Im Titelbild: Das Zapfendorfer Feuerwehrhaus bei der Aufstellung des diesjährigen Kirchweihbaums. Das Gebäude sollte durch einen Neubau ersetzt werden.
Es hat ein wenig länger gedauert – nun liegt der Feuerwehrbedarfsplan für den Markt Zapfendorf vor. Er zeigt auf: Vieles ist gut, eine große Baustelle bleibt aber.
Im Frühjahr 2021 beschloss der Zapfendorfer Gemeinderat, einen Feuerwehrbedarfsplan erarbeiten zu lassen. Dieser legt fest, welche Ausrüstung für die Wehren in den kommenden Jahren wichtig sein wird, was neu angeschafft werden muss, und zeigt zudem auf, welche besonderen Risiken eigentlich im Ort bestehen. Nun liegt der Plan vor. Kreisbrandinspektor Tobias Schmaus brachte die Gemeinderatsmitglieder in rund einer Stunde am 20. Juli 2023 auf den aktuellen Stand.
„Wie viel Feuerwehr braucht die Gemeinde?“ Unter dieser Grundfragestellung, die sich auf das Bayerische Feuerwehrgesetz bezieht, sei der Plan für den Markt Zapfendorf erarbeitet worden, so Schmaus. Zunächst wurde eine Gefahren- und Strukturanalyse durchgeführt. Besonderer Handlungsbedarf bestehe im Markt Zapfendorf aufgrund der vorhandenen Industrie, dem Seniorenheim, den Straßen wie Autobahn und Staatsstraße sowie der ICE-Strecke. Hinzu komme der Main.
Mehrere Fahrzeuge sollten beschafft werden
Schmaus erläuterte, welche Fahrzeugbeschaffungen bis zum Jahr 2035 anstehen. Zunächst sollten die Wehren in Kirchschletten, Oberleiterbach und Oberoberndorf einen so genannten „Gerätewagen Tragkraftspritze“ erhalten. Hierbei wird die Spritze auf einem Fahrzeug und nicht mehr auf einem Anhänger transportiert. „Vor Ort gibt es immer weniger Landwirte, die solche Tragkraftspritzenanhänger ziehen können. Daher hat der Freistaat Bayern den Gerätewagen als Alternative in die Förderung mit aufgenommen.“ Ein solches Fahrzeug kostet rund 70.000 Euro, rund 25.000 Euro gibt es als Förderung vom Freistaat. Danach sollten das Tragkraftspritzenfahrzeug in Sassendorf sowie der Tragkraftspritzenanhänger der Löschgruppe Reuthlos ersetzt werden – Kosten: 150.000 beziehungsweise 40.000 Euro, bei Förderungen von 35.000 und 10.000 Euro.
Zwei größere Investitionen für die Wehr in Zapfendorf stehen für die Jahre 2032 bis 2035 an: Ersatz für das bisherige LF 16, der Bedarfsplan schlägt ein Tanklöschfahrzeug 3000 vor, sowie ein Gerätewagen Logistik I für 450.000 beziehungsweise 250.000 Euro (Förderung: 105.000 und 48.000 Euro). An den Gerätehäusern sind lediglich kleinere Maßnahmen durchzuführen, grundsätzlich sei ihr Zustand ordnungsgemäß, so Schmaus. Aber: Das Feuerwehrhaus in Zapfendorf entspreche in keiner Weise mehr den Anforderungen, nötig sei ein Ersatzneubau mit fünf Stellplätzen.
Mehrere Fahrzeugbeschaffungen sind im Plan enthalten. Quelle: Kreisbrandinspektion Bamberg, Tobias Schmaus
Der Gemeinderat stellte den Bedarf für die Wehren, wie er aus dem Plan hervorgeht, einstimmig fest. In Sachen Feuerwehrhaus enthält der Beschluss einen Fahrplan: Noch in diesem Jahr sollen die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie präsentiert werden, danach die Grundstücksfrage geklärt werden. Die anschließende Umsetzung ist aber von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde abhängig.
Weiteres aus der Sitzung vom 20. Juli 2023
Christian Brückner vom Ingenieurbüro Gaul war zu Gast für einen weiteren Tagesordnungspunkt. Hier ging es um die Installation einer stationären Klärschlammentwässerung auf der Kläranlage Zapfendorf. Gegenübergestellt wurden die Kosten einer mobilen Lösung über einen Dienstleister und die einer fest installierten Anlage. Das Ergebnis: Sollte der Markt Zapfendorf über die so genannte RZWas Fördergelder erhalten, macht eine eigene Anlage langfristig Sinn. Nun sollen in einem weiteren Schritt die genauen Rahmenbedingungen auf der Kläranlage untersucht werden. Insgesamt ist mit Investitionskosten, abzüglich Förderung von möglicherweise 70 Prozent, von rund 725.000 Euro zu rechnen. Die laufenden jährlichen Kosten lägen dann bei 68.000 Euro, über einen Dienstleister wären es 103.000 Euro.
Mit dem Freibad Aquarena wird sich der Markt Zapfendorf erneut um Fördergelder aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ bewerben. Im vergangenen Jahr war eine solche Bewerbung nicht erfolgreich. Sollte das Aquarena ausgewählt werden, stünden bis 2028 Investitionen von rund 2,3 Millionen Euro an, 45 Prozent Förderung würde der Bund übernehmen. Der Beschluss zur erneuten Bewerbung fiel gegen zwei Stimmen.
Zwischen der Teilnehmergenossenschaft Oberleiterbach und dem Markt Zapfendorf beziehungsweise der TG Sassendorf II und dem Markt Zapfendorf wurden mehrere Vereinbarungen geschlossen. Dabei geht es etwa um die hydraulische Verbesserung des Leiterbachs, den naturnahen Gewässerausbau und die Sanierung von Feldwegen. Insbesondere die Wege sorgten für Diskussionen. Wichtig war einigen Rätinnen und Räten, dass die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde berücksichtigt wird und nicht alle Arbeiten innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden. Denn immerhin geht es allein bei den Wegen um eine gemeindliche Beteiligung von fast einer Million Euro …