen. „Das Aquarena ist das Aushängeschild für Zapfendorf, aber zugleich der größte Kostenfaktor“, erklärte Gemeinderat Dr. Andreas Büttner (Bürgervertretung Lauf, BVL) und begründete so den Antrag von BVL und Vereintem Umland (VU), nun wieder einen eigenen Ausschuss für Schwimmbadangelegenheiten einzusetzen. Thomas Porzner (CSU) wünschte sich, dass dieser häufiger zusammentrete als der bisher zuständige Ausschuss, mindestens quartalsweise. Außerdem solle er mit Leuten besetzt sein, die sich wirklich auskennen und Interesse am Schwimmbad zeigen. Entscheidend sei, dass es vorangehe, dass ein neues Konzept fürs Aquarena entwickelt werde. Dazu müssten aber auch die Zahlen, ob bezüglich der Finanzen oder Besucher, aufbereitet werden – und der Ausschuss müsse sich der Frage stellen: Macht eine frühe Öffnung oder eine sehr späte Schließung des Bades überhaupt Sinn? Beschlossen wurde, den Ausschuss mit sechs Personen (3 VU, 2 CSU, 1 SPD) sowie Bürgermeister Volker Dittrich als Vorsitzendem zu besetzen.
Das Schwimmbadfest 2015 war nach längerer Zeit wieder einmal eine besondere Aktion im Aquarena – und kam gut an. Solche Events sollen ausgebaut werden.
Werden die Spielplätze zu teuer?
Zum im Mai 2015 beschlossenen Spielplatzkonzept äußerte sich Bauamtsleiter Harald Rümmer. Fördertechnisch sei alles geklärt, die Gemeinde erhalte 60 Prozent der Kosten erstattet. Dies gelte, sollten die Arbeiten, etwa das Aufstellen der Spielgeräte, durch den Bauhof ausgeführt werden, allerdings nicht für diese Personalkosten, sondern nur für die Geräte an sich. Im kommenden Jahr wird der Spielplatz an der Schulstraße der erste sein, der erneuert wird – durch den Bauhof. Gegenüber der Vergabe der Arbeiten an eine externe Firma spare das, so Rümmer, immerhin 20 bis 30 Prozent.
Zweiter Bürgermeister Andreas Schonath (Wählergemeinschaft Oberleiterbach, WOB) war der Meinung, die Gemeinde müsse insgesamt bei den Kosten für das Spielplatzkonzept abspecken. In der Mai-Sitzung waren von Landschaftsarchitektin Elke Döhler Gesamtkosten von rund 311.000 Euro genannt worden, ein Großteil davon entfiele auf einen Abenteuerspielplatz am Schwimmbad. Abzüglich der Fördergelder kostet das Konzept, würden die Spielplätze wie damals dargestellt gebaut, der Gemeinde 135.000 Euro. Rümmer meinte, es gebe sicher Möglichkeiten, die Kosten etwas zu drücken, da von Elke Döhler besonders hochwertige Spielgeräte angeboten worden seien. Detailplanungen sollen in nächster Zeit durch den Bauausschuss vorgenommen werden.
Stark verschmutzte Straßen, und: Ampel in der Ortsmitte?
Die Bahnbaustelle beschäftigt Zapfendorf schon jetzt – siehe auch unsere Bildergalerie am Ende dieses Artikels. Angesprochen wurde daher in der Sitzung die starke Verschmutzung der Straßen, die sich durch das abfließende Wasser auch auf die Sinkkästen der Kanäle auswirke. Eine Reinigung dieser Sinkkästen soll nun an die Baufirmen herangetragen werden. Thomas Porzner erwähnte, dass ab der kommenden Woche angeblich Sprühwägen mit Absaugfunktion unterwegs sein sollen, um die Verschmutzung einzudämmen.
Kehrmaschinen reichen nicht aus: Stark verschmutzte Bamberger Straße am 17. November 2015.
Bereits in der Gemeinderatssitzung am 15. Oktober war die Verkehrssicherheit ab Januar 2016 auf Antrag von CSU-Gemeinderat Dr. Christopher Rosenbusch diskutiert worden. Insbesondere durch die Busse des Schienenersatzverkehrs, die vor der Kirche halten sollen, könnten sich Engstellen mit gefährlichen Situationen ergeben. Beschlossen wurde damals, noch einmal aktiv auf die zuständigen Behörden zuzugehen. Ein Planungsbüro hat nun die Forderungen des Antrags untersucht und kam zum Ergebnis, dass möglicherweise eine Ampelanlage an der Kreuzung Bamberger Straße / Hauptstraße / Herrngasse Sinn machen könnte, die dann auch eine sichere Überquerung der Herrngasse zwischen Kirche und Pfarrheim ermögliche. Nicht für notwendig gehalten wurde eine zusätzliche Fußgängerüberquerung auf Höhe von Apotheke und Sparkasse. Begründung: Da die Staatsstraße nach Breitengüßbach ohnehin gesperrt sei, sinke das Verkehrsaufkommen in diesem Bereich. Gleiches gelte für die Bereiche Hauptstraße / Höhe Mainstraße sowie am Sportlerheim. Empfohlen wird hingegen eine Querungshilfe auf Höhe Schulstraße / Friedhof über die Herrngasse. Hier sei mit einer starken Zunahme des Schwerlastverkehrs zu rechnen. Mehrfach ist im Bericht des Planungsbüros zu lesen, dass der „Querungsbedarf“ konkreter geprüft werden solle. Dies könnte etwa im Rahmen von Verkehrsschauen der Fall sein.
In der Sitzung gab es außerdem Informationen zum energetischen Quartierskonzept. Insgesamt wurden drei gewerbliche und 43 private Energieberatungen durchgeführt. Das Konzept war Teil des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts – Hauseigentümer konnten sich über den energetischen Zustand ihres Gebäudes sowie Sanierungs- und Energieeinspar-Möglichkeiten beraten lassen.
Unter „Verschiedenes“ gab es noch einen Terminhinweis. Am 5. Dezember haben die Zapfendorfer von 10 bis 12 Uhr die Möglichkeit, sich die Farben für die Lärmschutzwände an der Bahnstrecke anzuschauen. Farbbeispiele werden in dieser Zeit am Bauhof (gegenüber Rathaus) ausgestellt sein. Die Bürger haben die Chance, aktiv die Farben mitzubestimmen.
Wie sieht es aktuell rund um Zapfendorf aus? Foto von der Bahnbaustelle, dem Bau von Rampen und dem Anlegen von Deponien finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).
Ein neues Konzept für das Aquarena wäre sicher, vor allem im Sinne des Kostenträgers, wünschenswert. Mann / Frau soll aber für das Jahr 2016 keine zu großen Erwartungen haben.
Durch die erschwerte Anfahrt aus dem Süden (ICE Baustelle) werden die Stammgäste aus Kemmern, Baunach, Breitengüßbach etc. zum großen Teil erst einmal auf das Freibad in Hallstadt ausweichen. Vielleicht kann man bei der Planung u.a. auch schon für 2017 an die Rückgewinnung dieses Klientels denken.
Viel Erfolg dabei!